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Munroys & Makenzies Bd. 1 - Der Ruf der Highlands

Titel: Munroys & Makenzies Bd. 1 - Der Ruf der Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy Cameron
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unterbrach sich und warf ihr einen unsicheren Blick zu. »Und du wirst es mir wirklich niemals vorwerfen?«
    »Nicht, wenn du mir meine künftigen Kinder gesund zur Welt zu bringen hilfst«, erwiderte Mhairie und machte den kläglichen Versuch zu lächeln. Dann streckte sie die Arme aus, umschlang seinen Nacken und schluchzte laut auf. Murray Maccain drückte sein Patenkind fest an sich. »In deinem Herzen wird er weiterleben«, raunte er nach einer endlos langen Weile. »Und das kann dir keiner mehr nehmen.«
    Dann erhob er sich und beseitigte alle Spuren, während sie hastig aus ihrem Hochzeitskleid und dem Unterzeug schlüpfte, das sie ihm verschämt reichte, nachdem sie sich das saubere Nachthemd übergezogen hatte.
    »Ich werde das Fest durch die Hintertür verlassen und die Sachen verschwinden lassen«, versuchte ihr Patenonkel zu scherzen, nachdem er Überdecke, Kissenbezüge und das Kleid schließlich in seiner Tasche verstaut hatte. Dann griff er in seine Tasche und reichte ihr ein Fläschchen mit Tropfen. »Das lindert die Schmerzen.«
    »Ich möchte Kinder, verstehst du? Dafür lohnt es sich noch zu leben. Und wer weiß, vielleicht kann ich Angus eines fernen Tages sogar verzeihen, was er Artair angetan hat«, flüsterte sie und schloss die Augen, weil sie diese fremde, falsche Welt um sich herum nicht länger ertragen konnte.
    So entging es Mhairie, dass es in den Augen ihres Patenonkels verdächtig feucht schimmerte, als er schnellen Schrittes ihr Zimmer verließ.
    Mhairie blieb regungslos liegen. Das Einzige, was sie noch spürte, war die Wut auf das Schicksal, das ihr Artair und sein Kind genommen hatte. Doch dann setzte sie sich abrupt auf und tastete nach der Collane. Vorsichtig entfernte sie die Kette von ihrem Hals und betrachtete sie von allen Seiten.
    »Ich schwöre bei Gott, dass sie niemals wieder in die Hände eines Munroy fallen wird, auch nicht in die meiner eigenen Kinder«, murmelte sie kämpferisch vor sich hin. Mit diesem Schwur ließ sie die Collane der Makenzies unter ihrem Kopfkissen verschwinden.

40
    Scatwell, Februar 1851
    Der kleine Junge in Mhairies Arm schlief tief und fest, doch sie wurde nicht müde, dieses unschuldige Wesen verliebt zu betrachten. Sie war erleichtert, dass nichts, aber auch gar nichts ihre Liebe zu diesem Kind schmälerte. Natürlich hatte sie anfangs befürchtet, ihr könne die Traurigkeit, dass Artair nicht der Vater war, das Herz schwer machen, aber sie spürte nichts als unendliches Glück.
    Es war eine leichte Geburt gewesen, und sie fühlte sich schon wieder so kräftig, dass sie am liebsten aufgestanden wäre, aber das erlaubte ihr Angus nicht.
    Er war rührend besorgt um sie, und als er seinen Sohn das erste Mal im Arm gehabt hatte, war er in Freudentränen ausgebrochen. Mhairies Patenonkel Murray hatte ihr einen verstohlenen Blick zugeworfen. Es ist alles richtig so, hatte sie darin gelesen und leise genickt.
    Der Kleine sollte Brian heißen. Den Namen hatte Angus’ Mutter vorgeschlagen. Mhairie hatte keine Einwände erhoben. Solange sie ihn nicht Angus nennen sollte, war ihr alles recht.
    »Mein Liebling, wie geht es dir?«, fragte Angus zärtlich, nachdem er auf leisen Sohlen ins Zimmer geschlichen war und sich zu ihr auf die Bettkante gesetzt hatte.
    »Es geht uns sehr gut«, erwiderte sie lächelnd.
    »Ob er wohl später einmal meine roten Haare bekommt?«, fragte der frischgebackene Vater und strich dem Säugling über das kahle Köpfchen.
    Mhairie hob die Schultern. »Lassen wir uns überraschen. Vielleicht kommt er ja eher nach mir.«
    »Dagegen hätte ich nichts einzuwenden«, erwiderte Angus. »Wenn er auch so hübsch wird wie du …«
    Mhairie lachte. »Ich konnte mich nach der Geburt noch nicht im Spiegel betrachten, aber ich sehe bestimmt arg zerrupft aus.«
    Angus blickte sie liebevoll an. »Du bist so schön wie immer.« Dann beugte er sich zu ihr hinunter und gab ihr einen sanften Kuss auf den Mund. Mhairie ließ ihn gewähren. Schon lange zuckte sie nicht mehr erschrocken zurück, wenn er sie berühren oder küssen wollte. Seine Zärtlichkeiten waren ihr nicht mehr zuwider. Im Gegenteil, niemals hätte sie unter der rauen Schale einen so umsichtigen Liebhaber erwartet.
    Wenn sie nur daran dachte, wie angewidert sie gewesen war, als er sich eine Woche nach der Hochzeit in ihr Zimmer geschlichen und sich neben sie gelegt hatte! Am liebsten hätte sie ihn umgebracht, aber dann hatte sie die Zähne zusammengebissen und sich

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