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Mrs Murphy 04: Virus im Netz

Mrs Murphy 04: Virus im Netz

Titel: Mrs Murphy 04: Virus im Netz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Mae Brown
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aber du weißt ja, wie das ist. Sie sollte ihr Geld von der Bank nehmen.«
    »Geld. Man kann es nicht essen, es hält einen nicht warm. Es ist bloß Papier. Komisch, wenn man’s recht bedenkt. Ich persönlich halte mehr vom Tauschhandel.«
    Mrs Murphy, die in Gedanken verloren war, entging die Bemerkung ihrer Freundin. »Was hast du gesagt?«
    »Geld ist bloß Papier. Taugt nicht mal als Schnipsel fürs Katzenklo. Aber ich wollte was von dem Kampf hören.«
    »Ich war nicht dabei.«
    »Hat sie was darüber gesagt?«
    »Nein, aber Blair ist rübergekommen, um sich zu entschuldigen.«
    »War er furchtbar zerknirscht?« Pewter wollte alle Einzelheiten wissen.
    »Er hat ihr eine teure Kaffeemaschine gekauft. Und er hat einen großen Weidenkorb voll delikater Esssachen mitgebracht.«
    »Was für Esssachen?« Pewter lief das Wasser im Mund zusammen.
    »Äh – Leberpastete, Cracker, Marmelade, Hörnchen. Lauter so Zeug.«
    »Oh, ich wünschte, ich wäre dabei gewesen. Leberpastete. Mein Leibgericht.«
    »Jedes Essen ist dein Leibgericht.«
    »Erdbeeren nicht. Ich hasse Erdbeeren«, widersprach Pewter.
    »Weißt du, Mom hat am Wochenende mit Susan telefoniert, und dann hat sie heute Morgen mit Mrs Hogendobber über Fair und Blair im Besonderen und über Männer im Allgemeinen geredet. Sie hat sie beide gern, aber sie ist …« Mrs Murphy zuckte die Achseln.
    »Sie hat sich die Finger verbrannt. Wie heißt das Sprichwort? Narrst du mich einmal, schäme dich; narrst du mich zweimal, schäm ich mich. Schätze, das quält sie.«
    »Da kommt Coop. Sie hat ihre Post doch vorhin schon abgeholt.«
    Cooper fuhr auf den Parkplatz und sah die Katzen. »Heiß draußen, Mädels. Gehen wir rein.«
    »Okay.« Als sie die Tür aufmachte, huschten die zwei Katzen nach drinnen.
    Miranda blickte auf. »Was vergessen?«
    »Nein. Hab bloß eine Frage an Sie und Harry.«
    Harry kam an den Schalter. »Schießen Sie los.«
    »Oh, Harry, sagen Sie das nicht.« Cynthia grinste. »Was ich wissen wollte, ist Ihnen aufgefallen, ob jemand besonderes Interesse an dem Motorrad gezeigt hat, als es hier abgestellt war?«
    »Jeder Mann, der vorbeiging, bis auf Larry Johnson.« Larry war der alte Arzt der Stadt. Er benutzte sein Auto höchst selten. Er konnte Maschinen nicht ausstehen, ging überallhin zu Fuß, erledigte eigenhändig das Holzhacken und andere Verrichtungen und erfreute sich einer robusten Gesundheit.
    »Namen?«
    »Mensch, Cynthia, jeder. Rob Collier, Ned Tucker, Jim Sanburne. Hogan Freely, Fair, Market, Blair – Danny Tucker ist fast ausgeflippt, und, äh, hab ich wen vergessen?«
    Miranda warf ein: »Herbie und, mal sehen, oh ja, Norman Cramer.«
    Cynthia kritzelte hektisch mit. »Frauen?«
    »Die haben die Maschine kaum eines Blickes gewürdigt, außer mir natürlich.« Harry fügte hinzu: »Warum fragen Sie?«
    »Ich habe die Maschine genau unter die Lupe genommen. Dann beschloss ich, mir die Satteltaschen vorzunehmen. Ich war so damit befasst zu sehen, was drin war – gar nichts –, dass ich sie außen nicht gründlich untersucht habe. Viel konnte ich sowieso nicht sehen, weil sie schwarz sind, aber ich habe sie auf alle Fälle in unser kleines Labor geschickt.«
    Tucker und Mrs Murphy spitzten die Ohren. Pewter spielte in der Ecke mit einer Grille.
    »An einer Tasche war ein bisschen Blut.«
    »Ich hab’s dir ja gesagt!«, schrie die Katze.
    »Mrs Murphy, reiß dich zusammen«, schalt Harry sie.
    »Wenn man bedenkt, wie der Mann erschossen wurde«, sagte Mrs Hogendobber, »hätte das Blut nicht überallhin spritzen müssen?«
    »Wir wissen, wie er getötet wurde, Miranda, aber wir wissen nicht, wo er getötet wurde. Wir wissen nur, wo die Leiche gefunden wurde. Und das Blut ist nicht von ihm. Die Ergebnisse von der Leichenuntersuchung sind gekommen. Er hatte eine seltene Blutgruppe, AB negativ. Das Blut an der Satteltasche war Null positiv.«
    »Sie meinen -« Harry sprach den Satz nicht zu Ende.
    »Es könnte noch eine weitere Leiche geben«, beendete Miranda ihn an ihrer Stelle.
    »Ziehen Sie keine voreiligen Schlüsse«, warnte Cynthia. »Wir haben ein paar Leute in Sugar Hollow. Wenn dort irgendetwas ist, werden sie es finden. Vor allem, wenn es …« Sie brach taktvoll ab.
    »Aus Fleisch und Blut ist«, bellte Tucker.

 
16
     
    Harry, Miranda und Susan durchkämmten den Wald im Licht des frühen Abends; die blassgoldenen Strahlen beleuchteten hier und da einzelne Stellen, und ringsum stieg der Geruch von Moos und

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