München Manhattan #1
Arbeit machen. Du ahnst ja nicht, was sich da in einer Woche für ein Chaos angehäuft hat.“
„Also verstehe ich das richtig – du hast deinen Job wieder?“, fragt sie.
„Ja mein Schatz, so ist es. Als ich heute von Bobs Sekretärin die Mitteilung bekommen habe, um 10 Uhr dringend in seinem Büro zu erscheinen, hatte ich keine Ahnung was mich da erwartet. Ich hatte schon befürchtet, dass noch mehr Ärger auf mich zukommen würde. Ich hatte mir auf dem Weg schon überlegt welchen Anwalt ich mir nehmen soll. Aber dann hat sich alles zum Guten gewendet.“
„Was hat Bob gesagt? War es tatsächlich Charlotte, die den Deal zerstört hat?“
Der Kellner bringt die zwei Champagnergläser und die Coke. Peter erhebt sein Glas.
„Darauf, dass ich meinen Job wiederhabe und vollständig rehabilitiert bin.“
Sie prosten sich zu. Elisa auch – ganz im Glück mit ihrer Coke.
Peter greift unter den Tisch und holt aus einer Tüte zwei Päckchen hervor. Als erstes ist Elisa dran. Sie reißt das Geschenkpapier auf und stößt einen Freudenschrei aus. Ein Nintendo DSI. Inklusive Hannah Montana Spiel.
„Danke Papa, danke, danke.“
„Der Nintendo ist bereits aufgeladen, Mäuschen. Du kannst gleich anfangen zu spielen.“
Und Elisa hat nur noch Augen für Hannah Montana.
„Hier für dich, mein Schatz.“ Peter reicht Kristin ihr Päckchen. Es ist eine kleine Schachtel. Die Geschenkverpackung deutet nicht auf ein bestimmtes Label hin, sie ist schlicht und rot.
Kristin entfernt vorsichtig das Geschenkpapier. Innen ist eine zierliche braune Schachtel. Sie öffnet sie. Der Inhalt ist eine Karte. Sie nimmt die Karte heraus und liest:
Eine Woche über Ostern in den Weinbergen der
Toskana. Nur du und ich. Auf dass du mich
wieder so sehr lieben kannst, wie damals. P.S.
Die Woche Urlaub ist mit Bob schon geklärt.
Peter sieht Kristin liebevoll an. Kristin merkt wie ihr die Tränen in die Augen steigen. Toskana. Jetzt will auch er die Uhr zurückdrehen. Ob das so einfach geht?
Peter missversteht ihr Zögern. „Schatz, ich habe alles geregelt. Elisa wird mit Jack und Sue über Ostern nach Mamaroneck fahren.“
„Jack und Sue werden aber von uns zurzeit ganz schön beansprucht!“, wirft Kristin nachdenklich ein.
„Ach was. Sue fand meine Idee mit der Toskana so romantisch. Ich habe ihr im Gegenzug angeboten, Tiffany im Sommer mit in die Hamptons zu nehmen. Eine Woche oder zwei Wochen, ganz wie sie will. Jetzt wo ich den Job wieder habe, können wir uns doch für den August das Haus mieten, so wie wir es geplant haben.“
„Ich fahre mit Tiffany über Ostern nach Mamaroneck ?“ Elisa blickt einmal kurz auf. „Das finde ich super.“ Und schon ist sie wieder mit Hannah und Nintendo beschäftigt.
Soviel zu dem organisatorischen Teil der Reise. Aber werden sie und Peter wirklich wieder dieses glückliche Liebespaar?
Alleine mit ihm in einen romantischen Urlaub wegzufahren – das würde doch auf jeden Fall bedeuten, dass wir wieder Sex haben. Ihn wieder berühren. Seine Berührungen zulassen. Kann ich das? Die Distanz zwischen uns ist immer noch da. Wie eine unsichtbare Wand. Wird sich das alles in der Toskana lösen können? Themawechsel und zwar schnell!
„Peter, vielen Dank. Aber du hast immer noch nicht erzählt wie das Gespräch mit Bob verlaufen ist.“
„Ach ja.“ Peter wirkt ein wenig enttäuscht, redet aber sofort weiter. „Also, ich bin bei Bob im Büro und er entschuldigt sich kurz und knapp für das Missverständnis. Der Schuldige sei gefunden worden und er würde mich bitten, sofort meine Arbeit wieder aufzunehmen. Der Firma würde es wahnsinnig leid tun. Sie würden das in Form eines Extra Bonus wieder gut machen. Ich war völlig perplex. Sollte ich jetzt fragen, was mit Charlotte ist? Aber Bob war schon aufgestanden und hatte mir die Hand gereicht. Ende des Gesprächs. Dachte ich. Er hat mich zur Tür begleitet und dann hat er mir noch gesagt …“
Gian-Franco, der Besitzer ihres Lieblingsrestaurants, kommt an ihren Tisch. „Peter und la bellissima Kristin. Und meine signorina Elisa – Champagner? Gibt es etwas zu feiern?“
„Ja, das gibt es Gian-Franco. Ich habe meinen Job wieder“, sagt Peter.
Kristin sieht ihren Mann sprachlos an. Wie kommt er dazu, Gian-Franco so etwas Persönliches zu erzählen? Das kennt sie nicht von ihm.
„Das ist ja wunderbar. Auguri – Glückwunsch. Ich mache euch heute ein ganz besonderes Menu. Lasst euch überraschen.“ Und schon ist er auf
Weitere Kostenlose Bücher