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Munroys & Makenzies Bd. 1 - Der Ruf der Highlands

Titel: Munroys & Makenzies Bd. 1 - Der Ruf der Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy Cameron
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Sohn als auch ihr noch einmal zärtlich die Wangen und verließ fröhlich pfeifend das Zimmer.
    Durch Mhairies Körper aber lief ein solches Beben, dass sogar das Kind von ihrer Brust abließ und in lautes Geschrei ausbrach.

41
    Loch Meig/Scatwell, Juli 1854
    Mhairie beobachtete amüsiert, wie Brian auf seinen kleinen dicken Beinchen immer wieder ins Wasser rannte und dann laut kreischend zurück an den Strand lief. Beim ersten Mal hatte es sie geschmerzt, an diesen Ort zurückzukehren, an dem sie einst Artair geliebt hatte. Dennoch hatte es sie magisch dorthingezogen. Mittlerweile war es ihr Lieblingsplatz, wenn sie an schönen Sommertagen die Sonne fern von Scatwell Castle genießen wollte. Ein paarmal schon war sie hierhergeritten, den kleinen Brian vor sich auf dem Pferd. Doch das Reiten hatte ihr Angus verboten, seit sie mit ihrem zweiten Kind schwanger war. So waren sie an diesem Tag zu dritt mit einer kleinen Kutsche gekommen, denn Angus’ Schwester Harriet hatte sie unbedingt begleiten wollen. Mhairie mochte die schwermütige junge Frau zwar, aber ihre Gesellschaft war auch immer ein wenig bedrückend. Trotzdem hatte sie es nicht über das Herz gebracht, ihr diese Bitte abzuschlagen. Allein deshalb, weil es eine Besonderheit war, dass Harriet überhaupt um etwas bat.
    »Er kommt ganz nach seinem Vater. Findest du nicht auch?«
    Mhairie hob die Schultern. »Ich denke, er hat von uns beiden etwas und ein bisschen auch von meinem Vater.«
    »Aber die Locken, die stammen unverkennbar von uns Munroys«, bemerkte Harriet mit Nachdruck.
    »Das stimmt«, entgegnete Mhairie, während sie insgeheim bedauerte, an diesem schönen Tag nicht mit Brian allein hier sein zu können. Es war nicht einfach, mit Harriet ein fröhliches Gespräch zu führen. Alles, was sie von sich gab, klang wie eine Trauerrede. Selbst wenn sie von Brians roten Locken schwärmte.
    »Sieh nur, wie sich die Berge im glatten Wasser des Loch Meig spiegeln!«, rief Mhairie und hoffte, der einmalige Anblick werde ein Lächeln auf Harriets Gesicht zaubern.
    »Es ist eine Täuschung, wie alles an diesem Ort. Ich mag ihn nicht. Er ist wie ein Grab.«
    Mhairie zuckte zusammen, doch da kletterte der kleine Brian mit seinen nassen Füßen auf ihren Schoß und schlang ihr die Ärmchen um den Hals.
    »Hab Hunger!«, quengelte er.
    Mhairie schmunzelte. Das quirlige Kerlchen konnte immerzu essen und diesem Wunsch seit geraumer Zeit auch lautstark Ausdruck verleihen. Er war im März drei Jahre alt geworden. Sie langte in einen Korb und reichte ihm ein Shortbread, das er in Windeseile verschlang, bevor er wieder zurück ins Wasser tobte.
    »Wann ist es bei dir eigentlich so weit?«, fragte Harriet mit einem Blick auf Mhairies Bauch.
    »Mein Onkel sagt, dass es in etwa drei Monaten kommt«, entgegnete Mhairie und strich sich über den gewölbten Leib. »Ich wünsche mir ein Mädchen«, fügte sie verträumt hinzu.
    »Was willst du mit einem Mädchen? Mädchen sind langweilig. Entweder heiraten sie oder werden alte Jungfern wie ich.«
    »Aber Harriet, du bist doch noch jung! Wie kannst du so etwas sagen? Es gäbe sicher viele Männer, die dich heiraten wollten, wenn du nicht immer daheim in deinem Zimmer säßest«, entrüstete sich Mhairie.
    »Ich werde nie heiraten, weil ich meine große Liebe nicht heiraten durfte.«
    Mhairie war froh gewesen, dass ihre Schwägerin ihre Liebe zu Artair bisher niemals auch nur annähernd erwähnt hatte. Deshalb stellte sie in diesem Augenblick keine Fragen, um Harriet nicht zu ermutigen, ihr womöglich mehr davon zu erzählen.
    Doch ihre Schwägerin bekam plötzlich einen verzückten Gesichtsausdruck und begann zu reden, als sei sie nicht von dieser Welt. »Ich begegnete ihm auf der Hochebene. Da war ich gerade siebzehn. Ich hatte mich im Nebel verirrt, und dann tauchte er auf, schön wie ein Prinz. Er war groß, breitschultrig, braun gebrannt und hatte wunderschöne helle Locken. Aber am beeindruckendsten waren seine Augen. So blau und tief wie ein Bergsee. Er war rührend um mich besorgt und brachte mich in die Nähe unseres Hauses. Doch zum Tor wollte er nicht mitkommen. Wegen meines Bruders. Der hasste ihn nämlich. Es war Artair Makenzie, musst du wissen. Aber das machte mir nichts aus, denn er sah mich zum Abschied lange an. ›Du bist nett, obwohl du eine Munroy bist‹, sagte er zum Abschied. Ich verkündete meinem Bruder, dass ich diesen Artair und sonst keinen auf dieser Welt heiraten wolle, aber Angus tobte nur. Da

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