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Msssarrr!

Msssarrr!

Titel: Msssarrr! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Unternehmens. Die Msssarrr wussten einfach nicht genug über die Technik der Erhabenen, um mit der Arche der Friedliebenden wirklich umgehen zu können.
    Immerhin hatte die Doppelkugel eine stabile Bahn eingenommen. Eine Bahn, auf der sie sehr lange verweilen konnte. Nur ein Minimum an Energieeinsatz war nötig, um sie dort zu halten.
    Die Techniker machten sich sofort daran, das Problem zu beheben. Außerdem wurde die Vollendung des TODBRINGERS vorangetrieben. Man konnte schließlich nie wissen, wann die Msssarrr dieses gewaltige Raumschiff brauchen würden. Eine Waffe, die bei ihrer Fertigstellung selbst unter den Kridan Angst und Schrecken verbreiten würde.
    Die Zeit verging.
    Es wurde erwogen, die Gründung des neuen Reichs schon jetzt vorzunehmen und die Ureinwohner von Planet III einfach auszurotten. Doch der Wächter – und nur er hatte in dieser Frage die Befehlsgewalt – entschied sich dagegen.
    Schließlich hätte eine vorgezogene Reichsgründung nicht dem Plan Gorrrns entsprochen, der eine doppelte Sicherheit für den Fortbestand der Msssarrr vorsah. Ein neues Reich der Msssarrr war ja bereits auf Msssarrr-Ta entstanden. Die zweite Neugründung sollte auch durch die Zeit geschützt werden. Ein Wechsel auf die Zukunft, der erst in einem fernen Zeitalter eingelöst werden sollte.
    Die Arbeiten liefen zwar auf Hochtouren, aber es vergingen mehrere Standard-Sonnenumläufe, ohne dass der Meradan-Schirm stabil genug wurde, um sich damit in das Innere einer Sonne zu begeben.
    Der Wächter ordnete in der Zwischenzeit an, dass die Zeitrechnung umgestellt wurde. Sie orientierte sich nun nicht mehr an den Sonnenumläufen von Msssarrr-Kama, sondern an der Umlaufperiode des dritten Planeten, der irgendwann zur Keimzelle eines neuen Imperiums werden sollte.
    Über zwanzig Sonnenumläufe gingen dahin, ehe es endlich gelang, die Dimensionsblase zu stabilisieren. Unmut hatte sich in dieser Zeit unter den Mannschaften ausgebreitet. Sie sahen ihre Lebenszeit dahinrinnen, ohne dass sie die Chance hatten, ein neues Imperium aufzubauen. Die einzige Perspektive war derzeit das Warten auf den Tiefschlaf in der Stase.
    Der Wächter hingegen alterte kaum. Zumindest war dies äußerlich nicht feststellbar. Im Gegensatz zu allen anderen Msssarrr musste er sich während der über zwanzig Sonnenumläufe von Planet III nicht häuten. Die genetische Modifizierung, die man bei ihm vorgenommen hatte, schien tatsächlich den gewünschten Effekt zu bringen.
    Langlebigkeit.
    Ein langes Leben, das allerdings kein Selbstzweck war, sondern der Erfüllung einer gewaltigen Aufgabe diente.
    Schließlich war es so weit. Die Flotte der Msssarrr versammelte sich in den gewaltigen Hangars der Arche. Der Meradan-Schirm wurde eingeschaltet. Die Dimensionsblase umschloss nun das gesamte Schiff.
    Der Wächter gab den Befehl an die Mannschaften aus, sich zum langen Schlaf in die dafür vorgesehenen Stase-Behälter zu legen. Auch die mitgeführte und inzwischen so gut wie ausgewachsene Königin hatte diesem Befehl zu folgen.
    Schließlich blieb der Wächter allein zurück. Die einzige Person an Bord der durch einen geheimnisvollen, höher-dimensionalen Tunnel verbundenen Doppelkugel.
    Der Wächter war in dieser Zeit mit sich, dem Basiru-Aluun-Avatar und seinen Gedanken allein. Er stand im Kontrollraum an einer der Konsolen und überprüfte die Systeme.
    »Alles läuft einwandfrei!«, bestätigte der Pseudo-Basiru-Aluun.
    »Ich würde mir nichts mehr wünschen, als dass ich diesmal darauf vertrauen könnte.«
    »Ich höre da einen persönlichen Vorwurf heraus.«
    »Das ist gewiss ein Irrtum.«
    »Ich habe inzwischen gelernt, auch die nonverbalen Äußerungsformen deiner Art angemessen zu deuten.«
    »Zu deuten – vielleicht. Aber mit Angemessenheit hat das nichts zu tun.« Wenn er über längere Zeit allein mit dem Avatar war, ertappte er sich dabei, dass er vergaß, dass es sich nicht um ein Lebewesen, sondern nur die Fassade eines Computerprogramms handelte.
    »Ich kann nur betonen, dass ich mein Bestes versuche«, erklärte das Avatar ungefragt.
    »Das steht für mich außer Frage. Der Fehler, sofern es ihn denn geben mag, liegt auf meiner Seite.« Der Wächter rieb seine Beißwerkzeuge in kaum verhohlener Nervosität gegeneinander.
    »Worauf wartest du?«, fragte das Avatar.
    »Ich verstehe nicht …«
    »Weshalb fliegen wir nicht sofort in die Sonne, zu unserem Versteck für die nächsten Jahrtausende?«
    »Es gibt keinen Grund zu übertriebener

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