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Mrs. Murphy 19: Mausetot

Mrs. Murphy 19: Mausetot

Titel: Mrs. Murphy 19: Mausetot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Mae Brown
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nicht aus dem Weg. Allerdings gab es, bis das Ergebnis vorlag, nicht viel dazu zu sagen.
    Wieder im Auto, jetzt mit Harry am Steuer, fragte Susan: »Kannst du einen Abstecher zur Charlottesville Press machen?«
    Â»Klar.«
    Charlottesville Press auf der Harris Street hielt sich trotz Heimdruckern über Wasser. Ohne diese Druckerei konnte niemand heiraten. Na ja, jemand aus Virginia hätte die Einladungen bei Tiffany drucken lassen können. Aber Tiffany verwendete neuerdings mehr Crane-Papier als eigenes, also gab es kein Tiffany-Wasserzeichen. Wo lag da der Sinn? Oder aber, wenn die Eltern der Braut Geld sparen wollten, konnten sie die Einladungen selbst drucken oder zu jemandem gehen, der einen Laserdrucker hatte. Das sparte haufenweise Geld, ließ einen aber auf der Gesellschaftsskala jäh abstürzen. So wenig derlei eine Rolle spielen sollte – es spielte aber eine.
    Gibt es einen einzigen Südstaatler, männlich oder weiblich, der Papier nicht ans Licht hält, um das Wasserzeichen zu sehen? Vermutlich ja, aber weder Harry noch Susan noch ihre Ehemänner gehörten zu dieser Sorte. Ihre vier Mütter würden sich allesamt im Grab umdrehen, wenn etwas nicht so gemacht wurde, wie es sich gehörte.
    Susan, die zwei Kinder im heiratsfähigen Alter hatte – ein Sohn, eine Tochter –, waren die Kosten für eine pompöse Hochzeit bislang erspart geblieben. Sie war jedoch für das Bankett zugunsten der Multiple-Sklerose-Stiftung zuständig, zu dem nur betuchte Gäste geladen waren. Die Einladungen mussten perfekt sein. Perfekt. Der Eintrittspreis für das Festmahl war ziemlich gesalzen. Daher die Charlottesville Press. Die Einladung musste der Eleganz der Veranstaltung im Hotel Keswick Hall entsprechen.
    Als sie in die Harris Street einbogen, wanden sich schwarze Rauchschwaden empor. Der Brandgeruch war selbst bei geschlossenen Autofenstern bemerkbar.
    Harry und Susan zählten viele Ladenbesitzer in der Harris Street zu ihren Freunden. Deswegen wurde ihnen sofort angst und bange.
    Feuerwehrautos versperrten den Weg zur Charlottesville Press.
    Â»Oh Gott, hoffentlich ist es nicht die Zoohandlung oder das Geschäft von Chuck Grossman. Oder Rodney«, rief Susan.
    Rodney war Rodney Thomas, der Inhaber der Charlottesville Press.
    Â»Harry, wir müssen wenden.«
    Â»Ich weiß, aber warte ein Minütchen.« Harry trat auf die Bremse, schaltete den Warnblinker ein, stieg aus dem Volvo und lief zu Luke Anson, einem Beamten der Polizei von Charlottesville, den sie kannte.
    Â»Luke.«
    Â»Harry, kehren Sie um.«
    Â»Wo brennt es?«
    Â»Pinnacle Records. Fahren Sie los, Harry. Alle sind raus aus dem Gebäude, auch der Hund.«
    Â»Okay.« Wieder im Volvo, berichtete Harry es Susan.
    Pinnacle Records archivierte Medien, die ältesten Papierdokumente stammten aus dem Jahr 1919. Sie hatten Metallschubfächer in klimatisierten Stahlkammern für CDs, Disketten, sogar ausgebaute Festplatten. Vor zwei Jahren hatte Pinnacle eine weitere klimatisierte kleine Stahlkammer für die USB-Sticks eingerichtet, die neuerdings in Gebrauch waren.
    Obwohl die Technologie Riesenfortschritte machte und Dateien und Sicherungskopien immer kleiner wurden, mangelte es den großen Firmen schnell an Lagerraum, egal wie sorgfältig sie geplant hatten. Das Materialaufkommen hatte unglaublich zugenommen. Pinnacle leistete vielen Unternehmen einen dringend benötigten Dienst. Besonders wichtig waren für viele Kunden ihre alten Dokumente, zumal wenn es billiges Papier war, wie etwa Zeitungspapier. Solche Artikel zerfielen sehr schnell. Pinnacle arbeitete mit verschiedenen Bibliotheken und deren Sondersammlungen zusammen, insbesondere mit jener der Universität von Virginia, und bediente sich der neuesten Entwicklungen bei der Konservierung von historischen Dokumenten. Die alte Druckerschwärze hielt so lange, bis das Papier zerfiel. Fachleute konnten auch die Chemikalien in verschiedenen Druckfarben bestimmen. Es war von historischer Bedeutung, das ursprüngliche Papierdokument zu konservieren. Darüber waren sich zum Glück viele Unternehmen im Klaren.
    Pinnacle war versichert und angeblich brandgeschützt.
    Â»Bei Pinnacle liegt so viel empfindliches, äußerst wichtiges Material.« Susan hatte das Problem sofort erkannt.
    Â»Jetzt nicht mehr.«

11
    A m Donnerstag, dem Tag nach dem Brand bei Pinnacle Records,

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