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Muehsam ernaehrt sich das Eichhoernchen - Zum Glueck bin ich keins

Titel: Muehsam ernaehrt sich das Eichhoernchen - Zum Glueck bin ich keins Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elton Alexander Duszat
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öffentlichen Toiletten nicht. Wer hat das nicht schon erlebt? Man sitzt in der Kabine, und draußen am Pinkelbecken fängt plötzlich jemand an zu rülpsen, zu husten, zu spucken. Manche rufen noch komische Erleichterungsschreie wie: »Yeah«, »Uohhh« oder »Ööhhh«. Und wenn es ganz gut läuft, bekommt man da auch noch die ganze Palette der besten Furzgeräusche zu hören. Das nervt mich total. Ekelhaft. Dann doch lieber in der Kabine sitzen und bescheuerten Männergesprächen lauschen. Hat sich neulich in Köln im Kino genau so zugetragen.
    Kommen zwei Jungs auf die Toilette, die sich offensichtlich über die Erlebnisse der vorangegangenen Nacht unterhalten. Sagt der eine: »Weißt du, war alles voll cool mit ihr. Die hat mich schon in Auto geil an Schwanz gefummelt. Voll krass war die drauf, die Schlampe. Aber hat mich dann echt abgefucked bei der bitch zu Hause. Weißt du. Hat mich nicht rangelassen. Mann, ey. Was baggert die mich so an, und dann fahr ich umsonst da mit. Voll kacke draußen gewohnt in Poll hat sie. Und sie wollte mit Gummi machen. Hatte aber nichts da. Hab ich gesagt kein Problem. Wir können es ohne machen. Weil hab ich mal noch gar nie ohne gemacht. Aber heute können wir doch Ausnahme machen, weil wir grad so geil sind. Hat sie nicht gewollt. Ey, ich hab echt gekotzt, voll die Schlampe.«
    Haargenau dieses Gespräch musste ich mir anhören. Das sind dann die Momente, in denen ich gern nicht der Elton wäre. Da könnte ich dann schnell aus der Kabine gehen, weil man sich so ein Prachtexemplar von Mann doch gern mal anschauen möchte. Kann ich leider nicht. Ich hab kein Bock auf: »Ey, Eltoooon, du Pisser, was machst du denn hier auf dem Klo?«.
    Die Toiletten in Japan mag ich gerne. In die hab ich mich während der WM 2002 damals wirklich verliebt. Die sind sehr modern und kommen all meinen Problemen sehr entgegen. Die WC-Schüsseln sind noch viel moderner als am Frankfurter Flughafen, und in den Nachbarkabinen sitzen nur freundliche Japaner. Alle lösen hier in meinem Sinne die Geruchsprobleme. Denn die Kabinen sind mit Druckknöpfen unterschiedlichster Art ausgestattet. Einmal drücken, und schon riecht es gut. Auch vor unangenehmen Darmgeräuschen brauch ich in Japan keine Angst zu haben. Der Japaner an sich muss nicht mehr dasitzen und denken: »Okay, gleich kommt ’ s mit einem lauten Knall, und alle hören es.« Einmal drücken, und schon übertönt herrlichstes Vogelgezwitscher alles andere.
    Jetzt müsste der Japaner nur noch den Knopf erfinden für die Videocam, die einem auf Knopfdruck die peinlichen Männergespräche vom Pinkelbecken live in die Kabine überträgt. Dann wäre das japanische Klo, das im Übrigen auch noch über angewärmte Brillen verfügt, für mich perfekt.



Probier’s mal mit Gemütlichkeit!
    Der kleine dicke Elton – so nennt mich nicht nur Sonya Kraus. Was ist mit meinem Körper? Ich bin ja nicht dick zur Welt gekommen. Und auch als Erwachsener hatte ich sogar schon mal Idealgewicht. Das waren damals 76 Kilo. Bei einer Größe von 1,75 m doch auch ganz in Ordnung. Und so lange ist das noch gar nicht her. Bis zum Jahr 2000 war mein Body-Mass-Index im grünen Bereich. Aber mit der Jahrtausendwende bin ich einfach dicker geworden. Vielleicht hat mein Körper die Millenniumswende nicht verkraftet. Während bei allen Computern der befürchtete Supergau ausblieb, ging die Jahrtausendumstellung an meinem Stoffwechsel nicht spurlos vorbei. Das war, bevor ich zu »TV total« kam und noch beim Fernsehen in Hamburg gearbeitet habe. Es ist nun mal leider so, dass sich fast alle Medienleute ungesund ernähren und daher immer dicker und unansehnlicher werden. Man sitzt den ganzen Tag am Schreibtisch, bewegt sich kaum und hat keine Zeit mehr für Sport oder um zu kochen. Auf der Speisekarte steht daher täglich Fast Food. Mal eben ne Pizza bestellen, Döner holen und zwischendurch mal was Süßes aus ’ m Automaten. Da muss man ja zwangsläufig fett werden. Der Job beim Fernsehen ist also ganz klar schuld an meinem Übergewicht. Vorteil ist allerdings, dass wir Fernsehleute kreativ sind und es uns deshalb nie an Ausreden fehlt. Ein Teufelskreis. Aber mit meinem Problem bin ich ja Gott sei Dank nicht allein. Fast alle, die ihr Gesicht in die Kamera halten, werden früher oder später dick und fett. Ich könnt jetzt Namen aufzählen, aber das würde den Rahmen sprengen. Außerdem wüsste ich gar nicht, bei wem ich anfangen sollte. Man muss ja nur den Fernseher

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