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Mrs Murphy 06: Tödliches Beileid

Mrs Murphy 06: Tödliches Beileid

Titel: Mrs Murphy 06: Tödliches Beileid Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Mae Brown
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hatten, lachten.
    Ein Schauder ließ Harry frösteln.
    »Kalt?«, fragte Miranda.
    »Nein – bloß« – sie zuckte die Achseln – »eine Ahnung.«
    Es wurde ein aufregendes Spiel. Beide Seiten schrien sich heiser, und kurz vor Schluss erzielte Teresa Pietro ein sagenhaftes Tor für St. Anne. Die Redhawks schleppten sich bedrückt vom Platz; die Niederlage kränkte sie dermaßen, dass sie sich nicht über ihre fabelhafte Leistung freuen konnten. Es würde eine Weile dauern, bis ihnen klar wurde, dass sie an einem legendären Feldhockeyspiel teilgenommen hatten.
    Jody Miller, unendlich bekümmert, weil Teresa Pietro an ihr vorbeigeschossen hatte, stampfte mit gesenktem Kopf vom Platz. Ihre Mutter lief zu ihr, um sie zu trösten, ihr Vater blieb auf der Tribüne, um sich mit den Leuten zu unterhalten und auf Roscoe zu warten, der wie immer umlagert war.
    Als Maury McKinchie kam, um sie aufzuheitern, verpasste sie ihm mit dem Schläger eins in die Magengrube. Er kippte vornüber.
    Entsetzt riss Irene ihrer Tochter den Schläger aus der Hand. Sie sah zu Kendrick hinüber, der den Vorfall nicht mitbekommen hatte.
    Trainerin Hallvard kam herbeigerannt. Brooks, Karen, Elizabeth und Jodys andere Mitspielerinnen machten ungläubige Gesichter.
    »Jody, geh in die Umkleide – SOFORT«, befahl die Trainerin.
    »Ich meine, sie sollte lieber mit mir nach Hause kommen«, sagte Irene bestimmt.
    »Mrs Miller, ich schicke sie sofort nach Hause. Ich werde sie sogar nach Hause fahren, aber vorher muss ich mit ihr reden. Ihr Verhalten wirkt sich auf die ganze Mannschaft aus.«
    Mit blutleeren Lippen funkelte Jody alle Umstehenden böse an, dann lachte sie plötzlich. »Es tut mir leid, Mr McKinchie. Hätte ich das doch bloß mit Teresa Pietro gemacht.«
    Maury, der nach Atem rang, lächelte lahm. »Ich sehe kein bisschen wie Teresa Pietro aus.«
    »Alles in Ordnung mit Ihnen?«, fragte Trainerin Hallvard.
    »Ja, ausnahmsweise bin ich mal froh über meinen Ersatzreifen.«
    Trainerin Hallvard nahm Jody beim Arm und bugsierte sie zu den Umkleiden.
    Roscoe drehte sich um und sah zu Kendrick hinauf, der gerade über den Vorfall informiert wurde. Er flüsterte seiner Frau zu: »Geh zu Maury und sieh zu, was du für ihn tun kannst.« Dann sagte er zu April, die in der Nähe lauerte: »Sie sollten wohl lieber mit Trainerin Hallvard und der Mannschaft in die Umkleide gehen, finden Sie nicht?«
    »Ja.« April trottete über den Platz und holte Naomi ein, die vorgab, sich über die Gesellschaft zu freuen.
    Father Michael spürte einen Stich, weil er an dem Morgen, als Jody zu ihm gekommen war, nicht auf sie eingegangen war. Jetzt wurde ihm klar, wie sehr sie ihn damals gebraucht hätte.
    Brooks, durcheinander wie alle ihre Mitspielerinnen, ging folgsam in die Umkleide, während die Mannschaft von St. Anne in den Bus drängte.
    Mrs Murphy, die jetzt, da alle unten am Spielfeldrand waren, auf den Tribünen herumschlich, hob ruckartig den Kopf, als sie eine Duftwolke wahrnahm, den letzten Hauch eines schweren Parfums.
    »Uff«, tat Pewter ihre Meinung kund.
    Sie sahen Harry mit ihren Freundinnen über den Vorfall schwätzen, derweil Roscoe sich zu Kendrick Miller begab. Sandy Brashiers beobachtete ihn, die Augen zu schmalen Schlitzen verengt.
    Die beiden Männer schlenderten zu der überdachten Tribüne und dachten sich nichts dabei, dass die Katzen dort saßen.
    Kendrick sah über das Spielfeld hinweg zu Maury, der jetzt von Irene und Naomi gestützt wurde. »Er hat unsere beiden Frauen um sich. Schätze, er wird’s überleben.«
    Erstaunt über Kendricks kühle Reaktion sagte Roscoe: »Klingt nicht so, als freuten Sie sich darüber -«
    Kendrick stand auf und stellte einen Fuß auf die nächsthöhere Tribünenstufe. »Kann ihn nicht leiden. Das ist so ein Großkotz, der mit seinem Geld hierherkommt und denkt, er ist uns überlegen. Diese arrogante Blasiertheit nutzt sich ab.«
    »Mag sein, aber für St. Elizabeth hat er viel Gutes getan.«
    Rasch sagte Kendrick: »Ich verstehe Ihren Standpunkt, Roscoe, Sie würden Geld vom Teufel nehmen, wenn es sein müsste. Sie sind ein guter Geschäftsmann.«
    »Ich wäre lieber ein guter Direktor«, erwiderte Roscoe kühl. »Ich hatte gehofft, Sie könnten mich aufklären, was Jody betrifft.«
    »Weil sie Maury geschlagen hat?« Er hob die Stimme. »Schade, dass ich es nicht gesehen habe.«
    »Nein, obwohl auch das jetzt ein Thema ist. Sie hat neulich die Schule geschwänzt, sie hatte ein blaues Auge. Sie

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