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Mummenschanz

Mummenschanz

Titel: Mummenschanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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denen die Milch gerinnt, und es stellte sich heraus, daß Reginald ein Verhältnis mit Freds Frau hatte, und…« Eimer schluckte. »… irgendwie muß er ausgerutscht sein, meinte Fred später, und ist in eins der Fässer gefallen…«
    »Ich kenne die beiden Herren nicht, aber… solche Zwischenfälle, ja.«
    Herr Eimer seufzte. »Es war einer der besten Ankh-Morpork-Emmentaler, den wir je hergestellt haben.«
    »Möchtest du, daß ich dir von unseren Zwischenfällen erzähle?«
    »Du kannst sicher sein, daß ich dir mit großem Interesse zuhöre.«
    »Eine Näherin nähte sich selbst an die Wand. Ein stellvertretender Regisseur wurde mit einem Requisitenschwert erstochen. Oh, und du willst sicher nicht in allen Einzelheiten erfahren, was mit dem Mann geschah, der die Falltür bediente. Außerdem verschwand alles Blei vom Dach, obwohl ich glaube, daß der Geist nichts damit zu tun hat.«
    »Und du sprichst in diesem Zusammenhang von… Zwischenfällen?«
    »Nun, du wolltest den Käse verkaufen, nicht wahr? Was würde wohl passieren, wenn bekannt wird, daß bei uns immer wieder irgendwelche Leichen herumliegen?«
    Salzella zog einen Umschlag aus der Jackentasche und legte ihn auf den Tisch. »Der Geist läßt gern Nachrichten zurück«, sagte er. »Diese lag bei der Orgel. Ein Kulissenmaler bemerkte das Phantom und… fiel fast einem Zwischenfall zum Opfer.«
    Eimer schnupperte an dem Umschlag. Er roch nach Terpentin. Und er enthielt ein Blatt Notenpapier aus den Beständen der Oper. Jemand hatte in bester Sonntagsschrift folgende Worte darauf geschrieben:
     

     
    »Welche Person setzt sich hin und schreibt ein verrücktes Lachen?« fragte Salzella geduldig. »Und hast du die Ausrufezeichen bemerkt? Es sind fünf. Ein sicheres Zeichen dafür, daß jemand die Unterhose auf dem Kopf trägt. Tja, so wirkt sich die Oper auf manche Leute aus. Nun, ich schlage eine Durchsuchung des Gebäudes vor. Die Keller sind fast unendlich. Ich brauche ein Boot…«
    »Ein Boot ? Für den Keller ?«
    »Oh. Hat man dir nichts vom Kellergeschoß erzählt?«
    Eimer lächelte das breite, irre Lachen eines Mannes, der auf dem besten Weg zu einem doppelten Ausrufezeichen ist.
    »Nein«, sagte er. »Nein, man hat mir nichts vom Kellergeschoß erzählt. Man war viel zu sehr damit beschäftigt, die Sache mit dem mordenden Geist zu verschweigen. Ich erinnere mich nicht daran, daß jemand gesagt hätte: Oh, übrigens passiert es häufig, daß im Opernhaus jemand umgebracht wird, und außerdem sind die Keller feucht…«
    »Sie sind nicht feucht, sondern überflutet.«
    »Oh, gut!« erwiderte Eimer. »Womit denn? Vielleicht mit Blut?«
    »Hast du sie dir nicht angesehen?«
    »Es hieß, mit den Kellern sei alles in bester Ordnung!«
    »Und das hast du einfach geglaubt?«
    »Nun, wir haben ziemlich viel Sekt getrunken…«
    Salzella seufzte.
    Emil Eimer betrachtete den Seufzer als persönlichen Affront. »Zufälligerweise bin ich sehr stolz auf meine Fähigkeit, den Charakter von anderen Leuten beurteilen zu können. Ich sehe jemandem tief in die Augen und schüttle ihm die Hand – dann weiß ich über den Betreffenden Bescheid.«
    »Ja, natürlich«, sagte Salzella.
    »Meine Güte, da fällt mir ein… Señor Enrico Basilica trifft übermorgen hier ein. Glaubst du, ihm könnte etwas zustoßen?«
    »Oh, nicht viel. Vielleicht eine durchgeschnittene Kehle, mehr nicht.«
    »Was? Im Ernst?«
    »Woher soll ich das wissen?«
    »Welche Maßnahmen hältst du für angebracht?« fragte Herr Eimer. »Wäre es besser, die Oper zu schließen? Geld verdienen wir ohnehin nicht, soweit ich das feststellen kann. Warum hat niemand die Wache verständigt?«
    »Das würde alles noch schlimmer machen«, erwiderte Salzella. »Stell dir vor: große Trolle in rostigen Kettenhemden, die überall umherstapfen, allen Leuten im Weg sind und dumme Fragen stellen. Uns bliebe nichts anderes übrig, als zu schließen.«
    Eimer schluckte. »Oh, das dürfen wir nicht zulassen. Wir müssen vermeiden, daß die Leute… nervös werden.«
    Salzella lehnte sich zurück und schien sich ein wenig zu entspannen. »Nervös? Dies ist die Oper, Herr Eimer. Hier sind alle nervös, und zwar die ganze Zeit über. Hast du jemals etwas von einer Katastrophenkurve gehört?«
    Emil Eimer gab sich alle Mühe. »Nun, ich kenne da eine schreckliche Kurve in der Straße nach…«
    »Die Oper ist ständig auf beziehungsweise in einer Katastrophenkurve unterwegs, Herr Eimer. Sie funktioniert, weil

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