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Mrs. Murphy 19: Mausetot

Mrs. Murphy 19: Mausetot

Titel: Mrs. Murphy 19: Mausetot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Mae Brown
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besonders anfällig. Sie würden staunen, wie sehr die Veterinärmedizin der Humanmedizin hilft. Ein eklatantes Beispiel: Es hat sich gezeigt, dass die Forschungen und Operationen an Dackeln mit Rückenproblemen für die Behandlung von Menschen von unschätzbarem Wert sind.«
    Â»Wie es sich anhört, meinen Sie, dass ich sofort unters Messer soll.«
    Â»So ist es. Ich habe so viel zu sehen bekommen, Harry. Raus damit.«
    Â»Na dann.«
    Â»Wir machen für Sie einen Beratungstermin bei Doktor Potter. Wir haben eine Liste von großartigen Chirurgen in dieser Gegend für den Fall, dass Sie aus irgendeinem Grund als Patientin mit Doktor Potter nicht klarkommen.«
    Â»Sie war super beim 5K. Ich bin sicher, ich komme gut mit ihr aus.« Dann lachte Harry. »Annalise Veronese hat auch super für 5K gearbeitet. Bei ihr möchte ich nicht landen.«
    Lächelnd stand Dr. MacCormack auf. Harry erhob sich ebenfalls. »Ich bedaure, was ich Ihnen hinsichtlich Ihrer Biopsie mitteilen musste, aber ich bin froh, dass es nicht ernster ist. Sie haben ausgezeichnete Chancen, vollständig zu genesen. Ich meine jedoch, Sie sollten sich zur Bestrahlung entschließen, selbst wenn Doktor Potter alles Gewebe entfernt zu haben glaubt. Sie wird genauso denken. So unangenehm es ist, wenn es erst vorbei ist, werden Sie sich erholen, und Sie könnten sich ausruhen in dem Wissen, dass Sie auf dem Weg zur vollständigen Genesung sind.«
    Als Harry in die Küche kam, trocknete Fair gerade ein Glas ab. Er hatte gespürt, dass sie eine schlechte Nachricht erhalten würde, und wollte zu Hause sein. Harry hätte ihrem Mann die Diagnose nicht am Telefon mitgeteilt. Sie musste es ihm von Angesicht zu Angesicht sagen.
    Die zwei Katzen und der Hund wussten es sofort, weil sie die Anspannung riechen konnten.
    Â»Und?« Ihr Mann versuchte munter zu wirken.
    Â»Brustkrebs Stadium eins.«
    Fair ließ das Glas fallen, das auf dem Boden zerschellte. Er bückte sich, um die Scherben aufzulesen.
    Â»Nicht, Schatz.« Sie kniete sich hin und nahm seine Hand. »Ich räume das weg.«
    Sie standen auf, und er nahm sie in die Arme. Er konnte erst nicht sprechen, doch dann fand er die Sprache wieder. »Ich hab’s zerbrochen, ich kehr’s auf.«
    Â»Deine Hände zittern. Lass mich das machen.«
    Â»Ich müsste dich trösten.« Seine Stimme klang bekümmert.
    Â»Ich hatte auf der ganzen Fahrt von Charlottesville Zeit, um mich drauf einzustellen. Setz du dich hin.«
    Als sie die Scherben aufgekehrt und in den metallenen Abfalleimer geworfen hatte, setzte sie sich ihrem Mann gegenüber an den Küchentisch. »Ich erzähl dir alles, was ich weiß.«
    Tucker, die zuhörte, sagte: »Wenn ich bloß in dieses Krebsding beißen könnte, ich würde es töten.«
    Pewter, die sich aufgeplustert hatte, sagte: »Ich könnte ihm die Augen auskratzen. «
    Harry saß am Tisch, zu Fair gebeugt, der ihre Hand festhielt. Mrs. Murphy sah zu ihr hoch. »Jetzt müssen wir unseren Menschen Leuten anvertrauen, die wir nicht mal kennen.«

14
    W o ist bloß die Zeit geblieben?« Harry lehnte sich an den Dreibretterzaun der Weide hinter dem Stall.
    Das Zwielicht zog sich hin, ein gemächliches Anfang-Mai-Zwielicht, das die Blue Ridge Montains mit kobaltblauem Samt umhüllte.
    Der wolkenlose Himmel – am Horizont noch ein heller Schimmer, denn die Sonne war vor einer halben Stunde untergegangen – verhieß eine kühle Nacht.
    Matilda, die Kletternatter, die auf dem Heuboden wohnte, glitt von ihrem Jagdausflug in den Stall zurück. Sie verharrte einen Moment, ließ die Zunge herausschnellen und stieß ein leises Zischen aus. Es war keine Bemerkung irgendwelcher Art, sondern eher ein Gruß an Harry, die sie kannte.
    Wie alle Farmer war Harry stark vom Wetter abhängig. Zu viel Regen, und die Ernte faulte auf den Feldern. Zu wenig Regen, und die Ernte verdorrte. Wer sich ein Bewässerungssystem leisten konnte, war in der Lage, gegen eine Dürre ankämpfen zu können. Gegen zu viel Regen gab es kein Mittel.
    Die widerstandsfähigen Sonnenblumen wuchsen beständig. Die Rebstöcke, im zweiten Jahr, zeigten zu Harrys Freude immer größere Blätter an den beschnittenen Stämmen. Sie hatte sich schon Sorgen gemacht wegen des grimmig kalten Winters, des schlimmsten seit hundert Jahren. Und das

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