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Mundtot nodrm

Mundtot nodrm

Titel: Mundtot nodrm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gmeiner-Verlag
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Häberle!« Konarek sprang wieder vom Tisch, ging zu einem provisorischen Tresen und schenkte sich Mineralwasser ein. »Boris hätte viel lieber Geschichte oder Theologie studiert. Ich sag Ihnen, der kennt sich in der jüngeren Geschichte unseres Landes aus! Und er findet für jeden Anlass einen Spruch.« Konarek grinste. »Wenn der auf dem Bau versauert, ist uns ein großes Talent verloren gegangen.« Konarek sah die Gelegenheit gekommen, das Thema zu wechseln. »Im Übrigen muss man nicht sehr religiös sein, um zu erkennen, dass die Welt Prediger braucht.«
    »Prediger«, hakte Häberle ein. »Prediger wie Bleibach?«
    »Natürlich nicht«, erwiderte Konarek ruhig. »Dieses Land braucht Theologen, die den Mut haben, gegen den Strom zu schwimmen. Theologen, die politisch unabhängig sind und die Chance ergreifen, bei ihren wöchentlichen Predigten eine Botschaft rüberzubringen – und sei es, dass sie nur aus drei oder vier Kernsätzen besteht. Zu den aktuellen Themen – vor allem aber auch darüber, dass der Mensch die Schöpfung bewahren soll.«
    Häberle war für einen Moment überrascht. Dann jedoch wurde ihm klar, dass das Gesagte durchaus zur Naturverbundenheit des Survival-Trainers passte, weshalb er auf das geplante Experiment zu sprechen kam: »Sie werden im März eine spektakuläre Aktion unternehmen.«
    Konareks Gesicht erhellte sich. Er nahm einen Schluck Mineralwasser und setzte sich wieder auf den Tisch. »So ist es. Ich will zeigen, dass man alles schafft, wenn man’s nur will und man im Einklang mit der Natur lebt. Ich möchte den Menschen ein bisschen die Augen öffnen, damit sie begreifen, dass wir alle ein Teil dieser Natur sind, die uns alles bietet, was wir zum Leben brauchen. Und dass wir sie nicht zerstören dürfen. Vor allem auch nicht mit unsichtbaren Giften.« Er legte eine kurze Pause ein. »Wie etwa mit Radioaktivität. Aber unsere schöne Regierung hat ja gerade erst die Laufzeiten der Kernkraftwerke verlängert. Ich sage Ihnen, Herr Häberle: Das wird diesen Politikern das Genick brechen. Eines Tages wird etwas geschehen – vielleicht ein Zeichen des Himmels –, was allen, die jetzt diese Höllentechnik vergöttern, einen furchtbaren Denkzettel verpasst.«
    Häberle war sichtlich irritiert. »Wie darf ich das denn verstehen?« Er überlegte, ob sich hinter Konareks Bemerkung nur philosophische Gedanken verbargen oder ob es eine versteckte Botschaft sein sollte.
    Konarek hatte die Wirkung seiner Worte gespürt, weshalb er sofort Argumente nachschob: »Man kann doch nicht so blauäugig sein und meinen, die Menschheit würde über Hunderte oder Tausende von Jahren hinweg etwas beherrschen können, das nur durch komplizierteste Technik nicht außer Kontrolle geraten kann. Herr Häberle, denken Sie an Tschernobyl, denken Sie an Three Miles Island – und dann zählen Sie all die verheimlichten Beinahe-Katastrophen hinzu, von denen wir nur so viel erfahren haben, wie es der berühmten Spitze des Eisbergs entspricht, dann können Sie heute schon abwarten, bis der Super-GAU irgendwo passiert.«
    Häberle nickte. Der Mann hatte natürlich recht. Vielleicht ergab sich irgendwann mal die Gelegenheit zu einem ausführlichen Gespräch. Jetzt aber lag ihm noch eine andere Frage am Herzen: »Ich weiß ja nicht, inwieweit Sie in Herrn Bleibachs Umfeld involviert sind. Aber da spielt seit geraumer Zeit eine Dame eine Rolle, die uns gewisse Rätsel aufgibt.«
    Konarek lächelte. »Damen spielen bei uns Männern immer eine Rolle.«
    Der Chefermittler ließ sich nicht ablenken. »Mich würde interessieren, ob Ihnen der Name vielleicht ein Begriff ist. Sie heißt Malinowska. Joanna Malinowska.«
    Konarek stutzte. »Malinowska?« Er schlug die Beine übereinander und stützte sich mit den Armen auf dem Tisch ab. »Ist das die auffällige Blondine?«
    »So könnte man sie beschreiben, ja.« Häberle sprach ruhig und verbarg damit seine Überraschung.
    »Sie hat vorigen Sommer ein paar Trainingseinheiten genommen. Wieso – was ist mit ihr?«
    »Nur eine Randfigur«, log Häberle souverän. »Und nach dieser Trainingseinheit ist sie wieder verschwunden?«
    »Nicht ganz. Sie hat noch an einem Survival-Wochenende teilgenommen. Ich hab’s Ihnen ja schon erzählt: Leben in der Wildnis sozusagen.«
    »Ach«, staunte Häberle jetzt doch. »In einer Gruppe?«
    »Natürlich in einer Gruppe. Fast nur Damen waren das damals. Anfang Oktober, wenn ich mich richtig entsinne. Ziemlich unangenehmes Wetter.«
    »Darf

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