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Muehsam ernaehrt sich das Eichhoernchen - Zum Glueck bin ich keins

Titel: Muehsam ernaehrt sich das Eichhoernchen - Zum Glueck bin ich keins Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elton Alexander Duszat
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nächsten zwölf Monate wieder prima zusammen wuppen. Schade, dass das Hurricane nicht für alle meine Jungs Platz hat in meiner Wagenburg. Aus Tradition bin ich da vor allem mit meinen Aufnahmeleiter-Jungs Kai und Tim. Die sind beim Campen absolut spitze. Denn wenn man wie die beiden aus dem Sauerland kommt, ist man durch Schützenfeste und Langeweile ans Trinken und Tiereverspeisen gewöhnt. Am Grill selbst hat an diesen Tagen aber der Olaf das Zepter in Form einer Grillzange in der Hand. Olaf arbeitet als Requisiteur beim Fernsehen. Dieses Jahr konnte er aber leider nicht mitkommen, weil er just zu dieser Zeit Papa geworden ist. Das war ein ganz großes Problem diesen Sommer. Zum einen, weil Olaf immer unser Wohnmobil gefahren ist, das hatte noch nie jemand anderes gemacht. Und zum anderen, weil es immer Olaf war, der sofort nach Ankunft auf dem Campingplatz den Grill angeschmissen hat. Aber das ist noch nicht alles. Denn vor allem war Olaf unser Versorgungs- und Equipment-Beauftragter. Also alles, was man so braucht, hat Olaf rangeschafft. So wie er das aus der Requisite kennt. Einen Pavillon muss man mitnehmen, einen Grill, einen Flammenwerfer, ein Stromaggregat, Campingmöbel, Satellitenschüssel, Fernseher und so weiter und so fort. Man könnte jetzt vielleicht denken, ich sei ein verwöhnter Luxus-Arsch, der Requisiteure missbraucht und als billige Arbeitskraft zum Rockfestival mitschleppt, um selbst keinen Finger rühren zu müssen. Aber: Der Olaf macht das freiwillig. Der tickt so. Der ist Mr. Orga himself. Der hat daran so viel Spaß, dass er uns diesen Sommer sogar alles zusammengestellt hat, obwohl er nicht mal mit ist. Und da bin ich saufroh drüber! An dieser Stelle: DANKE, OLAF! Für uns ist das einfach zu mühsam. Und nur er hat wirklich auf dem Schirm, was man so alles mitnehmen und wissen muss. Das geht los bei Sachen wie: Wo steht der Grill, wo ist der Flammenwerfer, wo ist die Ersatzgaskartusche, wie viel Kabel braucht man, wo sind die Stützen für das Wohnmobil, damit es nicht wackelt, und überhaupt, wo ist das Wohnmobil? Und da ich Widder Aszendent Faultier bin, sag ich doch nicht Nein, wenn einer gerne Sachen macht, die ich nicht machen kann, will oder muss. Ich nehme doch auch nicht meinem Zahnarzt den Bohrer, den ich gerade im Hals hab, aus der Hand und sage: »Mahen Sie ma Ause, ich an as auch alleine!« Also warum sollte ich bei Campingvorbereitungen so bewährte Grundsätze über Bord werfen? Und trotzdem, wenn ich jetzt noch mal so überlege, muss ich doch sagen, war ich schon etwas sauer, dass der Olaf gerade zu diesem Zeitpunkt Vater geworden ist. Hurricane ist Pflichttermin, egal was passiert. Und so schwer ist es ja nun nicht, bei der Familienplanung ein wenig die Termine zu checken und die Geburtstage der eigenen Kinder möglichst weit vom Hurricane entfernt zu legen. Das wird doch jetzt jedes Jahr ein Problem werden. Ja, wir haben den Olaf schon vermisst, aber was soll man machen …
    Immerhin war ein bisschen mehr Platz im Wohnmobil mit einem Mann weniger. Da schlafen wir ja sonst zu viert oder auch schon mal zu fünft drin. Hinten zwei Betten, vorne können zwei Mann schlafen und dann noch einer vorne im Alkoven. Also die Jungs schlafen da drin. Denn jetzt wird es richtig absurd: Auch wenn so ein Wohnmobil mit Dusche, Klo und allen Annehmlichkeiten schon was Schönes ist, schlafe ich trotzdem oft in meinem Familienvan. Der hat eine Standheizung, die ich regeln kann, je nachdem wie warm ich es haben will. Da hab ich meine Ruhe. Der Einzige, der schnarcht, bin ich, und wenn man sein Auto nachts selbst bewacht, ist die Versicherung auch viel billiger. Okay, Letzteres war ge logen – sollten sich die Versicherungen aber als Tarifoption mal überlegen. Wenn man da was sparen kann, würde ich das glatt machen. Ich bin nämlich auch gerne mal knauserig.
    Oder zumindest bin ich keiner, der gerne sein Geld für unnütze Dinge ausgibt. Damit meine ich beispielsweise, dass ich mir nie eine teure Uhr kaufen würde. Das gibt mir nichts. Das brauch ich nicht. Ich brauch keine Rolex, keinen Armani und auch keinen Mercedes. Ich habe keine Rolex, weil ich im Allgemeinen Uhren überhaupt nicht mag und teure Uhren daher noch viel weniger. Ich habe mich immer geweigert, mir von so einer blöden Uhr unter die Nase reiben zu lassen, dass ich schon wieder zu spät bin. Und das Letzte, was ich tun würde, ist, für so ein penetrantes Ding dann auch noch Tausende von Euros auszugeben, nur damit da

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