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München Manhattan #1

München Manhattan #1

Titel: München Manhattan #1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vanessa Vollmann
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einmal charmant an, dreht sich um und geht.
    Susanna bleibt wie angewurzelt stehen. Hat er gerade ‚schöne Frau’ gesagt? Zu ihr? Sie muss wieder an Kristin denken. An das was sie über ‚Man muss mit sich selber zufrieden sein und sich selber gut fühlen’ gesagt hat.
    Vielleicht ist es das! Vielleicht ist das ein Teil des ganzen Problems mit Robert. Dass sie ganz und gar aufgehört hat, sich selber als attraktive Frau wahrzunehmen. Dass sie aber gleichzeitig von ihrem Mann verlangt hat, dass er sie selbstverständlich weiterhin attraktiv und begehrenswert findet. Aber wie soll Robert sie begehrenswert finden, wenn sie sich selber noch nicht mal attraktiv findet? Wie kann sie dann die Ausstrahlung einer begehrenswerten Frau haben?
    Da wird schon was dran sein, wenn ich mich völlig aus der Fassung bringen lasse, weil ein wildfremder, gutaussehender Mann mich attraktiv findet. Früher ist mir das doch ständig passiert und da bin ich doch auch nicht jedesmal halb in Ohnmacht gefallen.
    Das ist es! Ich muss mich selber wieder als Frau sehen! Von was hat Kristin noch erzählt? Brazilian Waxing !
    Natürlich werden sich nicht gleich unsere Eheprobleme in Luft auflösen, wenn ich jetzt in Sachen Körperenthaarung mal was Neues ausprobiere. Aber vielleicht ist genau das ein Anfang! Schaden kann das doch nicht?
    Susanna schmunzelt bei dem Gedanken. Sie fühlt sich schon besser – und endlich wieder voller Tatendrang!
    „Kinder!“ ruft sie. „Wir gehen jetzt nach Hause, und ich mache euch eine heiße Schokolade – mit ganz, ganz viel Schokolade. Und dann werden wir euren Vater im Büro anrufen. Ihr wollt ihm doch sicher erzählen, was ihr in den letzten Tagen so erlebt habt, oder? Und danach werde ich Onkel Peter anrufen! Wir fahren zurück in die Stadt!“
    „ Jaaaaaa !!!“ Die Kinder klatschen in die Hände und lachen.
    Susanna gibt ihren Kindern einen Kuss. Vielleicht kommt doch noch alles in Ordnung. Auf jeden Fall muss sie jetzt erstmal zurück in die Realität und anfangen, ihre Ehe zu retten. Einfach nur darauf zu warten, dass sich von alleine was tut oder dass Robert sich meldet? Das reicht wohl nicht! Ab jetzt weht hier ein anderer Wind!
    Susanna fährt sich durch ihr Haar. Sie atmet erleichtert auf. Jetzt ist Schluß mit rumsitzen, motzen und traurig sein. Sie wird ihr Leben jetzt wieder in die Hand nehmen. So wie sie es immer getan hat.
    Das ist die alte Susanna. Die echte Susanna. Die Susanna, in die sich Robert einst verliebt hat!
     
    ***

HALT DICH DA RAUS!
    MANHATTAN. DIENSTAG 19 UHR
     
    „Zwei Gläser Champagner bitte und eine Fanta“, sagt Kristin.
    „Darf ich nicht eine Coke?“ Elisa schaut ihren Vater mit ihrem Ich-bin-doch-dein-kleiner-Engel-Gesicht an.
    „Na gut, ausnahmsweise, weil wir heute etwas zu feiern haben.“
    „Peter, Coke abends um sieben? Da kann Elisa nicht schlafen. Morgen ist Schule, vergiss das nicht.“
    Kristin weiß genau, dass Peter Elisa nur sehr schwer einen Wunsch abschlagen kann, aber schließlich ist sie es, die sich später mit dem aufgekratzten Kind auseinandersetzen wird.
    „Ach Kristin, lass sie doch. Heute ist doch ein besonderer Abend.“
    „Na gut Peter, aber wenn Elisa die halbe Nacht wach ist, kümmerst du dich darum.“
    „Ich kann sehr wohl nach einer Coke schlafen, ich bin doch kein Baby mehr.“
    „Also bitte, macht was ihr wollt.“ Heute ist wirklich ein besonderer Abend. Der ganze Stress der letzten Wochen, die ganzen Dramen, Enttäuschungen und Existenzängste – das alles wollen sie jetzt hinter sich lassen. Darauf wollen sie anstoßen. Dann eben auch mit Coke, was soll’s.
    Der Kellner nimmt die Bestellung auf und verlässt ihren Tisch. Sie sitzen an ihrem Lieblingsplatz bei ihrem Lieblingsitaliener gleich um die Ecke von ihrer Wohnung. Nur sie drei.
    Susanna und ihre Kinder befinden sich auf dem Rückflug nach München.
    Peter sieht so erleichtert aus. Und das Beste daran ist: Er sieht wieder aus wie der Mann, den sie kennt. Nicht müde und besorgt, wie in den letzten Wochen. Keine düstere Miene. Nein, da ist er wieder – ihr Peter. Merkwürdig, als ob sie in den letzten Wochen einen anderen Mann an ihrer Seite gehabt hätte.
    „Peter, nun erzähl schon. Dein Termin muss ja gut gelaufen sein. Warum hast du mich nicht gleich danach angerufen? Ich saß den ganzen Tag wie auf Kohlen, seitdem du mir gesagt hast, dass du einen Termin bei Bob hast.“
    „Ich konnte im Büro nicht reden, Kristin. Und ich musste mich gleich wieder an die

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