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Muehsam ernaehrt sich das Eichhoernchen - Zum Glueck bin ich keins

Titel: Muehsam ernaehrt sich das Eichhoernchen - Zum Glueck bin ich keins Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elton Alexander Duszat
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mir ruhig die Hand geben. Als zivilisierter Bürger wasche ich mir natürlich trotzdem die Hände. Es könnte ja immer sein, dass ein Kamerateam mal wieder einen Test mit versteckter Kamera macht, wer sich wäscht und wer nicht, und dann steh ich schön blöd da.
    Und beim Pinkeln ist es ja genauso absurd. Also, wenn man sich theoretisch auf die Hände gepinkelt hätte, was man ja nicht unbedingt tut, dann macht man sich auch die Hose schon wieder zu, bevor man sich die Hände wäscht. Dann ist doch aber auch alles an der Hose und daran abgewischt. Wasch ich mir nun deswegen die Hände nach dem Pinkeln nicht? Nein. Ich wasche meine Hände trotzdem. Sie wissen schon, das Kamerateam. Aber es kommt ja angeblich auch vor, dass Männer noch einen Tropfen nach dem Pinkeln in die Hose bekommen. Wie heißt es so schön: Da kannste schütteln, da kannste klopfen, in die Hose geht der letzte Tropfen. Was macht man denn dagegen? Ist das okay, dass alle Männer mit Pipi im Schlüpper durch den Tag laufen? Das sollte RTL mal testen. Es soll ja auch Leute geben, die tupfen mit Toilettenpapier ab. Muss ich mal ausprobieren. Ist mir aber, glaub ich, zu blöd. Vor allem am Pissoir auf öffentlichen Toiletten kann ich mir das gar nicht vorstellen. Man kann da ja auch kein Papier hineinwerfen, und es liegt ja auch keines bereit. Also alles nicht so einfach.
    Aber generell bin ich ja inzwischen sowieso zum Sitzpinkler mutiert, obwohl ich lieber in ein Pinkelbecken pinkle. Also, wenn ich auf einer öffentlichen Toilette bin und die Auswahl habe, dann entscheide ich mich immer für das Pissoir. Zuhause habe ich keins, und weil ich meine Frau liebe (und selber nicht putzen will), sitze ich da, obwohl es im Stehen schon einfacher ist und mehr Spaß macht. Ja, pinkeln kann auch Spaß machen. Zum Beispiel unter der Dusche. Man kann duschen und gleichzeitig pinkeln und so Wasser sparen. Natürlich sag ich das jetzt nur so, aber ich hab das mal gelesen. Umweltexperten empfehlen, in der Dusche zu pinkeln, um Wasser zu sparen. Ob dieser Rat auch gilt, wenn man nach dem Sport in der Mannschaftsdusche zusammen duscht, weiß ich jetzt nicht. Würde ich aber nur dann raten, wenn man so viel getrunken hat und der Hämoglobinwert so hoch ist, dass man transparent pinkelt. Dann sieht man es nicht so und kriegt keine Klassenkeile, falls die Mannschaftskameraden noch keine Umweltschutzpinkler sind. Das Thema Klo ist wohl irgendwie ein großes Thema bei mir. Seltsam. Ich wisch auch immer zuerst die Klobrille ab, bevor ich mich setze, selbst bei mir zu Hause. Das ist so eine Zwangshandlung von mir. Bevor ich mich setze, einmal mit dem Klopapier gründlich drüberwischen. Dann fällt das Papier in die Schüssel, und das hat auch noch den Vorteil, dass sich die folgenden Platsch- und Poltergeräusche in Grenzen halten. Es wird alles von einer dünnen schwimmenden Papierinsel aufgefangen. Es gibt doch nichts Schlimmeres, als wenn es Platsch macht und man merkt, wie irgendwas aus der Schüssel zurück an den Hintern spritzt. Ist es dann passiert, spüle ich auch sofort. Das ist wichtig. Wegen der Geruchsentwicklung. Gerüche find ich doof. Da schäm ich mich – auch für andere. Ich bin ein Fremdschämer. Wenn ich zum Beispiel nach jemandem auf Toilette gehe und es riecht ganz schlimm, und ich hab gesehen, wer vor mir war, dann finde ich das eine peinliche Situation. Mag ich gar nicht.
    Wenn ich zum Beispiel auf Klo muss, egal wie dringend, kann ich erst loslegen, wenn ich weiß, dass alle anderen Leute raus sind. Ich habe einfach zu sehr Schiss, unangenehme Geräusche von mir zu geben. Das bringt mich manchmal in blöde Situationen, wie neulich am Frankfurter Flughafen. Ich geh also auf’s Klo, setzte mich und bin mal wieder voll in meinem Geruchswahn drin, sodass ich sofort spüle, dass die in den Nebenkabinen bloß nichts von mir zu riechen bekommen. Anschließend will ich das Geschäft noch in Ruhe zu Ende bringen. Aber man sollte all dies unbedingt sein lassen am Frankfurter Flughafen, wenn man keinen Bock hat, Desinfektionsmittel in den Hintern gespritzt zu bekommen. Kaum hatte ich nämlich gespült, begann sich nicht nur die Brille zu drehen, sondern in meinen Rücken drückte sich so ein langer Desinfektionsarm, der die Brille mit Desinfektionsmittel besprühen wollte. Aber wie gesagt, auf der Brille saß mein Hintern, und so bekam der alles ab. Dabei wollte ich nur nett zu den Kabinennachbarn sein … So wirklich entspannt ist das also in

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