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Munroys & Makenzies Bd. 1 - Der Ruf der Highlands

Titel: Munroys & Makenzies Bd. 1 - Der Ruf der Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy Cameron
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bislang vergeblich.
    »Was willst du damit sagen?«, fragte Lili angriffslustig, nachdem sich ihr Herzschlag wieder beruhigt hatte.
    »Du weißt also nicht, wer sich dort hinten auf den Ruinen der Makenzie-Ställe eine Hütte gebaut hat?« Shona grinste breit.
    »Wenn du auf Dusten ansprichst, ja, ich weiß, dass er dort lebt. Und auch Großmutter Mhairie, aber ich wüsste nicht, warum ich ihnen einen Besuch abstatten sollte«, log Lili.
    »Das will ich dir geraten haben, denn Niall versteht gar keinen Spaß, was den schmierigen Charme unseres Cousins angeht. Und Großmutter hat ja wohl gezeigt, was sie von unserer Familie hält, als dieser Makenzie-Verbrecher an Hogmanay auftauchte und uns beleidigt hat. Sie hat ihn wie einen guten alten Bekannten begrüßt. Dabei wusste sie genau, dass er zum Makenzie-Pack gehört. Und dass er der Onkel des elenden Mörders ist. Wir kannten ihn ja nicht. Sonst hätten wir ihm gleich Beine gemacht. Aber sie hat ihn nicht aus unserem Haus gejagt, wie es sich für die Älteste des Munroy-Clans gehört hätte. Daran sieht man, dass sie nicht ganz bei Trost ist. Doch es war äußerst peinlich vor den Gästen, dass sich die beiden anscheinend sehr vertraut waren …«
    Lili holte tief Luft. Sie hatte sich zwar fest vorgenommen, sich zu den Gemeinheiten, mit denen die Munroys die Makenzies bedachten, nicht zu äußern, aber da hörte sie sich bereits laut und deutlich sagen: »Wisst ihr was? Eure ständigen Hetzereien gegen diese Makenzies sind nicht zum Aushalten. Ist euer Leben so langweilig, dass ihr nichts anderes im Kopf habt, als über andere herzuziehen und alte Geschichten hervorzuholen? Gut, der alte Mann hat auch keine freundlichen Worte im Mund geführt, aber was kann eure arme Großmutter dafür? Nur weil sie ihn gekannt und ihn an jenem Abend nicht schärfer in seine Schranken verwiesen hat? Ihr müsstet euch mal reden hören, wenn ihr über die Makenzies herzieht! Da steht ihr dem alten Mann jedenfalls in nichts nach.«
    Lili wandte sich hastig um und wollte ihren Weg fortsetzen, damit Craig und Shona nicht merkten, wie aufgeregt sie hinter diesen kühlen Fassade war. Ihr Herz klopfte zum Zerbersten.
    »So nicht, meine Liebe!«, hörte sie Craig da außer sich vor Zorn brüllen. »Du hast keine Ahnung, wovon du sprichst!« Mit verzerrtem Gesicht stellte er sich ihr mit dem Pferd in den Weg.
    »Woher sollte sie auch? Sie ist eine kleine Lehrerin mit einem vorlauten Mundwerk, die gar nicht weiß, was Familienehre ist, weil es die bei kleinen Leuten in Edinburgh gar nicht gibt.«
    Blitzschnell fuhr Lili herum und funkelte ihre zukünftige Schwägerin wütend an. »Immerhin gab es bei uns in der Stadt keine lächerlichen Familienfehden. So viel weiß ich als Lehrerin, die auch schottische Geschichte unterrichtet hat. Das sind Relikte aus längst vergangenen Zeiten, als sich die Clanführer gegenseitig aufspießten.«
    »Sieh dich vor, Lili Campbell!«, mischte sich Craig drohend ein. »Mein Großvater wurde von einem Makenzie kaltblütig ermordet. Und das ist keine dreißig Jahre her. Mit einem Strumpfmesser wurde er hinterrücks erstochen, nachdem man ihn in Inverness in eine Falle gelockt hatte.«
    »Weißt du, ob er nicht seine Gründe hatte?«, konterte Lili, während ihre Knie weich wie Butter wurden, denn in diesem Augenblick wurde ihr klar, was für einen Sgian Dubh Niall seit Hogmanay im Strumpf trug. Die Waffe, mit der sein eigener Großvater getötet worden war. Deshalb hatte sich dieses Messer auch im Nachlass ihres Vaters gefunden. Ein kalter Schauer lief ihr über den Rücken, und sie bedauerte, dass sie sich derartig hatte provozieren lassen.
    »Da bin ich aber gespannt, wie dein Verlobter zu solchen Ansichten steht«, ätzte Craig und Shona ergänzte hämisch: »Ich denke, wir sollten deinem Bruder vor der Hochzeit mitteilen, wes Geistes Kind seine Braut ist. Noch kann er es sich überlegen.«
    »Tut, was ihr nicht lassen könnt. Ihr seid doch nur neidisch, dass mein Kind den Titel erben wird, weil ihr selbst keine Kinder bekommen könnt«, schnaubte Lili und schlug einen Haken. Es gelang ihr gerade eben, sich an Craigs Pferd vorbeizudrücken. Ohne sich noch einmal umzublicken, rannte sie los. Das war unklug von dir, Lili Campbell, hämmerte es in ihrem Kopf, sehr unklug! Sie werden dich bei Niall verpetzen, dir natürlich noch andere Worte in den Mund legen. Und dein Verlobter wird toben, weil du seine Großmutter verteidigt hast und sogar auf dem Weg zu ihr

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