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Muensters Fall - Roman

Muensters Fall - Roman

Titel: Muensters Fall - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H kan Nesser
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ist.«
     
    Münster blieb noch eine Weile sitzen, nachdem er den Kassettenrekorder abgestellt hatte. Er starrte wieder aus dem Fenster auf den verlassenen Park, während sich die Puzzleteilchen in seinem Kopf ineinander schoben, eins nach dem anderen. Bevor er aufstand, versuchte er noch Synn zu erreichen, aber sie war nicht zu Hause. Natürlich nicht. Er ließ es zehnmal klingen. Er hoffte, dass zumindest der Anrufbeantworter angeschlossen war, aber offenbar hatte sie ihn ausgestellt.

    »Ich liebe dich, Synn«, flüsterte er trotzdem in den toten Hörer, und dann ging er wieder zur Fürsorgerin deBuuijs.
    Sie hatte Besuch, und er musste weitere zehn Minuten warten.
    »Wie ist es gelaufen?«, fragte sie, nachdem Münster sich auf den Besucherstuhl gesetzt hatte.
    Eine verwirrende Sekunde lang wusste er nicht, was er antworten sollte. Wie war es gelaufen?
    Gut? Ganz ausgezeichnet? Überhaupt nicht?
    »Doch, ja«, sagte er. »Ich habe so einiges erfahren. Aber da gibt es noch ein paar Dinge, bei denen ich Ihre Hilfe brauche.«
    »Zu Ihren Diensten«, sagte Hedda deBuuijs.
    »Clara Vermieten«, sagte Münster. »Ich muss mit ihr sprechen. Es genügt schon telefonisch.«
    »Dann sehen wir mal«, sagte deBuuijs und suchte in irgendwelchen Listen. »Doch, hier haben wir sie. Ich habe etwas zu erledigen, so lange können Sie hier ungestört reden. Ich bin in einer Viertelstunde zurück.«
    Die Fürsorgerin verschwand aus dem Raum. Münster wählte die Nummer, und während er wartete, kam ihm der Gedanke, Clara Vermieten könnte auf unbestimmte Zeit verreist sein. Nach Tahiti oder Bangkok. Oder Nordnorwegen. Das wäre doch typisch, zweifellos.
    Aber als sie schließlich antwortete, erkannte er ihre weiche Stimme mit dem leichten Norddialekt vom Band sofort wieder. Es dauerte eine Weile, bis es ihm gelungen war, ihr klar zu machen, wer er war, aber dann erinnerte sie sich daran, dass sie ihm ja durch die Fürsorgerin deBuuijs die Erlaubnis erteilt hatte, das Bandmaterial zu sichten.
    »Entschuldigen Sie«, sagte sie. »Ich habe Kleinkinder. Da leidet manchmal die Konzentration.«
    »Ich weiß, wie das ist«, nickte Münster.
    Er hatte eigentlich nur zwei Fragen, und da er es im Hintergrund meckern und jammern hörte, kam er direkt zur Sache.
    »Haben Sie von den Morden an Waldemar Leverkuhn und Else Van Eck in Maardam gehört?«, fragte er.

    »Was?«, sagte Clara Vermieten. »Nein, ich glaube nicht ... in Maardam, haben Sie gesagt? Wer ist da ermordet worden?«
    »Leverkuhn«, sagte Münster.
    »Mein Gott«, sagte Clara Vermieten. »Ist das ...?«
    »Ihr Vater«, sagte Münster.
    Es blieb still in der Leitung.
    »Ich wusste nicht ...«, sagte Clara Vermieten schließlich. »Ich weiß nicht ... Wann ist das passiert?«
    »Im Oktober«, sagte Münster. »Ja, genau genommen in der gleichen Woche, in der Sie Ihr letztes Gespräch mit Irene hatten.«
    »Ich war vom zweiten November an in der Klinik«, sagte Clara Vermieten. »Habe mein fünftes Kind gekriegt. Mein Gott, weiß sie davon? Nein, das weiß sie natürlich nicht. Haben Sie mit ihr gesprochen?«
    »Ja«, sagte Münster. »Und ich habe die Bänder abgehört. Einige. Die jüngsten.«
    Clara Vermieten schwieg wieder einige Sekunden lang.
    »Ich verstehe«, sagte sie dann. »Aber ich weiß nicht so recht, warum das für Sie interessant sein soll. Sie meinen doch wohl nicht, dass das etwas miteinander zu tun haben könnte ... mit den Sachen in Maardam? Haben Sie Mord gesagt?«
    »Ja, leider«, sagte Münster. »Das Ganze ist ziemlich kompliziert. Wir müssen jetzt nicht in alle Einzelheiten gehen, aber ich wollte Sie etwas fragen, das sehr wichtig ist für unser weiteres Vorgehen. Ich hoffe, Sie können das richtig beurteilen ... aber das können Sie bestimmt«, fügte er hinzu. »Ich habe den größten Respekt gegenüber dem, was Sie bei Irene Leverkuhn erreicht haben.«
    »Danke«, sagte Clara Vermieten.
    »Ja, also ...«, nahm Münster den Faden wieder auf. »Was ich wissen möchte, ist, ob sie, Irene meine ich, ob sie sich noch weiter in diesem Zustand befinden kann, in ihrer Kindheit, meine ich ... auch nachdem Sie die Sitzung beendet haben?«
    Es vergingen einige Sekunden.
    »Verstehen Sie, worauf ich hinaus will?«, fragte Münster.

    »Ja, natürlich«, antwortete Clara Vermieten. »Ich überlege nur ... doch, das kann schon noch in ihr arbeiten. Zumindest für eine Weile ... wenn einer die richtige Saite anschlägt sozusagen.«
    »Dessen sind Sie sich

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