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München - 2030

München - 2030

Titel: München - 2030 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Golfidis
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Bühnen, welche in der Halle aufgebaut waren, in Großformat zeigten. Es gab genügend Sitzplätze, doch das Groh der Alten stand an den Büffets und versorgte sich mit Delikatessen, während sich ein anderer Teil bereits um die Hauptbühne versammelte. Victor sah sich nach Didi, Ben und Arno um, er wollte Susann mit seinen neuen Kollegen bekannt machen. Da entdeckte er Didi an einem der Büffets. Er unterhielt sich gerade mit der Alten mit dem Hund. Beide hielten einen Cocktail in ihren Händen. Der Hund saß artig daneben, er hatte wieder seinen grünen Mantel an und trug aber nun dazu passende Ohrschützer aus grünem Filz. Victor schlenderte mit Susann in Richtung Didi.
    Kurz darauf befanden sie sich mit Didi und der ältlichen Dame im Gespräch.
                »Schnuffi hört sieben Mal besser wie ein Mensch«, erklärte die Alte, während sie auf ihren Hund zeigte. »Deshalb muss er einen Gehörschutz tragen.«
    Schnuffi, der mitbekommen hatte, dass sich das Gespräch um ihn drehte, legte seinen Kopf schief, hob sein Pfötchen und bettelte um ein Leckerli. Die Alte kramte in ihrer Tasche, wurde fündig, und schob ihm eins ins Maul.
    Wenig später gesellte sich Arno zu der Gruppe. Arno hatte sich für den Abend mit seiner besten Kleidung ausstaffiert und trug einen dunklen Blazer zu einer grauen Stoffhose.
                »Das ist mein neuer Chef«, sagte Victor und stellte Susann Arno vor.
    Arno deutete eine Verbeugung an und reichte Susann die Hand.
                »Hallo«, grüßte er verblüfft. Arno hatte an Victors Seite keine solche Schönheit erwartet.
    Im selben Moment war auf dem Bildschirm über ihnen, das eintreffen der ROLLING STONES auf der Bühne zu sehen.
    Keith Richards Gesicht wurde in Großaufnahme ins Bild gezoomt. Seine Nase war eingebunden.
     
                »Was ist mit seiner Nase?«, fragte Victor an Arno gewandt, da dieser meistens über die internen Angelegenheiten von Haus Sonnenschein informiert war.
    Arno grinste.
                »Offiziell hieß es, er habe einen Unfall gehabt«, antwortete er. Dann senkte Arno seine Stimme und kam näher an Victor und Susann heran.
                »Aber jemand aus der Belegschaft von Ebene 1 hat erzählt, Keith Richards habe sich im Badezimmer der Gästesuite, eine weiße kristalline Substanz in die Nase gezogen und sich die Nase dabei verätzt. Er hatte das Pulver wohl für Kokain gehalten. Doch es hatte sich um ein Scheuermittel gehandelt. Die Putzfrau hatte schlampig gearbeitet. Haus Sonnenschein hat sie fristlos entlassen.«
                »Ich denke Keith nimmt keine Drogen mehr?«, sagte Susann erstaunt, die sich ein wenig mit dessen Biografie beschäftigt hatte.
    Arno hob die Augenbrauen.
                »Keith Richards bekräftigt, er wisse auch nicht was ihn da überkommen habe«, erwiderte er.
                »Vielleicht ist es das Alter«, mutmaßte Arno.
                »Auf alle Fälle gab es ein riesen Trubel um die Sache und beinahe wäre der Auftritt der Stones abgesagt worden. Zum Glück konnte die Ärzteschaft von Haus Sonnenschein Keith Richards Nase wieder soweit herstellen, dass er spielen kann. Es wäre zu schade gewesen, wenn sie nicht auftreten hätten können.«
     
    Inzwischen kam die Party in Gang. Die vielen im Saal aufgebauten Bars waren gut frequentiert und dementsprechend stieg der Alkoholpegel der Gäste. Sogar Susann hatte innerhalb kurzer Zeit drei Pils getrunken und einen Kleinen sitzen – einzig Victor, der Alkohol nicht sonderlich vertrug, hatte lediglich zweimal an Susanns Getränken genippt und sich ansonsten mit alkoholfreien Drinks versorgt.
    Mick fetzte wie ein zwanzigjähriger über die Bühne. Und er trug das gleiche hautenge Outfit, das er auf der 1969er Tour getragen hatte: schwarze Röhrenjeans, hautenges Long-Sleeve-Shirt und spitze kubanische Stiefel.
    Nun sang er, begleitet von den Jubelrufen des Publikums, die erste Strophe von Satisfaction ins Mikrofon.
    Zwei Stunden später waren die Alten ausgelassen am Feiern. Die Musiker der Band Black Sabbath hatten auf der Bühne Stellung bezogen. »Da kommt Ozzy Osbourne«, jubelte Charly mit überschlagender Stimme. Dann stutzte er.
    Ozzy Osbourne sah besser aus, als er mit fünfzig ausgesehen hatte, obwohl er nun schon einundachtzig war.
                »Dann stimmt es also doch«, kommentierte Charly das Aussehen von seinem Idol, »im

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