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Muetter ohne Liebe

Muetter ohne Liebe

Titel: Muetter ohne Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gaby Gschwend
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nur deshalb nicht schlage, weil ich weiß, dass sich dadurch nichts ändern würde, dass es noch schlimmer wäre.
    Wer es nicht erlebt hat, kann sich nicht vorstellen, was diese ständige Beanspruchung bedeuten kann.
    Mutterschaft bedeutet Langeweile:
    Jahrelang nur zu Hause herumsitzen und die Kinder versorgen ist todlangweilig und die Babyversorgung ermüdender, als mein Job es jemals war.
    Ich kann und will nicht den ganzen Tag auf dem Fußboden sitzen und irgendwelche Puzzles machen oder Puppen anziehen… Ich finde es stinklangweilig, den ganzen Tag mit einem Kind zu spielen.
    Ich kann Hausarbeit nicht ausstehen.
    Mutterschaft bedeutet, im Konflikt mit der «Selbstlosigkeit» zu stehen und an Selbstverlust zu leiden:
    Ich hatte oft keine Lust, Mutter zu sein. Ich wollte wieder malen, Zeit haben, auch abends weggehen können wie andere auch. Aber ich musste dauernd beim Kind sein.
    Ich wusste nicht einmal mehr, was mir Spaß macht.
    Jahrelang habe ich nur aus Pflichtgefühl gelebt.
    Ich kann nicht auf alles verzichten, nur für ein Kind.
    Mutterschaft bedeutet, die Mutterschaft zu bereuen (moment-, stundenoder phasenweise, überwiegend):
    Ich könnte mir auch jetzt noch sehr gut ein Leben ohne Kinder vorstellen. Und es ist manchmal so, dass ich mich schon auf die Zeit freue, wenn sie so alt sind, dass sie ausziehen.
    Ich würde mir heute keine Kinder mehr anschaffen.
    Ich sitze in einer komfortablen und gemütlichen Falle.
    Und noch eine mütterliche Stimme aus dem erfrischenden Buch von Corinne Maier «No Kid – 40 Gründe, keine Kinder zu haben», die darin zu einer Freundin sagt:
    Wenn meine Kinder nicht wären, würde ich just in diesem Moment mit dem Geld, das ich mit meinen Büchern verdient habe, um die Welt segeln. Stattdessen bin ich dazu verdonnert, die ganze Zeit zu Hause abzuhängen, zu kochen, morgens um sieben aufzustehen, völlig schwachsinnige Übungen abzufragen und eine Waschmaschine nach der anderen laufen zu lassen. Und das für undankbare Blagen, die sich benehmen, als sei ich ihr Mädchen für alles. Ja, an manchen Tagen bereue ich das alles und gebe das auch offen zu. Damals, als ich Mutter geworden bin, war ich jung und verliebt, da haben mir wohl meine Hormone einen üblen Streich gespielt. Wenn ich mich noch einmal entscheiden könnte, also ehrlich, ich bin mir nicht sicher, ob ich das ein zweites Mal mitmachen würde. Meine Freundin war schockiert. Es gibt nun einmal bestimmte Dinge, die will man aus dem Mund einer gestandenen Mutter nicht hören, weil sie dann wirkt wie ein Monster. (Maier 2008, S. 11f.)
    2.3.2  Verdrängung und Verleugnung ambivalenter und ablehnender Gefühle
    Die Gefühle von Müttern werden auf Liebe, Zärtlichkeit und tiefe Befriedigung durch die Mutterschaft reduziert. Zorn und Abneigung müssen deshalb ignoriert werden. Die lebenslange Innigkeit zwischen Mutter und Kind ist ein Märchen des Muttermythos, das Frauen dazu zwingt, widersprüchliche Gefühle und ablehnende Regungen ihrem Kind gegenüber zu verdrängen und zu verleugnen. Es ist gesellschaftlich tabu, ein auch noch so flüchtiges negatives Gefühl für das Kind verbal zu äußern. Vor nicht allzu langer Zeit sprach eine junge Schweizer Schauspielerin einige Monate nach der Geburt ihres Kindes in einem Interview nicht nur von Innigkeit und Mutterglück, sondern auch davon, wie sehr ihr Sohn sie manchmal nerve und dass es durchaus Momente gebe, in denen sie ihn «gegen die Wand werfen» könne. Umgehend ging ein kollektiver Aufschrei tiefster Empörung durch das Land, und häufig waren die Reaktionen derart vehement, als habe «diese Rabenmutter» den Impuls auch in die Tat umgesetzt. Es hagelte Vorwürfe, Beschimpfungen, sogar Drohungen. Andrerseits aber gab es, etwas verhaltener, auch zustimmende, erleichterte, dankbare Reaktionen wie: «Ich bin so froh zu merken, dass ich nicht alleine bin mit solchen Gefühlen» oder: «Endlich hat es mal eine ausgesprochen.»
    Diese junge Mutter war mutig und hat es sich erlaubt, ihre Gefühle ehrlich und authentisch wahrzunehmen und zu kommunizieren. Meistens aber ist es anders: Die Mutter
fühlt
, dass es neben Liebe und Zuneigung auch Ablehnung und Zorn ihrem Kind gegenüber gibt, kann es sich aber nicht leisten, dies zu
wissen
. Für das Kind gilt dasselbe. Es
fühlt
, dass die Mutter es manchmal ablehnt, fern von ihm ist, es nicht mag, kann es sich aber auch nicht leisten, dies zu
wissen
, denn laut Mythos liebt eine Mutter ihr Kind immer. Dies führt zu

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