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München Manhattan #1

München Manhattan #1

Titel: München Manhattan #1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vanessa Vollmann
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Kristin hatte Elisa ins Bett gebracht und gewartet, bis sie eingeschlafen war.
     
    Leise schließt sie die Tür vom Kinderzimmer hinter sich. Soll sie jetzt so schnell wie möglich ins Bett gehen und einer weiteren Konfrontation mit Peter aus dem Weg gehen?
    Aber damit wäre das Thema nicht aus der Welt. Und würde sich Peter dann nicht sonst etwas zurechtreimen? Vermutet er, dass sie mit Steve geschlafen hat? Vielleicht glaubt er ja auch nur, dass sie ihm zu viel von ihren privaten Problemen erzählt hat. Hoffentlich. Damit könnte sie durchaus leben.
    Nein, ins Bett gehen ist keine Option. Sie wird ihrem Mann jetzt erzählen, wie Steve ihr als Freund durch diese schwere Zeit geholfen hat. Zum Teil stimmt es ja auch.
    Kristin geht ins Wohnzimmer. Peter sitzt auf dem Sofa. Vor ihm steht ein Glas Rotwein. Er sieht noch nicht einmal auf, als sie das Zimmer betritt. Sie setzt sich ihm gegenüber auf einen der Sessel.
    „Peter. Warum bist du denn jetzt so sauer?“
    Peter sieht sie sehr nachdenklich an. „Kristin, ich frage dich das jetzt noch ein einziges Mal. Wie gut kennst du diesen Steve?“
    „Er ist ein Kunde, mit dem ich mich gut verstehe. Ich war bei ihm in Dallas und wir haben zusammen zu abend gegessen. Wir haben geredet, er hat von seiner gescheiterten Ehe erzählt, und ich davon, dass wir zurzeit Probleme haben.“
    „Wie bist du denn auf die Idee gekommen diesem Mann von uns zu erzählen?“
    „Also ganz ehrlich Peter, ich war echt verzweifelt. Du hattest mich betrogen. Sophie hatte mich belogen und Susanna war der Meinung, ich sollte mich nicht so anstellen. Mit wem hätte ich denn sonst reden sollen? Wäre dir Sue lieber gewesen? Ich habe mit einem fremden Mann über meine Sorgen gesprochen. Na und? Nachdem ich aus Dallas zurückkam, bin ich mit dir in die Hamptons gefahren und du hast mir die ganze Geschichte mit Charlotte erzählt. Und ich? Ich halte zu dir! Also was soll dieses ganze Theater?“
    „Du hast dich also mit ihm nur über deine Probleme unterhalten?“
    „Über was hätte ich mich denn noch unterhalten sollen?“
    „Warum hast du mir das eben im Restaurant nicht genauso gesagt?“
    „Weil ich vor Elisa nicht noch mehr Charlotte Zeug aufrollen wollte.“
    „Kristin, jetzt mach mal einen Punkt. Elisa war total in ihr Nintendo-Spiel versunken, bis du angeordnet hast, dass sie das Ding weglegen soll. Sie hätte gar nichts mitgekriegt. Das weißt du genau.“
    „Das wissen wir eben nicht genau!“, sagt Kristin. „Glaubst du, ich will, dass sie diese ganze Charlotte Geschichte mitbekommt? Schlimm genug, dass sie dich mit dieser Frau im Zoo gesehen hat.“
    Peter scheint dieses Argument zu überzeugen. Er sieht nachdenklich in sein Weinglas. Kristin nimmt es ihm aus der Hand und trinkt einen Schluck. Beide hängen ihren Gedanken nach.
    Glaubt er mir? Warum sollte er nicht? Auf der anderen Seite: Wäre es wirklich so schlimm, wenn er wüsste, dass ich ihn auch betrogen habe? Schließlich hat er doch damit angefangen.
    Wie Peter damit umgehen würde, kann sie sich beim besten Willen nicht vorstellen. Der Gedanke ihn überhaupt zu betrügen, war bis vor kurzem für sie einfach nur absurd gewesen. Und dennoch, sie hatte es getan, ohne groß darüber nachzudenken. Aber sie hatte keine große Affäre angefangen. Sie hatte es bei diesem einen Dallas Trip belassen. Eine Wiederholung war für sie jetzt schon unvorstellbar.
    „Warum bist du überhaupt zwei Nächte in Dallas geblieben?“
    Kristin wird abrupt aus ihren Gedanken gerissen.
    „Was? Entschuldige, ich war gerade ganz woanders.“
    „Wo denn, Kristin? In Dallas? Nochmal: Warum bist du länger als geplant in Dallas geblieben?“
    „Ach so. Ich habe mich auch noch um die Einrichtung seines Hauses gekümmert. Ich musste neue Möbel bestellen.“
    „Für sein Schlafzimmer?“, fragt Peter zynisch.
    „Peter, bitte was soll das denn? Ich versuche meinen Job gut zu machen, und du belächelst mal wieder was ich tue. Wenn mich ein Kunde bittet, nicht nur Bilder sondern auch die Einrichtung zu liefern, wäre ich doch blöd, das abzulehnen. Aber du nimmst meinen Job ja sowieso nicht ernst. Hast du ja noch nie getan.“
    Angriff ist doch die beste Verteidigung, oder nicht?
    „Ich nehme deinen Job sehr wohl ernst. Aber ich wusste nicht, dass du jetzt auch noch unter die Inneneinrichter gegangen bist.“
    „Wenn der Kunde das wünscht.“
    „Tust du alles“, beendet er ihren Satz.
    „Was soll das denn jetzt?“
    „Kristin, ich kenne

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