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Muehsam ernaehrt sich das Eichhoernchen - Zum Glueck bin ich keins

Titel: Muehsam ernaehrt sich das Eichhoernchen - Zum Glueck bin ich keins Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elton Alexander Duszat
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zu sein.
    Die beste Badewanne hatte ich bis jetzt im Hotel East in Hamburg. Um die Badewanne herum war eine Riesen suite, und die Badewanne war eher so ein riesengroßer runder Whirlpool, wie ich es sonst nur aus dem Pascha in Köln kenne (und schon oft bei Dreharbeiten gedacht habe, darin würde ich auch mal gerne baden). Total rund und total super eben. Meine andere Lieblingsbadewanne steht in Berlin in einer schicken Suite mit Sauna. Den Namen des Hotels nenn ich jetzt mal lieber nicht, denn dann wär die Suite ja immer besetzt. Da war ich lustigerweise zuletzt, als ich die Nacht davor in einem Jugendherbergshotel war, wo eine Wodka-Party auf dem Flur mir den Schlaf geraubt hat. Ich bin dem damaligen Aufnahmeleiter, der mir das Hotel in Berlin gebucht hat, heute noch dankbar und wünsche ihm kreischende 14-Jährige vor seine Schlafzimmertür. Aber hässliche.
    Ja, so ist es im Leben. Die eine Nacht ist scheiße, und die Nacht darauf bin ich im besten Badewannenzimmer der Stadt. Es war für die »Elton läuft Marathon«-Produktion, und wir sind von diesem Billighotel in das Superhotel gefahren, weil ich auf einem Parcours des Deutschen Leichtathletik-Verband trainieren durfte.
    Wenn ich heute so drüber nachdenke, muss ich sagen, ich bin stolz, dass ich das Abenteuer New-York-Marathon gewagt habe. Millionen Deutsche rätselten ja darüber, wie der moppelige Hape Kerkeling den Jakobsweg geschafft hat. Dass ich den New-York-Marathon geschafft habe, erscheint den meisten allerdings noch unglaublicher. Zu Recht, kann ich da nur sagen. Vor dem Wagnis »Elton läuft« gehörte ich schließlich zu den untrainiertesten Menschen der Welt. Ich war sportlich fit. Im Fußball. Ganz gut auf dem Platz, aber unschlagbar an der Konsole auf dem Sofa. Ich konnte rennen. Sehr schnell sogar. Auf 100 Metern habe ich schon viele überrascht, da ich da wirklich wie ein Kugelblitz mit Raketenantrieb lospresche. Nach ungefähr 101 Meter baue ich jedoch rapide ab. Vermutlich erreicht da gerade mein Herz die Information, dass gerannt wird, und vernünftig, wie es ist, streikt es spontan und verweigert die weitere Sauerstoffversorgung meiner Beine.
    Ich vermute, ich bin das ungeeignetste Wesen, das jemals das Wagnis eingegangen ist, an einer Marathon-Schweißorgie teilzunehmen.
    Reingeritten in diese überaus blöde Situation hatte ich mich übrigens selbst. Ich machte den Fehler, meinen Chef zu unterschätzen. Stefan trat am 30. März 2007 noch einmal gegen die Boxweltmeisterin Regina Halmich an, die ihn schon beim ersten Zusammentreffen nach Strich und Faden vermöbelt hatte. Ich wettete, dass er 6 Jahre nach dem ersten Gemetzel keine fünf Runden gegen den weiblichen Kampfzwerg durchhalten würde. Großspurig kündigte ich an, dass ich sonst am nächsten New-York-Marathon teilnehmen würde. Tja, dumm gelaufen. So bin ich manchmal, ich rede, bevor ich denke. Fühl mich da in dem Moment cool und erfasse gar nicht, was für einen Blödsinn ich da von mir gebe. Absolut unnötig, so einen Scheiß anzukündigen. Ich hätte Stefan auch auf andere Art und Weise zeigen können, dass ich nichts auf seine Boxerqualitäten an jenem Tag gab. Aber ich konnte meine vorlaute Klappe nicht halten. Stefan überstand den Kampf und ging nicht k.o., und ich stand da. Ein Mann, ein Wort. Wettschulden sind Ehrenschulden. Alles Blödsinn. Aber ich hatte die Wette vor zu vielen Zeugen verloren, als dass ich das alles mit ein paar spendierten Bierchen hätte wieder geradebiegen können. Da musste ich jetzt durch. Viele um mich herum kicherten selbst im Schlaf voller Vorfreude beim Gedanken an mich und das bevorstehende Marathon-Drillprogramm. Zu viele hatten von dieser Wette mitbekommen, die würden nicht lockerlassen, das war klar. Trotzdem hätte ich mich am liebsten gedrückt. Ich fand laufen echt voll blöd. Aber dann kam irgendwie ein Sponsor mit ins Boot. Plötzlich hatte ich einen Werbedeal. Und der machte den Gedanken »Ich bin mal eben laufen« für mich doch schon um einiges reizvoller. Da bin ich ehrlich: Ohne Nike hätte ich wohl freiwillig auf die Einlösung meiner Wettschuld verzichtet.
    Die Deutsche Sporthochschule Köln wollte mir in meiner Not auch helfen und bot an, mich bei meinem Training zu unterstützen. Doch schon nach kurzer Zeit trat sie von diesem Angebot wieder zurück. Sie bescheinigte mir absolute Marathon-Untauglichkeit und riet mir von einer Teilnahme dringend ab. Man wollte nicht dafür verantwortlich sein, wenn ein Hamburger

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