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Mrs Murphy 05: Herz-Dame sticht

Mrs Murphy 05: Herz-Dame sticht

Titel: Mrs Murphy 05: Herz-Dame sticht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Mae Brown
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paar Jahre an ein und demselben Ort leben.«
    Sie wartete einen Moment. »Klar.«
    Da dies nicht sehr überzeugend klang, schoss Will verärgert zurück: »Mir gefällt es, wo wir leben.«
    Sie flüsterte ihm ins Ohr; sie ließ ihre Meinungsverschiedenheit mit ihm gerade so weit ausufern, dass sie bei der Auseinandersetzung »gewinnen«, ihn in der Hand behalten konnte. Vielleicht liebte sie ihren Mann, aber auf alle Fälle brauchte sie ihn. Er war so leicht zu gängeln, dass sie sich stark und gerissen vorkam. »Wir werden so viel Geld verdienen, dass wir uns eine eigene Farm kaufen können.«
    »Ja …« Seine Stimme verklang.
    Sie lächelte. »Nigel wird es vergessen. Garantiert. Er schuldet mir Geld für ein Kilo. Er kommt morgen, um den Rest zu bezahlen. Einen Teil hab ich heute vor dem Rennen bekommen.« Sie lachte. »Der konnte es wahrscheinlich gar nicht fassen, als ich ihm eine gelangt habe. Aber er wird es vergessen. Er wird so vollgekokst sein, dass er mich für seine beste Freundin hält.«

 
6
     
    Als Fair Haristeen auf Mims Party kam, beschloss Harry, ihn nicht zu beachten. Trotzdem bemerkte sie seine angespannten Kiefermuskeln, ein untrügliches Anzeichen von Besorgnis. Dr. Larry Johnson und Sheriff Rick Shaw begleiteten ihn, und Larry steuerte direkt auf Addie Valiant zu, Fair hinterdrein.
    »Das verheißt nichts Gutes«, bemerkte Susan Tucker.
    »Hoffentlich hat niemand ein Pferd verloren«, sagte Harry.
    »Ja. Montpelier war so ungewöhnlich heute. Das Schlimmste war der Sehnenbug, eigentlich erstaunlich, wenn man an manche früheren Unfälle denkt. Aber vielleicht liegt es daran, dass die Strecke so schwierig ist. Die Leute sind vorsichtig.«
    »Was?«
    »Harry, hörst du überhaupt zu?«, fragte ihre beste Freundin.
    »Ja, aber ich dachte gerade, dass du mich mit nach Hause nehmen könntest, damit Miranda nicht zu mir und dann den ganzen Weg zurückfahren muss. Sie macht bekanntlich um neun die Schotten dicht.« Harry meinte Mirandas lebenslange Gewohnheit, früh schlafen zu gehen und früh aufzustehen.
    »Klar. Wie ich vorhin sagte, bevor du abgedriftet bist: Weil die Strecke schwierig ist, sind die Jockeys konzentriert. Wenn sie leichter ist, werden sie manchmal nachlässig.«
    »Mom, ich hab Hunger«, bettelte Tucker.
    Susan warf dem Hund ein Stück Kuchen hin.
    »Susan, du verwöhnst Tucker schlimmer als ich.« Susan war es, die den Corgi gezüchtet hatte. Harry bemerkte, dass Larry Addies Arm nahm und Rick Mim etwas ins Ohr flüsterte. »Da ist was im Busch. Verdammt, hoffentlich kein nachträglicher Protest. Das würde ich Mickey Townsend glatt zutrauen. Er kann einfach nicht verlieren.«
    Fünf Minuten vergingen, dann ertönte ein Schmerzensschrei aus der Bibliothek. Alle Gespräche verstummten. Mim, die die Hand ihres Mannes hielt, legte ihre andere Hand auf Charks Schulter und führte ihn in die Bibliothek. Larry hatte Addie verständigen wollen, bevor er ihren Bruder holte. Die Verwirrung und Besorgnis in Charks Gesicht sagten selbst dem schwerfälligsten Menschen im Raum, dass Leid in der Luft lag.
    Mim schloss die Tür der Bibliothek hinter sich. Aller Augen waren jetzt auf sie gerichtet. Sie ging zu dem dreiteiligen Schiebefenster und sammelte sich. Dann, mit ihrem Mann an der Seite, sprach sie zu den Anwesenden.
    »Ich bedaure, Ihnen mitteilen zu müssen, dass es in Montpelier« – sie räusperte sich – »offenbar einen Mord gegeben hat.« Ein Raunen ging durch die Menge. »Nigel Danforth, der englische Jockey, der für Mickey Townsend ritt, wurde heute Abend im großen Stall tot aufgefunden. Sheriff Shaw sagt, zu diesem Zeitpunkt wisse man noch sehr wenig. Er bittet Sie für die kommenden Tage um Geduld und Hilfsbereitschaft, da er einige von uns aufsuchen wird. Die Party ist jetzt leider zu Ende, aber ich danke Ihnen, dass Sie diesen Tag mit mir gefeiert haben, der ein Freudentag war – bis jetzt.« Sie breitete die Hände aus, als wolle sie einen Segen erteilen.
    Little Marilyn, außerstande, ihre Bewegung zu verbergen, rief aus: »Mummy, wie wurde er getötet?«
    »Erstochen, ins Herz.«
    »Großer Gott!«, rief Herbie Jones, worauf ein ohrenbetäubender Lärm folgte, weil alle auf einmal redeten.
    »Das erklärt alles«, sagte Susan zu Harry, die wusste, dass sie Fairs desolate Verfassung meinte. »Wollen wir uns bei unserer Gastgeberin bedanken und gehen?«
    Miranda hastete herbei. »Ich muss sagen, schrecklich, und schrecklich auch für Mim. Das wirft wahrlich einen

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