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Mrs Murphy 04: Virus im Netz

Mrs Murphy 04: Virus im Netz

Titel: Mrs Murphy 04: Virus im Netz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Mae Brown
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passiert ist?«, fragte Harry.
    »Bis zu einem gewissen Punkt, ja.« Kerry sog die Luft ein, versuchte so, die Schmerzen zu vertreiben. »Ich war bei Mutter und Dad. Dad ist wieder krank, und ich bin bis nachts geblieben, um Mom zu helfen. Ich bin erst nach Mitternacht gegangen, und wegen dem Nebel bin ich im Kriechtempo gefahren. Als ich an der Ecke vorbeikam, meinte ich in Hogans Bürofenster Licht zu sehen. Es war verschwommen, aber ich war neugierig. Ich hab gewendet und bin auf den Parkplatz gefahren. Ich dachte, Hogan ist da oben und versucht, das Geld zu finden, wie er gesagt hatte, und ich wollte ihn überraschen, einfach, um ihn aufzuheitern. Ich bin die Stufen hier raufgegangen und hab die Tür aufgemacht – an mehr kann ich mich nicht erinnern.«
    »Was ist mit Geräuschen?«, fragte Harry.
    »Oder Gerüchen?«, ergänzte Pewter. »Murphy, lass uns reingehen und gucken, ob wir eine Witterung aufnehmen können. Harry passiert schon nichts. Niemand ist in der Nähe, um sie auf den Kopf zu schlagen, und Kerry wird nichts Verrücktes anstellen.«
    »Okay.«
    Die beiden Katzen entfernten sich.
    »Ich erinnere mich, dass ich die Tür aufgemacht habe. Ich kann mich nicht an Schritte erinnern oder so was, aber jemand muss mich gehört haben. Mir war gar nicht bewusst gewesen, dass ich so viel Lärm gemacht habe.«
    »Wie das Schicksal so spielt«, sagte Herb. »Sie gingen hinein, als er herauskam.«
    Sirenen in der Ferne verkündeten, dass Cynthia auf dem Weg war.
     
    Die beiden Katzen hoben die Nasen und schnupperten.
    »Gehen wir nach oben.« Mrs Murphy ging voran.
    Als sie sich Hogans Büro näherten, sagte Pewter mit zaghafter Stimme: »Ich glaub, ich will das nicht sehen.«
    »Mach die Augen zu und benutze deine Nase. Und tritt nirgendwo rein.«
    Murphy tappte in das Büro. Hogan saß aufrecht auf seinem Stuhl; seine Schulter war weggerissen. Die Wand hinter ihm war mit Blut bespritzt. Die Kugel, mit der er getötet worden war, hatte ein kleines Loch hinterlassen. Murphy konnte das Blut riechen, das in das Stuhlpolster sickerte.
    Pewter machte ein Auge auf und wieder zu. »Ich rieche nichts als Blut und Schießpulver.«
    »Blut und Schießpulver.« Mrs Murphy sprang mit einem Satz auf Hogans Schreibtisch. Sie versuchte, nicht in seine glasig starrenden Augen zu schauen. Sie hatte ihn gern gehabt und wollte ihn nicht so in Erinnerung behalten.
    Sein Computer war ausgeschaltet. Seine Schreibtischschubladen waren geschlossen. Kein Zeichen eines Kampfes. Sie berührte jeden Gegenstand auf dem Schreibtisch mit der Nase. Dann sprang sie wieder auf die Erde. Sie stellte sich an die Vorderseite seines Schreibtisches.
    »Hier.«
    Pewter hielt ihre Nase an die Stelle. »Gummi. Und Nässe.«
    »Von der nebligen Nacht, würde ich meinen. Gummi hinterlässt kaum Abdrücke, und auf diesem Teppich schon gar nicht. Verdammt! Gummi, Blut und Schießpulver. Wer das getan hat, war kein Dummkopf.«
    »Kann schon sein, Murphy, aber wer immer das getan hat, hatte es eilig. Der Computer ist aus, aber noch warm.«
    Pewter bemerkte Hogans Füße unter dem Schreibtisch. »Lass uns das draußen besprechen. Hier drin ist mir unheimlich.«
    »Okay.« Murphy war auch nicht wohl, aber sie wollte es nicht zugeben.
    Als sie die Treppe wieder hinuntergingen, fuhr Pewter fort: »Wenn jemand Hogan Freely ins Jenseits befördern wollte, hätte es bessere Methoden gegeben.«
    »Stimmt. Er muss nahe dran gewesen sein, das fehlende Geld zu finden.«
    Als die Katzen durch das Foyer gingen, kam Rick Shaw herein. Er sah sie, sagte aber nichts.
    Die blauen und roten Blinklichter des Streifenwagens und des Krankenwagens wurden vom Nebel zurückgeworfen.
    Kerry wurde auf einer Trage in den Krankenwagen geschoben.
    Die Katzen stellten sich neben Harry und Mrs Hogendobber. Herb drehte sich mit schwerem Schritt um, um in die Bank zu gehen. Cynthia machte sich auf ihrem Block Notizen.
    »Herb, ich gehe mit Ihnen.«
    »Gut.«
    »Wir warten hier.« Harry zog Miranda zurück, die sich anschickte, den beiden zu folgen. »Nicht, sonst bekommen Sie Albträume.«
    »Sie haben recht – aber ich fühle mich so schrecklich. Der Gedanke ist mir zuwider, dass er da oben ist, allein und -«
    »Denken Sie nicht daran, und lassen Sie auch Laura nicht daran denken, wenn Sie mit Reverend Jones zu ihr gehen. Es ist zu schmerzlich. Sie braucht nicht alle Einzelheiten zu wissen.«
    »Sie haben recht.« Miranda senkte den Blick. »Es ist furchtbar.«
    »Furchtbar -«,

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