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Munroys & Makenzies Bd. 1 - Der Ruf der Highlands

Titel: Munroys & Makenzies Bd. 1 - Der Ruf der Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy Cameron
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Lili aus ihren Grübeleien. Sie schreckte zusammen, denn sie hatte sich nicht vom Fleck gerührt, geschweige denn, ihre Sachen gepackt.
    »Lili, können wir jetzt die Zimmer tauschen?«, rief Dusten von draußen. Lili öffnete ihm. Er stand mit einem Koffer vor der Tür. Lili aber war inzwischen derart erschöpft, dass sie keine Lust mehr verspürte, ihre Sachen zu packen und umzuziehen.
    »Ich bin zu müde. Wärst du mir sehr böse, wenn wir den Umzug auf morgen verschieben?«, fragte sie entschuldigend. »Ich glaube, ich muss mich auf der Stelle hinlegen. Und wenn ich schlafe, sehe ich ohnehin nichts von diesem Zimmer. Ehrlich gesagt, es macht mir gar nicht mehr so viel aus, hier zu übernachten. Ich kannte Caitlin doch gar nicht. Wer mir leid tut, ist ihre Tochter. Vielleicht zeige ich Isobel, dass ich wirklich ihre Freundin bin, wenn ich nicht Hals über Kopf aus diesem Zimmer flüchte. Was meinst du?«
    »Das halte ich für eine hervorragende Idee. Wenn es dir wirklich nichts ausmacht …«
    »Nein, nein, gar nichts. Es war nur vorhin etwas unangenehm, als ich noch alles wissen wollte, was hier je geschah. Inzwischen kann ich Niall sogar verstehen – welch ein Schock muss der Freitod seiner Frau für ihn gewesen sein. Wahrscheinlich möchte er nicht daran erinnert werden und erzählt mir nur das, was er verkraften kann. Und ich meine, sie war ja auch krank – sie war doch krank, oder? Entschuldige, aber eigentlich ist es ja völlig gleichgültig. Es geht mich nichts an. Ich werde …« Atemlos hielt sie inne.
    Dusten aber packte sie an beiden Schultern. »Achte auf dich, Lili!«, raunte er ihr beschwörend zu. »Lass dich nicht auf den Grund eines Sees aus Halbwahrheiten ziehen. Bleib du in deinem sicheren Boot und pass auf, dass du nicht über Bord gehst.«
    »Mach dir keine Sorgen. Ich habe dich verstanden und lasse die Vergangenheit ruhen. Ich werde Isobel eine unbeschwerte Zukunft bieten, auch wenn sie mich gerade nicht leiden kann.«
    »Es freut mich sehr, dass du meinen Rat befolgst, aber nur unter einer Bedingung: Ich möchte auch weiterhin dein fröhliches Lachen hören.«
    Lili lächelte. »Ich habe doch, seit ich hier bin, noch gar nicht laut gelacht. Du solltest mich hören, wenn ich wirklich lospruste, aber das habe ich mich in diesem Haus noch nicht getraut.«
    »Doch«, lachte Dusten. »Du hast nach innen gelacht.« Dann musterte er Lili aufmerksam. »Es ist unglaublich, wie ähnlich du …«
    »Wem sehe ich ähnlich? Sprich es aus! Ich weiß nämlich, was du sagen willst. Und fang du nicht auch noch an, ständig halbe Sätze zu sprechen!«
    »Ja, das lernt man in diesem Haus, aber was ich dir jetzt verrate, kann man nicht vor dir verbergen. Ich wundere mich sowieso, dass es noch keinem herausgerutscht ist …« Er stockte und stieß einen tiefen Seufzer aus. »Du siehst Caitlin zum Verwechseln ähnlich.«
    »Danke, dass du es ausgesprochen hat. Jedem hier fällt es auf, aber keiner will es aussprechen. Zum Glück bin ich nicht ganz auf den Kopf gefallen. In diesem Zimmer fand ich eine Fotografie, die keinen Zweifel an unserer Ähnlichkeit zulässt. Und das erklärt auch die unverschämte Art, wie mich dein anderer Cousin Craig gemustert hat. Wie gut, dass ich bereits ahnte, warum er mich wie ein Wunder angestarrt hat.«
    »Ach ja, der gute Craig! Wenn er nicht so durchtrieben wäre, er könnte einem fast leidtun. Der würde alles für den Titel und das Vermögen geben, das sein Bruder geerbt hat.«
    Lili lächelte. »Hätte ich nichts dazugelernt, ich würde dich mit Fragen löchern. Warum Craig keine Kinder hat, zum Beispiel, aber ich tue es nicht. Nun, dann gute Nacht und trotzdem vielen Dank für dein Hilfsangebot wegen des Zimmers – und überhaupt für alles, was du für mich getan hast.«
    Sie sahen einander eine Zeit lang schweigend an. »Meinst du, er nimmt mich nur deshalb zur Frau, weil ich Caitlin so ähnlich sehe?«, fragte Lili leise.
    »Aber nein, bestimmt nicht. Du bist so liebreizend und vom ganzen Wesen her ganz anders als Caitlin. Dich muss man schon um deiner selbst willen lieb haben.«
    »Störe ich?«, ertönte Nialls Stimme wie ein Donnerhall. Wieder einmal hatte er sich geräuschlos angeschlichen.
    »Aber nein, mein Schatz, das weißt du doch«, erwiderte Lili hastig und griff nach seiner Hand. Dabei betete sie still, dass er Dustens letzte Worte nicht gehört hatte. Er hätte sie aller Wahrscheinlichkeit nach falsch gedeutet.
    »Das war doch nur ein Witz. Ich

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