Muehsam ernaehrt sich das Eichhoernchen - Zum Glueck bin ich keins
auch das »Who is Who« des internationalen Showbiz. Die großen Stars aus Hollywood. Die ganz Großen der Film- und Musikindustrie.
Ein tolles Erlebnis hatte ich mit Will Smith, den ich 2003 in einem extra für uns abgesperrten, völlig leeren Kinosaal zum Interview traf. Er war in Deutschland, um Werbung für seinen Film »Bad Boys 2« zu machen. Wir haben nett geplaudert und ein bisschen Spaß gehabt, und als ich ihn bat, für einen kleinen Gag mal schnell eine Perücke aufzusetzen, hörte ich plötzlich aus dem dunkeln Nichts des Kinos eine Stimme: »STOP – We don ’ t do that.« Sein Manager! Der große Will Smith drehte sich um und erklärte seinem mieslaunigen Manager: »Hey, that’s German humor.« Aber keine Chance – das Interview war sofort beendet. Nun habe auch ich einen Manager. Eigentlich müsste ich ihn bei Gelegenheit mal fragen, warum genau ein Künstler vor laufender Kamera keine Perücke aufsetzen sollte. In Hollywood ist das so. Somit war die Situation mit Will Smith echt peinlich. Und das Blöde war, ich wusste nicht, was ich wirklich falsch gemacht hatte. Anders war das bei einem Interview mit Jodie Foster, die ich noch in meinen Zeiten bei dem Regionalsender Hamburg 1 getroffen habe. Ich interviewte sie damals für ein Kinomagazin und wusste von ihr, dass sie kleine Matchbox-Autos sammelt. Also habe ich mir einen Matchbox-Kübel-VW in die Hosentasche gesteckt, weil ich sie im Interview damit überraschen wollte. Es ging mir auch darum, die Gute mal für etwas zu begeistern, was ein Mann so in der Hose hat. Meine Jeans sitzen meist sehr eng. Das liegt oft am Schnitt und dem bisschen zu viel, was da rein muss – und nicht alles davon ist angefressen. Also saß ich damals neben Jodie Foster mit einer engen Hose, gefüllt mit einem Matchbox-Auto. Die Kameras liefen, und während Frau Foster erzählte, fummelte ich an meiner Hose rum. Hinter den Kameras bemerkte ich plötzlich, wie etwas Panik aufkam. Nervöse Bodyguards warfen sich unsichere Blicke zu, und das amerikanische Management drehte fast durch. Und das nur, weil ich das Ding nicht aus der Hosentasche bekam. Als ich dann endlich den Matchbox-Wagen in der Hand hielt, musste Frau Foster sehr lachen. Eigentlich ist es ja nicht sehr nett, wenn eine Frau anfängt zu lachen, wenn ein Mann etwas aus der Hose holt. In diesem Moment aber war es für mich sehr angenehm. Für Frau Foster und das ängstliche Management glaube ich allerdings auch.
Ich bin immer sehr froh, wenn solche VIP-Interviews zu Ende sind. So ganz relaxed ist das nie. Man fliegt meist nach Berlin oder München, geht in irgend so ein Fünf-Sterne-Luxus-Hotel und sitzt dann vor einer Suite und wartet auf sein Interview. Pünktlich geht’s da nie zu. Ich behaupte mal, dass ich da oft eine gute Stunde warte, nur um dann ein Fünf-Minuten-Interview zu bekommen, das in meinem Fall meistens nach drei Minuten von verärgerten Managern abgebrochen wird. Das wäre alles halb so schlimm, müsste ich nicht zuvor auch immer noch vormittags die Filme in der Pressevorführung anschauen. Eine blöde Tradition. Denn nur Pressevertreter, die den Film gesehen haben, werden zum Interview vorgelassen. Dazu mal drei Dinge:
1. Ich schlafe meist ein, wenn ich morgens im Kino sitze.
2. Wenn ich da schon morgens hinmuss, sollte es wenigstens Popcorn geben, damit ich den anderen Pressevertretern ein wenig Kinoflair bescheren kann, indem ich sie damit bewerfe.
3. Ich habe noch nie mit einem der Hollywood-Fuzzis über seinen Film gesprochen. Die PR, die ich für die Filme der Hollywood-Fuzzis mache, ist sicher größer, wenn ich nicht über die oft langweiligen Filme rede, sondern mir etwas Besonderes für die Einspieler einfallen lasse.
Ich sag nur Jennifer Aniston. Die freut sich jedes Mal, wenn wir uns wiedersehen, dabei haben wir noch nie über einen ihrer Filme gesprochen. Aber ich habe sie mit Rosen, Stofftierchen und Champagner überhäuft, also alles getan, was ein Mann bei einem Date eben macht. Inzwischen hatten wir drei romantische Dates. Leider glaubt sie immer noch, es wären rein berufliche Interviews gewesen. Wie dem auch sei, ich gebe mir noch fünf Dates, dann will sie vielleicht auch ein Kind von mir. Für Jennifer sitze ich gerne wartend vor noblen Hotelsuiten, werde nervöser und nervöser und fange furchtbar an zu schwitzen. Ich weiß nicht, warum. Aber bei diesen Drehs mit den Hollywood-Stars bin ich nie wirklich entspannt. Der Druck ist unfassbar. So ein Interview dauert
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