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Mrs Murphy 04: Virus im Netz

Mrs Murphy 04: Virus im Netz

Titel: Mrs Murphy 04: Virus im Netz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Mae Brown
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glühend heißer Lufthauch wehte ihr ins Gesicht.
    Nach einigem Suchen fanden sie im Keller eine Leiter. Cynthia stieg als Erste hinauf, mit einer Taschenlampe aus ihrem Streifenwagen bewaffnet. »Gut. Hier ist ein Schalter.«
    Mrs Murphy, die liebend gern auf Leitern kletterte, eilte nach oben, sobald Cynthia auf den Dachboden kroch. Tucker wartete missmutig unten. Harry stieg hinauf. Pewter folgte ihr.
    »Sogar der Dachboden ist ordentlich«, bemerkte Cynthia. »Wissen Sie was, ich glaube nicht, dass unsere Jungs hier oben gewesen sind. Sagen Sie das nicht weiter. Das lässt unsere Leute schlampig erscheinen, und ehrlich gesagt, sie waren auch schlampig.«
    »Man übersieht leicht, was über einem ist.«
    »Harry, wir werden dafür bezahlt, Beweisstücke nicht zu übersehen«, erklärte Cynthia ihr entschieden.
    »Ich komm auch rauf«, rief Susan nach oben.
    »Wirf bloß die Leiter nicht um, wenn du oben bist, Susan, sonst müssen wir uns von der Klapptür schwingen.«
    »Danke für den Vertrauensbeweis.« Susan erschien auf dem Dachboden. »Wie könnt ihr hier atmen?«
    »Mit Mühe.« Harry verzog das Gesicht.
    »Was ist da oben?«, rief Miranda von unten.
    »Nicht viel. Zwei Koffer. Ein Paar alte Skier«, klärte Harry sie auf.
    »Ein großes Wespennest im Dachstuhl.« Mrs Murphy bekämpfte den Drang, Wespen zu jagen. Das Summen zog sie magisch an. Die Folgen weniger. »Los, machen wir den Koffer auf.«
    Cynthia zog ein Taschentuch aus ihrer Tasche und öffnete vorsichtig den alten Überseekoffer. »Ein Brautkleid. Alt.«
    Auf Knien blickten Harry und Susan in den Koffer, und Mrs Murphy legte zierlich eine Pfote auf den Satin. Cynthia schlug ihr auf die Pfote. »Lass das.«
    »Nimm das Kleid raus.« Die Katze blieb gelassen.
    »Wetten, das hat Kerrys Großmutter gehört. Es ist in etwa der Jahrgang.« Susan bewunderte die Spitze.
    »Harry, Sie nehmen das andere Ende, und ich nehme dieses«, verfügte Cynthia.
    Sie hoben das schöne alte Kleid heraus. Darunter waren alte Familienalben und ein paar Briefe aus Übersee.
    Harry nahm einen Stapel heraus, der ordentlich mit einem Band verschnürt war. Der obere Brief trug den Poststempel von Roanoke, Virginia, 1952. Der Stapel darunter war aus Übersee, von Mitte der 1980er-Jahre. Sie waren an Kerrys Mutter adressiert. »Ich glaube, dies sind die Sachen ihrer Mutter. Sie hat den Koffer vermutlich nach Barbara McCrays Tod hierhergebracht. Müssen Sie das durchsehen, die Briefe lesen und so?«
    Cynthia durchwühlte den Rest des Koffers, dann legte sie alles sorgfältig wieder hinein. »Ich weiß nicht. Wenn Rick es wünscht, dann mach ich’s, aber ich werde auf alle Fälle vorher fragen. Im Moment haben wir eine Menge gegen Kerry in der Hand.«
    »Lediglich Indizien«, gab Susan leise zu bedenken.
    »Diese 250.000 Dollar sind ein starkes Indiz.« Cynthia seufzte und schloss den Kofferdeckel.
    Pewter, die auf dem zweiten Koffer saß, gab ihnen Anweisungen. »Beeilt euch, macht den hier auf. Es ist heiß hier oben.«
    »Dann geh doch nach unten«, riet ihr Mrs Murphy.
    »Nein, dann verpass ich vielleicht was.«
    Cynthia hob Pewter sacht von dem Koffer. »Bist du aber schwer, du kleiner Schisser.«
    Mrs Murphy lachte, und Pewter kochte vor Wut. Cynthia öffnete den Deckel. »Mannomann.«
    Harry und Susan blickten in den Koffer. Mrs Murphy und Pewter, auf den Hinterbeinen stehend, die Vorderpfoten auf den Koffer gelegt, sahen es auch.
    »Das bricht ihr das Genick!«, rief Mrs Murphy aus.
    Eine schwarze Motorradjacke, eine schwarze Lederhose und ein schwarzer Helm waren ordentlich in den Koffer gelegt.
    »Wissen Sie, ich hatte gehofft, dass sie es nicht war.« Cynthia schloss leise den Deckel.
    »Ich auch«, erklärte Susan betrübt.
    »Es sieht schlecht aus, aber -« Harry versagte für einen Moment in der Hitze die Stimme. »Aber sie wird einen fairen Prozess bekommen. Wir können sie nicht wegen eines Motorradhelms verurteilen.«
    »Ich kann Ihnen sagen, der Staatsanwalt wird es mit Sicherheit versuchen«, sagte Cynthia.
    Susan klopfte Harry auf die Schulter. »Es ist schwer, sich damit abzufinden.«
    Sie stiegen die Leiter hinunter, Mrs Murphy voran, und informierten die gespannte Mrs Hogendobber.
    »Nun?«, fragte Tucker.
    »Motorradkluft im Koffer.« Die Katze leckte niedergeschlagen Tuckers Ohr. Wenn sie Tucker oder sogar Harry putzte, fühlte sie sich nützlich, wenn auch nicht besser.
    »Oje« war alles, was Mrs Hogendobber sagen konnte.
    Pewter kletterte zu ihnen

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