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Mrs Murphy 06: Tödliches Beileid

Mrs Murphy 06: Tödliches Beileid

Titel: Mrs Murphy 06: Tödliches Beileid Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Mae Brown
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flüsterte Mrs Murphy.
    »Katzenminze«, erwiderte Pewter entschieden. »Sie könnte morgenweise Katzenminze anbauen, sie trocknen und verkaufen.«
    »Gar keine schlechte Idee – könntest du dich von den Feldern fernhalten?«
    »Du?«, fragte Pewter zurück.
    Sie fuhren auf den Schulparkplatz, der mit Mercedes, BMW, Volvo, ein paar Porsche und einem Ford Falcon gepflastert war.
    Das Spiel fing gerade an, die Spielführerinnen standen in der Mitte des Platzes, Karen Jensen für St. Elizabeth und Darcy Kelly für Belfield, die Mannschaft der St.-Anne-Schule aus Charlottesville.
    Roscoe nahm den Ehrenplatz an der Seitenlinie ein. Naomi hatte sich neben ihn gequetscht. April Shively saß links von Roscoe. Sie machte sich Notizen, während sie sprach, was Naomi zur Weißglut brachte. Sie bemühte sich, ihren Ärger zu unterdrücken. Susan und Miranda winkten Harry zu, als sie zu ihnen hinaufstieg. Little Mim saß unmittelbar hinter Roscoe. Maury charmierte sie mit Hollywood-Anekdoten von Starallüren. Er sagte ihr, sie sei hübscher und natürlicher als jene Frauen, die plastische Chirurgie, Zweihundert-Dollar-Frisuren und Idealbeleuchtung zur Verfügung hätten. Little Mim strahlte zaghaft.
    Die hübsche Trainerin Renee Hallvard, deren schimmernder blonder Pagenkopf bei jedem Schritt wippte, ging an den Seitenlinien auf und ab. St. Anne hatte die Seitenwahl gewonnen. Während Karen Jensen zur Spielfeldmitte trabte, zwirbelte die andere Mittelfeldspielerin, Jody Miller, in gespannter Erwartung ihren Schläger in der Hand.
    Irene und Kendrick Miller saßen ganz oben auf der Tribüne, um besser sehen zu können. Kendrick hatte Roscoe um eine Unterredung nach dem Spiel gebeten. Seine Anwesenheit fiel auf, weil er selten bei Schulveranstaltungen erschien; er behauptete, die Arbeit halte ihn fern.
    Es wurden Bemerkungen darüber gemacht, dass Sean Hallahan und Roger Davis nicht zu dem Spiel gekommen waren. Jeder gab seinen Senf dazu.
    St. Anne, eine Bombenmannschaft in Hockey und Lacrosse, trieb den Ball übers Feld, doch Karen Jensen, kräftig und flink, nahm der Angreiferin den Ball mit einer Raffinesse ab, die die Fans der Redhawks aufspringen ließ.
    Brooks, eine Angriffsspielerin, raste an der Seite entlang, wechselte zur Spielfeldmitte, leicht und behände, und täuschte ihre Verteidigerin, um Karens exakt gespielten Pass anzunehmen. Sie zielte auf die Torhüterin, eine der besten im Staat, die St. Anne zu ungeheurem Selbstvertrauen verhalf.
    Das erste schnelle Viertel endete torlos.
    »Brooks bleibt auch unter großem Druck gelassen.« Harry war stolz auf die junge Frau.
    »Das wird sie auch brauchen«, prophezeite Susan.
    »Tolles Spiel.« Miranda, das Gesicht gerötet, erinnerte sich an die Zeit, als sie 1950 für die Crozet High School Hockey gespielt hatte.
    Im zweiten Viertel spielten die Mädchen noch schneller und härter. Darcy Kelly erzielte das erste Tor für St. Anne. Karen Jensen lief zur Spielfeldmitte und flüsterte ihrer Mannschaft ein paar Anweisungen zu. Sie schlugen sogleich mit drei messerscharfen Pässen zurück, die zu einem Tor durch Elizabeth Davis, Rogers ältere Schwester, führten.
    In der Halbzeit steckten beide Trainerinnen mit ihren Mädchen die Köpfe zusammen. Die Trainerinnen machten sich daran, die Mannschaften wieder zusammenzustellen. Die brutalen Bodychecks forderten ihren Tribut.
    Sandy Brashiers, der zu spät kam, setzte sich an die Ecke der überdachten Tribüne.
    »Jody spielt gut.« Roscoe beugte sich herunter, um leise mit Sandy zu sprechen. »Vielleicht wird es leichter, als ich dachte.«
    »Hoffentlich«, sagte Sandy.
    »Roscoe«, zog Maury McKinchie ihn auf, »was ist das bloß für ein Schuldirektor, dessen Schüler deine Todesanzeige in die Zeitung setzt?«
    »Das musst ausgerechnet du sagen. Maury, der wandelnde Tote«, grölte Roscoe.
    »Nur in Hollywood«, sagte Maury selbstironisch. »Na schön, ich habe an allen Fronten eine Menge Fehler gemacht.«
    Father Michael, der neben Maury saß, sagte: »Irren ist menschlich, vergeben ist göttlich.«
    »Irren ist menschlich, vergeben ist ungewöhnlich«, kicherte Roscoe.
    Beide verstummten, als Mrs Florence Rubicon, die Lateinlehrerin mit dem passenden oder vielleicht prophetischen Namen, einen rot-goldenen Redhawk-Wimpel schwenkte und rief: »Carpe diem -«
    Sandy rief zurück, den Satz beendend: »Quam minimum credula postero.« Was bedeutete: »Nimmer traue dem nächsten Tag.«
    Diejenigen, die ihr Latein nicht vergessen

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