Muehsam ernaehrt sich das Eichhoernchen - Zum Glueck bin ich keins
mit dem anderen wollte ich es noch nie teilen. Aber an diesem Abend musste ich es teilen. Blieb mir ja auch nix anderes übrig. So war das Spiel! Bürger Lars hingegen hat sich, glaube ich, richtig gefreut. Wenn ich mir nämlich heute die Bilder von diesem Abend anschaue, sieht das Ganze wirklich so aus, als hätte er es genossen. Kann ich gut verstehen. Muss toll sein, mich zu küssen.
Mit Promis feiern ist immer lustig. Aber auch nicht anders als früher mit meinen Kumpels. Sind doch alle die gleichen Pappenheimer, wenn es um’s Feiern geht. Aber Promis haben den Vorteil, sie feiern nicht nur gern und gut, sie können auch prima umsonst feiern. Ja, für manche ist genau das der springende Punkt. Die kommen erst so richtig in Partylaune, wenn sie nichts bezahlen müssen. Dabei haben die es doch! Aber es geht noch absurder. Manchmal werden wir sogar dafür bezahlt, dass wir feiern! Es gibt einige Promis, die sogar davon leben, auf Partys zu erscheinen. Verrückt! Aber sind das eigentlich wirklich Promis, oder arbeiten die nur als Promi? Ich weiß es nicht. Wenn ich mal wieder einen treffe, dann frag ich vielleicht einfach mal, welche Berufsbezeichnung sie sich selbst geben. In Society-Kreisen kennt man sich da jedenfalls aus und sicher auch in »der« In-Disco in Bochum. Ich war dort zum ersten Mal im Herbst 2009, ich war für eine Veranstaltung im Ruhrgebiet und wollte noch etwas feiern danach. Ich hing mit einem der erfolgreichsten deutschen Technomusiker rum, und wir bekamen den Tipp, doch mal in die absolute In-Disco Bochums zu fahren. Ich mag spontane Ideen und hatte auch Bock darauf. Natürlich waren wir schon etwas zu alkoholisiert, um noch selber fahren zu können, aber mein Partykumpane hatte zum Glück eine große Posse am Start, da war einer noch fahrtauglich. Wir quetschten uns also zusammen in einen Wagen, und ab ging’s in die angebliche Top-Disco Bochums.
Eine Disco in Bochum muss nicht wirklich groß sein, denn sonst wäre sie ja mit hoher Wahrscheinlichkeit immer leer.Leere Discos sind, und das ist allgemein bekannt, nicht so gut für die Partystimmung. Aber vor allem noch viel schlechter fürs Geschäft. Und entscheidet sich ein Betreiber, eine In-Disco zu führen, dann kann er auch nicht jeden als Gast in seinen Laden lassen. Irgendwie muss sich der In-Faktor ja generieren. Berücksichtigt man all diese Umstände, dann hat unsere In-Disco an diesem frühen Sonntagmorgen alles richtig gemacht. Gleich zu Beginn wurden wir von einem Betrunkenen, der noch besser aussah als die Partyveranstalter-Ikone Michael Ammer, begrüßt. Die Begrüßung war herzallerliebst. Er verbeugte sich und begoss sich dabei. Aber nicht vor Lachen, weil ich mal wieder so lustig war, sondern weil er beim Verbeugen nicht an die Riesenpulle Schampus in seinem Arm gedacht hatte. So kippte also der komplette Flascheninhalt über seinen geilen, solariumgebräunten Body. Naja, auf jeden Fall bot uns das Besser-als-das-Original-Michael-Ammer-Double, freundlich wie er ist, sofort an, in die VIP-Area zu wechseln. Na klar! Die Party konnte also losgehen. Aber so winzig, wie dieser Club war, genau genommen 10 mal 10 Meter, war die sogenannte VIP-Area nur einen Schritt weit entfernt. Ich musste lediglich einen Ausfallschritt nach links machen. Das ist kein Scherz. Hätte ich mich mit jemandem unterhalten wollen, der kein VIP-Gast ist, hätte ich einfach einen Schritt nach rechts machen müssen. Ist das nicht Luxus? Unglaublich! Naja, jedenfalls kippten wir einen nach dem anderen und hüpften in der Masse rum. Aber schon wenige Zeit später bemerkten wir, dass es doch schon recht spät bzw. früh am Morgen war und wir gar nicht mehr so jung und fit waren, wie wir kurz vorher noch dachten. Also quetschten wir uns durch das Gedränge und verschwanden raus zum Auto. Mein Begleiter war so müde, dass er auf dem Rücksitz sofort eingepennt ist. Sein Schlaf war echt amüsant. Alle zwei Minuten schreckte er auf und brüllte, wie man es sonst nur von seinen unzähligen Top-20-Techno-Scheiben kennt: »Immer geradeaus, immer geradeaus fahren.« Danach schlief er sofort wieder friedlich ein. Nicht immer sind Partys so schön wie in der Bochumer In-Disco. Aber das kann man ja auch nicht erwarten. Ich habe auch schon Partys erlebt, auf denen ich mich wirklich gebauchpinselt gefühlt habe. Ich sage nur Innsbruck und »WOK-WM«. 2006 waren wir in der schönen kleinen Stadt in Österreich zu Gast. Eines Abends zog es mich in die Innsbrucker In-Disco
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