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Munroys & Makenzies Bd. 1 - Der Ruf der Highlands

Titel: Munroys & Makenzies Bd. 1 - Der Ruf der Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy Cameron
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euch war, gibt es wieder Auseinandersetzungen, und ich habe keine Lust, mich mit ihm zu streiten. Er hat mir nämlich ausdrücklich untersagt, euch zu besuchen.«
    Dustens Miene verfinsterte sich.
    »Du darfst Großmutter nicht mehr besuchen? Das hat er von dir verlangt?«
    »Ja, genau das«, stöhnte Lili.
    Dusten sprang von seinem Stuhl auf und wanderte im Zimmer auf und ab, bis er schließlich vor ihrem Platz stehen blieb und ihr tief in die Augen blickte. »Das ist eine Gemeinheit. Großmutter Mhairie ist der liebste Mensch auf Erden. Weißt du, dass sie mich wie ihr eigenes Kind großgezogen hat?«
    Lili schüttelte den Kopf.
    »Mein Vater hat als Student wohl ein junges Dienstmädchen geschwängert und ist kurz darauf beim großen Unglück an der Brücke über den Tay umgekommen. Meine Mutter hat mich bald nach meiner Geburt aus Angst vor der Schande vor Großmutters Tür abgelegt. Mit einem Brief versehen. Sie hat mich alles Gute in diesem Leben gelehrt. Dass es sich lohnt, für die Liebe zu leben und nicht für den Hass … Verstehst du, was für eine großartige Frau Mhairie ist?«
    Ihre Blicke trafen sich. Lili wurde warm ums Herz. Aus seinen Augen sprach die tiefe Verehrung für seine Großmutter.
    »Ich weiß«, hauchte Lili. »Ich mag sie von Herzen gern und verstehe nicht, warum Niall so unversöhnlich ist.«
    Dusten hob die Schultern. »Er verachtet sie, weil sie offen ausspricht, was für Dreck die Munroys am Stecken haben.«
    »Dreck am Stecken?« Lili riss vor Erstaunen die Augen weit auf.
    »Ach, jetzt habe ich aber wirklich zu viel geplaudert. Vergiss es. Das sollte ich dir eigentlich alles gar nicht erzählen, aber ich bin so entsetzlich wütend auf meinen Cousin und habe es satt, stets einen Maulkorb verpasst zu bekommen. Jedenfalls würde dir Mhairie hoch anrechnen, was du Shona und Craig da an den Kopf geworfen hast.« Dusten lachte tief und voll, warf den Kopf zurück, und aus seinen Augen strahlte die pure Lebensfreude. »Und du hast wirklich gesagt, dass Gordon Makenzie vielleicht einen Grund hatte, meinen Großvater zu töten? Das grenzt an Majestätsbeleidigung. Aber es stimmt, weil es sich genau so verhält, aber das wollen die anderen Munroys nicht wahrhaben. In ihren Augen trägt nur eine Seite schuld an dieser unerbittlichen Feindschaft: die Makenzies, während die Munroys allesamt einen Heiligenschein tragen. Ach, was rede ich da? Ich will dich mit diesen Geschichten nicht langweilen. Sie haben für dein Leben als Nialls neue Frau keinerlei Bedeutung.«
    Wenn er wüsste, wie sehr er sich irrt, schoss es Lili durch den Kopf, und einen winzigen Augenblick lang haderte sie mit sich. Wie gern hätte sie Dusten das Herz ausgeschüttet und ihm die ganze Wahrheit offenbart … Doch das durfte sie nicht. Auf keinen Fall. Sie hatte sich geschworen, das Geheimnis ihrer Herkunft tief in ihrem Herzen zu verschließen. Sie wollte nicht zur zweiten Caitlin werden, die daran zerbrochen war.
    Lili versuchte ein Lächeln. »Ja, das ist mir einfach so herausgerutscht, weil mir dieses Gerede über die bösen Makenzies mächtig gegen den Strich geht. Als wären sie die Teufel in Menschengestalt. Und angesichts dessen, was ich bereits über Nialls Vater erfahren habe, scheinen die Munroys keine Engel gewesen zu sein. Oder ist es in den Highlands üblich, dass man in den Armen seiner Geliebten stirbt statt zu Hause im Ehebett? Das muss für deine Tante doch ein Schock gewesen sein.«
    Dusten lachte wieder schallend. »Sollte man meinen, aber ihre größte Sorge galt der Gefahr, dass es herauskommen könnte. Ich glaube, die beiden hatten sich miteinander arrangiert. Caitronia soll vor der Heirat ein umschwärmter Wirbelwind gewesen sein, aber für sie kam nur ein Ehemann mit Titel und Geld infrage. Er hat ihre Schönheit geheiratet, sie sein Vermögen.«
    »Ich finde, die Munroys haben kein Recht, auf die Makenzies hinabzusehen. Sie sind nichts Besseres! Und selbst wenn euer Großvater durch das Messer eines Makenzie starb – wer weiß, was diesen Mann zu der Tat getrieben hat.«
    Lili erschrak über den Klang ihrer eigenen Worte. So ehrlich empört sprach sicherlich kein Fremder über diese Familienfehde. Das war offenbar auch Dusten aufgefallen. Er legte den Kopf schief und musterte sie belustigt.
    »Wenn man dich so reden hört, könnte man meinen, du seiest selbst eine Makenzie«, lachte er, doch dann stieß er einen tiefen Seufzer aus. »Schade, dass Großmutter im Augenblick schläft. Sie wäre

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