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Mueller, Carin

Mueller, Carin

Titel: Mueller, Carin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: High Heels und Hundekuchen
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hatte.
    »Also gut: Max kam gegen halb sieben. Wir haben tatsächlich Champagner getrunken, aber aus Gläsern und ganz ohne Goldlaken! Er sagte irgendwas von einer Überraschung und hat mich in seine Limousine gelotst. Angeblich für einen ganz kurzen Ausflug, so dass Olga zuhause bleiben konnte – oder besser gesagt: musste! Dann sind wir zum Flughafen gefahren, und vor seinem blöden Jet hat er mir eröffnet, dass wir jetzt für drei Tage nach New York fliegen und er mir dort alles kaufen will, was ich mir wünsche.« Ihre Bernsteinaugen blitzten empört.
    »Aber das ist doch sehr großzügig von ihm«, gab Giovanni zu bedenken.
    »Großzügig??«, kreischte sie. »Völlig hirnlos! Dieser anmaßende, arrogante, widerwärtige Vollidiot hat tatsächlich geglaubt, er könne mich so einfach wie ein Gepäckstück außer Landes schaffen. Als würde ich Olga einfach alleine und mich so behandeln lassen!!«
    »Und weiter?« Er konnte sein breites Grinsen nur mit äußerster Mühe im Zaum halten. Es war wirklich Weihnachten!
    »Ich habe ihm exakt das gesagt und bin mit dem Taxi heimgefahren. Ende der Geschichte. Oder fast. Zuhause habe ich den Kaviar aufgegessen und den Champagner ausgetrunken. Dann kam dieser Unglückswurm Adrian an, und wir sind hierhergelaufen. Du hast versprochen, dass du nicht lachst!«
    »Tut mir leid!«, schmunzelte er. »Aber ich habe einfach ein unfassbar gutes Weihnachtsfest! Ich habe die Gewissheit, dass ich maximal der drittschlimmste Idiot der Stadt bin, Mad Max ist aus dem Weg, und die schönste Frau des Saals sieht aus, als würde sie mich gleich küssen.«
    »Du musst blind sein. Die einzige Person, die dich küssen möchte, trägt ein Geweih und ist ein Kerl!« Katia drehte sich schwungvoll in Richtung Barkeeper, verlor dabei aber das Gleichgewicht und landete an Giovannis Heldenbrust. »Oops!« Er hielt sie fest, und bei ihrem halbherzigen, fahrigen Versuch, sich zu befreien, landete sie mit einer Hand in seiner Sakkotasche. »Was ist das denn?« Sie zog den Spitzen-BH heraus.
    »Mein Weihnachtsgeschenk«, antwortete er schlicht.
    »Für das Magermodel?«, fragte sie ungläubig.
    »Muss wohl beim Kauf etwas in Gedanken gewesen sein«, meinte er schulterzuckend.
    »Lass mich raten, sie hat dich rausgeworfen?« Er nickte, und sie sah sich das zarte Teilchen genauer an. »Hübsch. Könnte mir passen. Gibt’s noch einen Slip dazu?« Sie lächelte provozierend.
    »Mhmm.« Er zog ihn aus der anderen Tasche.
    »Sie muss dich hassen!« Jetzt wurde auch ihr Lächeln immer breiter.
    »Ja.«
    »Und will dich nie wiedersehen?!«
    »Nie wieder!« Er sah ihr tief in die Augen, dann zog er sie endgültig in seine Arme und küsste sie.
    So hat das hier keinen Zweck, dachte Adrian. Antonella wand sich wie ein Aal zwischen den tanzenden Leibern durch und ignorierte ihn völlig. Er zog sich von der Tanzfläche zurück und suchte Christian. »Ich brauche deine Hilfe!«
    »Ich weiß ja nicht, was passiert ist, aber so, wie ich das sehe, brauchst du eher ein Wunder«, antwortete der ebenfalls schon ziemlich angeschickerte fliederfarbene Weihnachtsmann.
    Adrian runzelte die Stirn, ging aber auf die Andeutungen nicht ein. »Hier gibt es doch bestimmt ein Mikrofon, oder?«
    Minuten später wurde das Licht gedimmt, und ein Spotlight kreuzte suchend über die Tanzfläche. Dann ging die Musik aus. »Bitte mal alle herhören«, meldete sich Christian übers Mikrofon. »Wir küren jetzt das Kostüm des Abends!« Der Suchscheinwerfer fand Antonella. »Unsere pinkfarbene Christbaumkugel gewinnt den Hauptpreis!«
    Antonella sah sich überrascht um. Ihre Hochsteckfrisur hatte sich halb gelöst, ihre Wangen waren fast so pink wie ihr Kleid, und ihre Augen glänzten. Durch das Tanzen hatte sich eine ganze Menge ihrer Anspannung verflüchtigt, und sie fühlte sich zum ersten Mal an diesem Tag wieder mit sich selbst im Reinen. Erwartungsvoll lächelte sie in die Runde. Dann meldete sich eine Stimme: »Ich weiß nicht, ob ich wirklich der Hauptpreis bin«, es war Adrian. »Aber ich habe keine andere Möglichkeit gesehen, dir das zu sagen: Antonella, ich weiß, dass ich vorhin einen unverzeihlichen Fehler begangen habe. Ich hätte dich niemals alleine mit der Kleinen nach Hause fahren lassen dürfen. Vor allem aber hätte ich niemals kommentarlos zulassen dürfen, dass meine Mutter so ein übles Spiel mit uns treibt. Ja, mit uns, denn ich wusste auch nichts davon, und ich kann dir versichern, dass mich die Aussicht, den

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