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Mrs Murphy 04: Virus im Netz

Mrs Murphy 04: Virus im Netz

Titel: Mrs Murphy 04: Virus im Netz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Mae Brown
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hatte einen Tobsuchtsanfall, der sich gewaschen hatte.
    »Sie wollen mir erzählen, dass Sie es nicht wissen? Verdammt noch mal, Norman, wofür bezahle ich Sie eigentlich?«
    »Bitte, Mr Freely, die Situation ist höchst ungewöhnlich.«
    »Ungewöhnlich! Vermutlich ist sie kriminell! Ich rufe Rick Shaw an.«
    »Lassen Sie uns einen Schritt nach dem anderen tun.« Norman, nicht eben der maskulinste unter den Männern, wirkte herrischer, als Mrs Murphy ihn je erlebt hatte. »Wenn Sie die Behörden verständigen, bevor ich eine eingehende Überprüfung vornehmen kann, riskieren Sie eine schlechte Publicity, und Sie riskieren außerdem, dass amtliche Buchprüfer bestellt werden. Die Unregelmäßigkeit bei den Einlagen könnte auf einen Fehler im System zurückzuführen sein. Dann hätten wir blinden Alarm geschlagen. Wir würden dumm dastehen. Der Ruf der Crozet National Bank gründet sich auf konservative Anlage-Strategie, den Schutz des Vermögens unserer Kunden und gesunden Menschenverstand. Wenn es sein muss, arbeite ich Tag und Nacht, aber geben Sie mir etwas Zeit, um unsere Dateien durchzukämmen.«
    Hogan tappte mit dem rechten Fuß auf den Boden. Mrs Murphy konnte das Lochmuster in seinen Schuhen sehen, als sie unter dem Vorhang hervorlugte. »Wie viele Leute und wie lange brauchen Sie?« Er überlegte. »Und ziehen Sie Kerry nicht zu dieser Arbeit heran. Die Spannung zwischen Ihnen beiden wirkt sich auf alle zermürbend aus.«
    »Geben Sie mir die gesamte Kontenabteilung und alle Kassierer«, erwiderte Norman, der vor Verlegenheit rote Ohren bekam.
    »Wie lange?«
    »Zwei Tage und zwei Nächte. Und wir müssen Essen kommen lassen, jede Menge.«
    Es folgte ein langes Schweigen, dann eine entschlossene Antwort. »In Ordnung. Sie haben bis zum Geschäftsschluss am Mittwoch Zeit. Wenn Sie es bis dahin nicht geschafft haben, rufe ich den Sheriff an. Ich muss wissen, warum der Bildschirm leer bleibt, wenn ich unsere Aktivposten aufrufe. Und ich lasse Computerspezialisten kommen. Norman, Sie arbeiten an den Büchern. Die Spezialisten werden an den Terminals arbeiten.«
    Als er zur Tür ging, rief Norman ihm nach: »Mr Freely, ich bin Chef dieser Abteilung. Die Entscheidungsgewalt liegt bei mir. Wenn ich die Gelder nicht orten kann oder wenn die Techniker den Computerfehler nicht finden können – und ich glaube wirklich, dass es sich hier um einen solchen handelt –, dann werde ich mich an die Presse wenden. Ich trage hierfür die Verantwortung.«
    »Norman, es tut mir leid, dass ich Sie angefahren habe. Ich weiß, Sie werden Ihr Bestes tun – ich bin eben nervös. Was, wenn der Threadneedle-Virus bei uns zugeschlagen hat? Ich habe keine Möglichkeit zu erfahren, wie viel Geld wir haben. Ich kann nicht einmal einfache tägliche Transaktionen verfolgen! Wie kann ich Verluste decken, falls wir welche hatten? Die Zukunft dieser Bank hängt von Ihrer Arbeit ab. Wir wären leichte Beute für eine Übernahme.« Seine Stimme schnappte über. »Und wie soll ich dann dem Vorstand gegenübertreten?«
    »Allen voran Mim Sanburne«, sagte Norman gedehnt. »Wir finden den Fehler. Versuchen Sie, nicht daran zu denken.«
    »Nicht daran denken -?« Hogan ging, bevor er den Satz beendet hatte.
    Mrs Murphy wartete, schlüpfte dann zur Tür hinaus, sprang die Treppe hinunter, zwei Stufen auf einmal. Sie schlich zu Harry, die gerade hundertfünfzig Dollar abhob. Der Transporter brauchte eine neue Batterie, und sie hatte schon über zwei Wochen keine Lebensmittel mehr eingekauft.
    »Mom, heb alles ab«, riet ihr die Katze.
    Harry spürte ein vertrautes Reiben an ihren Beinen. »Besuch zu Ende? Gehen wir wieder an die Arbeit.«
    »Mom, die Bank steckt bis zum Hals in der Scheiße. Du solltest auf mich hören.«
    Was Harry natürlich nicht tat. Sie ging zurück ins Postamt, Mrs Murphy folgte ihr niedergeschlagen auf dem Fuße.
    Pewter wartete vor dem Lebensmittelladen auf sie.
    »Murphy, stimmt es, dass die Jungs sich wegen Harry an die Gurgel gegangen sind?«
    »Ja.« Mrs Murphy zeigte kein Interesse an diesem Thema.
    »Wer hat gewonnen?«
    »Keiner.«
    »Du bist ein Miesepeter.« Pewter trabte neben ihrer Freundin her.
    »Pewts, ich bin oben in der Bank gewesen und habe gehört, wie Hogan Freely gesagt hat, dass sie von den Computern keine Meldungen über Transaktionen kriegen können oder darüber, wie viel Geld in der Bank ist.«
    »Die Menschen setzen zu viel Vertrauen in das Geld.«
    »Schon möglich … Ich wollte es Mom sagen,

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