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MUH!

MUH!

Titel: MUH! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Safier
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ihm über Fortpflanzung spricht?», fragte Hilde frotzelnd.
    «Nein, blau, wenn eine Schwangere auf ihn pinkelt, und wenn man nicht schwanger ist, bleibt er grün.»
    «Deine Oma», stellte Hilde fest, «stand echt aufs Pinkeln.»
    «Da sind irgendwelche Sachen im Pipi, wenn man schwanger ist …», erklärte Radieschen.
    «Die Ormone», seufzte Giacomo.
    «Der Frosch», gab ich zu bedenken, «wird echt begeistert sein, wenn ich auf ihn Pipi mache. Außerdem müssen wir erst mal einen finden.»
    Ich hoffte, dass sich mit diesen Einwänden das Thema erledigt hatte. Wenigstens bis ich mir eine Meinung darüber gebildet hätte, ob ich das wirklich erfahren wollte.
    «Dahinten ist ein Tümpel», deutete Susi auf ein kleines Gewässer, das vielleicht hundert Kuhlängen entfernt war, «da gibt es bestimmt Frösche!»
    Sie machte sich schnurstracks auf den Weg vom Parkplatz über eine Wiese, vorbei an ein paar Büschen, hin zum Tümpel. Im Gegensatz zu mir wusste sie genau, dass sie es sofort wissen wollte.
    «Worauf wartest du noch, Lolle?», stupste mich Radieschen mit der Schnauze liebevoll an.
    Darauf, dass dieser Albtraum aufhörte. Ich wollte nicht mal ansatzweise darüber nachdenken, was es bedeuten würde, wenn ein Kalb in mir heranwächst. Eins, dessen Papa Champion war. Stattdessen hoffte ich, dass Susi dahinten gar keinen Frosch finden würde. Die hatte inzwischen schon den Tümpel erreicht und rief: «Hier wimmelt es nur so von den Biestern!»
    So viel also zu dieser Hoffnung.
    «Komm!», lachte Radieschen und trieb mich in Richtung des Gewässers, indem sie mir mit ihren Hörnern immer leicht und liebevoll ins Hinterteil pikte. Ich trottete widerwillig durch das hohe Gras und hörte das immer lauter werdende Quaken der Frösche. Mit jedem Schritt wurde mir mulmiger zumute.
    Als wir am Tümpel ankamen, stand Susi vor einem besonders hässlichen Frosch und fragte mich herausfordernd: «Wie wär’s mit dem?»
    Sie wollte es wirklich wissen!
    «Verzeihen Sie», beugte sich Radieschen zu dem Frosch runter, «haben Sie was dagegen, wenn meine Freundin mal eben auf Sie raufpinkelt?»
    «Wie bitte?», fragte der Frosch und blickte mich pikiert an.
    Ich wäre am liebsten vor Scham in den Boden versunken.
    «Es dauert auch nicht lange», säuselte Radieschen nett.
    «Aber sonst geht’s noch?», kam es als Antwort.
    «Es ist aber wichtig!»
    «Meine Güte», begann der Frosch zu zetern, «da lauf ich jetzt seit 300 Jahren verwunschen auf dieser Erde rum, und glaubt ihr, mich will auch nur eine Frau küssen?»
    «Ähem, wie bitte, was?», fragte Radieschen.
    Giacomo sprang von mir herab, sah sich den Frosch von nahem an und lachte: «Eine verzauberte Prinze! Was ich habe gesagt: Die Welt iste magischer, als Kühe und Mensche denke!»
    Der Frosch ging auf uns alle nicht ein und beantwortete stattdessen seine eigene merkwürdige Frage selber: «Nein, keine einzige Frau will mich küssen! Aber dafür will eine Kuh auf mich pinkeln!»
    «Von wollen», sagte ich leise, «kann wirklich keine Rede sein …»
    Doch das konnte den Frosch nicht von seinem Redefluss ablenken: «Als ob ich nicht genug am Hals habe. Wo ich auch hinhüpfe, wollen sich hässliche Kröten mit mir paaren und ganz viele tausend Kaulquappen produzieren …»
    Er schüttelte sich.
    «… und als ich in Frankreich war, wollten die blöden Franzmänner mich fangen und fressen. Aber wisst ihr, was das Übelste ist?»
    «Du wirst es uns sicherlich gleich sagen», antwortete Hilde, die genauso wenig wie wir alle verstand, wovon dieser Frosch da die ganze Zeit quakte.
    «Das Schlimmste sind die Fliegen. Es gibt ja nichts Faderes im Geschmack. Aber was anderes fressen wir idiotischen Frösche ja nicht. Mein Gott, was gäbe ich dafür, mal wieder einen saftigen Rinderbraten zu essen.»
    Wir Kühe schauten ihn alle böse an.
    Der Frosch merkte das gar nicht und greinte: «Ich hätte der Hexe nie sagen dürfen, dass sie mit ihrem Aussehen den ästhetischen Gesamteindruck meines Reiches beeinträchtigt … Mein Gott, selbst ihre Warzen hatten Warzen … und vielleicht hätte ich sie deswegen auch nicht auf den Scheiterhaufen werfen lassen … oder nur geknebelt, denn dann hätte sie mich nicht verfluchen können …»
    Der Frosch hörte gar nicht mehr auf zu quaken. Warum konnte man eine Schwangerschaft nicht feststellen, indem man einfach nur auf einen Stein pinkelt?
    Susi fragte: «Wem geht der Kerl noch auf den Geist?»
    Noch bevor irgendjemand antworten konnte,

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