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München Manhattan #1

München Manhattan #1

Titel: München Manhattan #1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vanessa Vollmann
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überhaupt nicht will und auch nicht brauche. Es war zwar neu und anders aber nichts im Vergleich zu wie es mit dir ist. Glaube mir, ich habe meine Lektion gelernt. Das wird nie wieder vorkommen. Das schwöre ich dir“, sagt Peter niedergeschlagen.
    Also eine reine Sexbeziehung auf seinem Schreibtisch. Wie ekelhaft. Das Bild von Elisa und mir wird er hoffentlich vorher in irgendeine Schublade gesteckt haben .
    „Also eine ‚reine Sexbeziehung‘ sagst du? Dann erkläre mir bitte eins: Warum hängst du mit deiner, wie du selber sagst, reinen Sexbeziehung, mitten am Tag in Manhattan im Zoo rum? Wieso nimmst du dir den Tag frei, und ihr knutscht wie ein frisch verliebtes Pärchen in aller Öffentlichkeit?“
    „Das war der wahrgewordene Albtraum. In zweierlei Hinsicht. Ich hatte ja eigentlich diesen Termin in Philadelphia. Den gab es wirklich. Der wurde aber kurzfristig abgesagt. Das habe ich aber erst am Flughafen in La Guardia erfahren. Wie sich später herausstellte, auch noch ausgerechnet durch mein Büro. Das war wohl Charlotte.“
    Was redet er da?
    Kristin versteht kein Wort. „Peter, jetzt kann ich dir nicht mehr folgen.“
    „Ja, das war so: Ich hatte nun diesen Termin und bin zum Flughafen gefahren. Beim Check-in traf ich auf Charlotte. Die sagte mir, der Termin wäre kurzfristig abgesagt worden. Ich habe sie natürlich gefragt warum sie mich nicht angerufen hat. Sie sagte mir, so wäre es doch viel besser, so hätten wir ein wenig Zeit für uns. Ich bin echt sauer geworden. Es war ja nicht so, als ob ich sonst nichts zu tun gehabt hätte. Außerdem hatte ich ihr einen Abend vorher gesagt, dass diese Affäre ein Ende haben muss. Dass ich das nicht mehr kann.“
    Peter holt tief Luft und spricht dann weiter.
    „Ich hatte mittlerweile ein so schlechtes Gewissen dir gegenüber und außerdem muss ich ganz ehrlich sagen, hatte ich Panik, dass die Sache im Büro rauskommt. Charlotte war mit der Zeit immer fordernder geworden. Sie wollte mehr. Eine richtige Beziehung. Das wollte ich nicht.“
    Kristin unterbricht ihn jetzt.
    „Also, ich fass das mal kurz zusammen: Dein Termin wurde abgesagt, von wem auch immer, und du verbringst mit der Frau, mit der du eigentlich keine Affäre mehr willst, den Nachmittag wild knutschend im Zoo? Willst du mich jetzt verarschen?“
    Kristin ist so aufgebracht, dass ihre Hände zittern. Was soll diese Geschichte?
    „Nein, Kristin hör mir doch bitte zu. Wir sind dann gemeinsam in die Stadt zurückgefahren. Sie fing damit an, dass es nicht vorbei sein könne. Ich sagte ihr, es ist vorbei, ich kann das nicht mehr. Da wurde sie dann auf einmal ganz still. Ich dachte schon, sie hätte es eingesehen. Aber dann auf einmal hat sie mich mit ganz kalten, hasserfüllten Augen angesehen und mir gedroht, unsere Liaison in der Firma publik zu machen.“
    Peter greift nach seinem Rotweinglas. Seine Hände zittern leicht. „Das war die ultimative Drohung! Was sollte ich tun? Ich habe mir gedacht: Beruhige sie erstmal wieder. Aber ich wollte nicht mit ihr allein sein.“
    „Und dann ist dir nichts besseres eingefallen, als der Zoo?“ Kristin sieht in skeptisch an.
    „Ich konnte ja nun nicht ahnen, dass ihr da auch auftaucht. Mitten in der Woche. Ich wollte sie doch nur beruhigen. Mit ihr reden. Sie davon überzeugen, dass es für uns keine Beziehung geben kann.“
    „Und warum hast du sie dann geküsst? Nach Trennung sah das ja nun wirklich nicht aus“, sagt Kristin sarkastisch.
    „Ja, ich fand sie hatte sich eigentlich schon wieder ganz gut gefangen. Als wir durch diesen kleinen Zoo liefen, war sie auch wieder ganz normal. Sogar verständnisvoll. Aber dann auf einmal meinte sie, sie würde jetzt gehen, aber nur, wenn ich ihr noch einen Kuss geben würde. Ich wollte nur, dass sie verschwindet und zwar so schnell und so friedlich wie möglich. Und so kam es dann dazu. Dass du und Elisa gerade das mit ansehen musstet, war wohl die Strafe für alles was ich getan hatte.“
    Schöne Geschichte. Und das soll ich ihm jetzt glauben? Für wie blöd hält er mich eigentlich?
    „Aha“, sagt Kristin. „Peter, ganz ehrlich, so ganz glaub ich dir diese Geschichte nicht. Ich bin nach dieser grauenhaften Szene auf dem direkten Weg mit einem Taxi nach Hause gefahren. Und du? Was hast du gemacht? Du bist doch erst viele Stunden später nach Hause gekommen.“
    Peter lehnt sich in seinem Stuhl zurück. Er ist jetzt auf einmal sehr blaß .
    Weil ich seine Lügengeschichte nicht glaube?
    „Ich habe ja

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