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Mrs. Murphy 19: Mausetot

Mrs. Murphy 19: Mausetot

Titel: Mrs. Murphy 19: Mausetot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Mae Brown
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vorschnellen Schluss gelangt sein, doch weil er Big Al, Nita und ihren Angestellten zugehört hatte, wusste er, dass einiges von dem eingelagerten Material ausgesprochen brenzlig war.

12
    H ab gerade deinen Mann gesehen!«, rief Franny Howard, als sie Harry in einem Gang bei Southern States stehen sah.
    Harry stellte die Packung mit Katzenleckereien zurück und schob ihren Einkaufswagen auf Franny zu, die ihr entgegenkam. »Was hast du da gelesen?«, fragte Franny.
    Â»Das Etikett. Ich kaufe nur Katzen- und Hundefutter und Leckereien mit einem hohen Fleischanteil. Und ich kaufe bestimmt nichts, von dem ich weiß, dass es aus China kommt. Mich ängstigt, wie leicht es den Firmen gemacht wird, solche wichtigen Informationen zu vertuschen.«
    Â»War das nicht eine schlimme Sauerei?« Franny meinte das verseuchte Tierfutter, das China vor ein paar Jahren an die Vereinigten Staaten geliefert hatte.
    Â»Nicht so schlimm wie die verseuchte Milch.« Harry fragte sich, wie die chinesischen Behörden diese Missstände durchgehen lassen und sich mit einem so eklatanten Mangel an Mindestanforderungen zufriedengeben konnten.
    Â»Sie haben die Führungskräfte der verantwortlichen Firma hingerichtet.« Franny richtete den Blick ihrer erstaunlich dunkelblauen Augen auf Harry. »Ich finde das richtig. Ist mir egal, wie brutal sich das anhört. Und wie läuft das hier? Ein Unternehmenschef beauftragt eine Werbeagentur, das Image aufzupolieren. Dann heuern sie eine Armee von gewieften Anwälten an, solche, die es hinkriegen könnten, dass Billy Sherman’s Marsch zum Meer als unbefugtes Eindringen bewertet würde. Keine nennenswerte Bestrafung, niemand wird zur Rechenschaft gezogen. So, nun hab ich meine Tirade losgelassen und fühle mich schon viel besser. Wie fühlst du dich?«
    Harry lachte laut los. »Du hast mir viel zum Nachdenken gegeben.«
    Â»Ist das eine nette Art, ›Bockmist‹ zu sagen?«
    Â»Franny, du bist Virginierin. Du weißt, wenn ich das denken würde, hätte ich ›das ist ja unglaublich‹ gesagt.«
    Jetzt war es an Franny, loszulachen. »Mädel, wir müssen uns öfter sehen. Brauchst du keine neuen Reifen für deinen Uralt-Transporter?«
    Â»Doch, ja, und ich wollte dich schon drauf ansprechen. Ich fahr mit dem Wagen abseits der Straße. Ich meine, nicht über Gesteinsbrocken und dergleichen wie ein Jeep Rubicon, aber ich bin draußen auf den Feldern, durchquere flache Furten. Mit diesem Transporter bin ich auf der Farm unterwegs.«
    Â»Was ist mit dem Kombi, den Fair dir vor ein paar Jahren gekauft hat?«
    Â»Der zählt nicht. Ist ein zweckdienliches Fahrzeug. Außerdem schluckt er Benzin wie ein Säufer Wild Turkey.«
    Mit »zweckdienlich« meinte Harry, dass der Kombi den Pferdeanhänger oder den vollbeladenen Heuwagen zog. Mit dem starken Motor machte man keine Einkaufsfahrten. Er diente zum Ziehen, und damit hatte es sich. Für Harry war dies eine gute finanzielle Taktik, weil der Transporter so länger halten würde. Ein gut ausgestatteter Kombi, normale Fahrerkabine, kam auf zweiundvierzigtausend Dollar. Mit erweiterter Fahrerkabine oder Doppeltüren wurde man astronomische fünfzigtausend Dollar los. Ihr Kombi sollte gefälligst zwanzig Jahre halten.
    Â»So machen es viele. Ich nehme zum Ziehen einen Dreivierteltonner ohne Doppelbereifung. Aber ich ziehe ja auch nicht solche Lasten wie du. Also, wo ich dich jetzt am Wickel habe« – sie sah auf ihre Uhr, die einmal ihrer Mutter gehört hatte –, »ich kann dir jede Art von Reifen verkaufen für deinen F-hundertfünfzig. Ist doch ein 1978er, stimmt’s?«
    Â»Wie hast du dir das gemerkt?«
    Â»Wenn was Räder hat, merk ich mir alles. Das ist mein Geschäft. Komm mit dem Wagen vorbei. Ich zeig dir Reifen von Bridgestone, Goodrich und Goodyear. Nichts Überkandideltes. Komm zum Geschäft. Ich überlass sie dir zum Vorzugspreis.« Sie machte eine Pause. »Trotzdem, Harry, ein Satz gute Reifen erleichtert dich um sechs- bis achthundert Dollar.«
    Â»Danke, Franny. Ich komm Dienstag vorbei.«
    Â»Ich lauf ungern los, nachdem ich dir die Ohren vollgequatscht habe, aber um drei trifft sich unsere Selbsthilfegruppe.«
    Â»Was für eine Selbsthilfegruppe?«
    Â»Krebs. Ich bin beim 5K mitgelaufen. Du hast es nicht gemerkt. Du warst am Tisch, und ich hab mich per E-Mail

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