München Manhattan #1
dem Weg in Richtung Küche.
„Sag mal Peter, Gian-Franco ist doch nicht unser Freund. Wieso erzählst du ihm denn so etwas Privates?“
„Ach Schatz, eine positive Nachricht kann man doch ruhig erzählen. Und na ja, du bist ja auch nicht gerade zimperlich, wenn es darum geht, anderen Leuten Privates zu erzählen.“
„Wie bitte, was meinst du damit?“, fragt Kristin erstaunt.
„Als Bob mir die Hand zum Abschied gereicht hat, hat er gesagt ich solle mich bei meiner Frau bedanken. Ich war natürlich sehr verwundert, wie du dir vorstellten kannst. Ich habe ihn gefragt, was er denn damit meint. Er sagte zu mir: „Wenn deine Frau nicht so gute Kontakte hätte, dann wären wir jetzt nicht hier!“. Da habe ich natürlich nachgefragt. Bob war völlig überrascht, dass ich nicht wusste, dass du mit Herrn Kavanaugh gesprochen hast. Über mich, über meinen Job und über Charlotte. Ja, auch über Charlotte. Kristin, kannst du mir mal bitte erklären was da gelaufen ist? Ich kam mir vor wie der letzte Idiot.“
„ Äahm – ja. Ich habe ganz gute Kontakte durch die Galerie. Aber was ist denn jetzt mit Charlotte passiert? Ist sie gekündigt worden?“
„Nein. Bob hat mir irgendetwas über seine Freundschaft zu Charlottes verstorbenem Vater erzählt, und dass er sich für sie verantwortlich fühlt. Deswegen würde sie jetzt als seine Assistentin arbeiten, so habe er sie besser im Blick. Und überhaupt würden sich seine Frau und er jetzt mehr um Charlotte kümmern. Aber lenk jetzt nicht ab. Was hast du da gedreht? Und wieso weiß ich nichts davon?“
Zum Glück werden in diesem Moment die Vorspeisen gebracht. Eine Platte voll mit italienischen Köstlichkeiten. Vitello Tonnato , Crostini , Bruschetta …
Kristin nimmt sich von allem etwas. Wo sie sonst doch immer erst überlegt, was am wenigsten dick macht. Aber jetzt muss sie erstmal Zeit schinden.
Soll sie Peter sagen, dass sie sich mit Charlotte getroffen hat? Und wie das so furchtbar schief gegangen ist, dass sie Steve anrufen musste? Wie soll sie denn erklären, dass sie mit einem ihrer Kunden so eng befreundet ist, dass sie ihn wegen einer privaten Angelegenheit behelligen kann?
Peter rührt die Vorspeisenplatte nicht an. „Kristin, ich warte auf eine Antwort.“
„Ach Peter, ich hatte so Panik. Mit meinem Gehalt aus der Galerie hätten wir niemals unser Leben hier finanzieren können. Und du hast die ganze letzte Woche nur auf dem Sofa gesessen oder dich um Susanna gekümmert. Ich musste einfach etwas tun. Also habe ich mich mit Charlotte getroffen. Ja, hinter deinem Rücken. Ich dachte ich könnte sie dazu bewegen, die ganze Misere rückgängig zu machen. Und ich habe sie unter dem Vorwand getroffen, dass ich eine Repräsentantin von Kavanaugh Enterprises wäre. Das Gespräch war so eine Katastrophe, Peter. Davon konnte ich dir einfach nicht erzählen. Und dann hat sich auch noch herausgestellt, dass Charlotte Anteile an Kavanaugh Enterprises hält und natürlich Steve gut kennt.“
„Kristin, ich verstehe kein Wort. Und wer ist denn jetzt Steve?“
„Meine Kunde. Der Kunde aus Dallas. Steve Kavanaugh . Ich war so blöd und habe seine Firma als Kontaktmöglichkeit zu Charlotte vorgeschoben. Wenn ich als Kristin um einen Termin bei ihr gebeten hätte, wäre sie doch nie zu dem Treffen erschienen.“
„Also Kristin, ich verstehe das jetzt so: Du hast gesagt du wärest von der Firma Kavanaugh und wolltest mit unserer Bank bzw. mit Charlotte sprechen?“, fragt Peter ungläubig.
„Ja, genau, und natürlich wusste sie sofort wer ich bin. Das war ja auch so geplant. Aber dann … Sie ist so eine gemeine Frau.“
„Kristin wie konntest du nur. Charlotte ist völlig unberechenbar.“
„Ja, das weiß ich jetzt.“ Kristin nickt. „Aber das Schlimmste war: Ich musste nach diesem misslungenen Treffen Steve sagen, dass ich seinen Namen benutzt habe. Aber das war scheinbar gar nicht so schlecht, denn so hat Steve rausbekommen was Charlotte getan hat, und das hat ihn sogar sehr interessiert. Denn es hat sich herausgestellt, dass er wiederum Anteile an der Firma hat, die durch Charlotte so negativ in die Schlagzeilen geraten ist. So hatte er ein persönliches Interesse daran, die Sache aufzuklären, und du konntest davon profitieren.“
„Und warum bitte hast du mir das nicht erzählt?“
„Weil ich Angst hatte, dass du total ausflippst, wenn du von meinem Treffen mit Charlotte hörst.“
Peter sieht Kristin lange an. „Und worüber hast du mit
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