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Munroys & Makenzies Bd. 1 - Der Ruf der Highlands

Titel: Munroys & Makenzies Bd. 1 - Der Ruf der Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy Cameron
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merke, dann wird Niall es allemal spüren, und dann ist es doch besser, sie heiratet ihn gar nicht erst.«
    Dusten ergriff gerührt die Hand seiner Großmutter und küsste sie.
    »Ich weiß, du möchtest nur das Beste für mich, aber ich kann mich unmöglich zwischen die beiden drängen.«
    Mhairie setzte sich kerzengerade auf und musterte den jungen Mann mit strengem Blick.
    »Ach, das ist dir zu anstrengend, wie? Du willst also nicht kämpfen. Oder ist es dir ganz recht, dass die Frau, an die du dein Herz verloren hast, nicht frei für dich ist? Damit du deine Ausreden hast, warum du weiter wie ein Schmetterling von Blüte zu Blüte flattern kannst. Du willst dich nur nicht festlegen. Gib es zu. Du möchtest weiter deine Lady Donella besuchen und keine Verantwortung übernehmen.«
    Dusten stieß einen gequälten Seufzer aus. »Großmutter, wenn du das vor einigen Wochen zu mir gesagt hättest, ich hätte jedes Wort unterschrieben, doch es hat sich etwas verändert. Glaube mir, ich habe mich in Lili so heftig verliebt, dass ich an Hogmanay vor Donellas Haustür umgekehrt bin und, statt mich in ihr gemachtes Bett zu legen, mit ein paar Freunden getrunken habe, bis keiner von uns mehr stehen konnte … Weißt du, was mir da entgangen ist? Eine Göttin der Liebe, die mir auf ihre Weise ein erfülltes neues Jahr wünschen wollte. Natürlich war sie tödlich beleidigt und hat sich einen neuen Liebhaber zugelegt …«
    »Du bist zu bedauern, mein Junge«, bemerkte Mhairie spöttisch.
    »Zum ersten Mal könnte ich mir vorstellen, eine Frau zu heiraten, weil sie nicht nur schön ist, sondern auch gebildet und humorvoll, lebenstüchtig und begehrenswert. Aber ich bringe es einfach nicht übers Herz, Niall die Frau auszuspannen. Du weißt, dass meinen Cousin und mich nicht gerade die innigste Zuneigung verbindet. Und glaub mir, ich war ums eine oder andere Mal versucht, diese bezaubernde und mutige Frau in die Arme zu reißen und mit ihr auf und davon zu gehen, aber ich kann nicht. Er ist mein Cousin, und wir gehören zu ein und derselben Familie. Es wäre zutiefst unanständig, wenn ich ihm die Frau ausspannen würde. Das ist meine Art von Familiensinn und nicht dieses hohle Gerede, dass die Munroys zusammenstehen müssen.«
    Mhairie traten Tränen in die Augen, als sie ihren Enkel so ernst und vernünftig reden hörte. »Dann habe ich wenigstens eines in meinem Leben richtig gemacht: dich zu einem anständigen Menschen erzogen. Wäre ich nur halb so rechtschaffen gewesen wie du …«
    »Ach, Großmutter, höre auf, dir ständig das Herz schwer zu machen! Du hast doch nichts falsch gemacht. Ich liebe dich doch gerade deshalb, weil du aufrichtig bist und kein Blatt vor den Mund nimmst. Ich kenne keinen ehrlicheren Menschen als dich.«
    »Ach, mein Junge, glaube mir, ich bin nicht so aufrichtig, wie du glaubst. Ich habe in meinem Leben große Fehler begangen.« Mhairie war einen winzigen Augenblick lang versucht, ihrem Enkel die ganze Geschichte von ihrer ersten Schwangerschaft anzuvertrauen, aber sie wollte ihn nicht unnötig belasten. Es war ohnehin alles kompliziert genug. Und dieses eine Geheimnis, das wollte sie mit ins Grab nehmen.
    »Und ich stehe gerade im Begriff, den größten Fehler meines Lebens zu begehen. Wenn ich mir vorstelle, ich soll das Glas auf diese Ehe erheben und …« Er hielt inne und starrte an seiner Großmutter vorbei auf das Gemälde über Mhairies Bett. Es zeigte Loch Coruisk auf der Insel Skye und stammte von dem englischen Landschaftsmaler Sidney Richard Percy. Dusten hatte es auf einer Auktion für seine Großmutter erstanden. Eine ganze Weile blieb sein Blick auf das Bild geheftet, bevor er sich wieder seiner Großmutter zuwandte. »Warst du schon einmal in Ullapool und auf der Insel Skye?«, fragte er unvermittelt.
    Mhairie sah ihn mit großen Augen an. »Nein, ich bin in meinem Leben nie weiter als bis Inverness und Strathpeffer gekommen. Doch, ein einziges Mal war ich weit, weit weg. Vor vielen Jahren bin ich mit deinem Großvater zu Weihnachten nach London gereist. Das war, bevor er Artair getötet hat … dein Vater war noch nicht geboren. Ich war mit ihm schwanger. Das war eigentlich die glücklichste Zeit mit Angus. Von Brians Geburt … ja, bis zu dem Tag, als er Artair …« Mhairie verstummte.
    »Dann wird es allerhöchste Zeit, dass du mich auf eine Reise begleitest.«
    »Aber ich bin alt und schwach.«
    »Das lasse ich nicht gelten. Du wirst mir noch ernstlich krank, wenn

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