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Munroys & Makenzies Bd. 1 - Der Ruf der Highlands

Titel: Munroys & Makenzies Bd. 1 - Der Ruf der Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy Cameron
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wollte mich bei euch beiden entschuldigen. Ich sollte nicht so aufbrausend sein, wenngleich ich deine Ansichten, lieber Dusten, natürlich nicht gutheißen kann. Aber Shona und Craig haben sich auch nicht gerade von ihrer besten Seite gezeigt …« Mit einem Blick auf Dustens Koffer stutzte er. »Warum hast du noch nicht ausgepackt? Ihr solltet doch längst die Zimmer getauscht haben.«
    »Ich habe es mir anders überlegt und mich entschlossen, mich nicht mehr um eure Geheimnisse zu kümmern. Daher kann ich auch in diesem Zimmer schlafen. Je eher es wieder mit Leben erfüllt wird, desto einfacher für Isobel.«
    Niall runzelte die Stirn. »Und woher dieser plötzliche Sinneswandel? Hat mein kluger Cousin dir dazu geraten?« Nialls Eifersucht auf Dusten klang unüberhörbar durch.
    Der aber hatte bereits seinen Koffer ergriffen. »Ich verabschiede mich. Gute Nacht, ihr beiden«, murmelte er.
    Ehe Lili Niall eine Antwort auf seine lauernde Frage geben konnte, hatte Dusten bereits das Zimmer verlassen.
    »Das gefällt mir gar nicht«, murmelte Niall, während er Dusten mit säuerlicher Miene hinterherstarrte.
    »Was gefällt dir nicht?«
    »Dass ihr Tür an Tür wohnt.«
    Da packte Lili ihren Verlobten, der immer noch im Türrahmen stand, grob am Arm und zog ihn über die Schwelle in Caitlins Zimmer. Die Tür hinter ihnen fiel krachend ins Schloss. Empört funkelte sie ihn. Trotz aller guten Vorsätze, Geduld mit ihm zu haben, ging ihr sein Verhalten entschieden zu weit. »Was willst du mit diesem Satz sagen? Dass ich heute Nacht die Gelegenheit ergreife und mich in sein Zimmer schleiche?«, schrie sie.
    »Sei doch leise! Oder soll er uns hören?«, zischte er ungehalten zurück.
    »Ich habe dich etwas gefragt! Glaubst du wirklich, ich suche ihn nachts in seinem Zimmer auf? Auch wenn ich nur die Tochter einer Köchin bin, die sich von einem Mann vor der Hochzeit hat schwängern lassen, bedeutet das noch lange nicht, dass ich ein leichtes Mädchen bin.«
    Niall wollte sie umarmen, aber sie entzog sich ihm.
    »Entschuldige, nein, niemals wollte ich dergleichen andeuten. Ich vertraue dir voll und ganz. Es ist nur so – du kennst ihn nicht. Er ist ein Schürzenjäger, der nicht treu sein kann. Was glaubst du, wie viele Herzen mein werter Vetter schon gebrochen hat? Und nicht nur in den Highlands.«
    Lili verkniff sich die Bemerkung, dass dies wohl in der Familie liege, wenn sie an Sir Brian Munroy dachte. »Dafür kann ich doch nichts. Du hast mich in deine Familie eingeführt. Wenn es dich interessiert, kann ich dir versichern, dass ich dem Charme deines Cousins nicht verfallen werde – falls er versucht, mir Avancen zu machen. Aber auch diesbezüglich kann ich dich beruhigen. Er hat nicht einmal annähernd einen Versuch unternommen. Er ist ein Kavalier durch und durch.«
    »Entschuldige, bitte, aber ich bin so empfindlich seit …« Er verstummte jäh. Wieder einer dieser halben Sätze, doch Lili überkam so eine Ahnung, was er damit anzudeuten versuchte. Hatte er etwa schlechte Erfahrungen gemacht? War Dusten Caitlin womöglich nahegetreten? Rührte seine Eifersucht daher, dass seine Frau dem Charme seines Cousins erlegen war? Das würde einiges erklären, durchzuckte es sie eiskalt.
    »Es tut mir leid«, flüsterte er und zog sie zärtlich zu sich heran. Dieses Mal wehrte sie sich nicht, und trotzdem konnte sie die Nähe nicht genießen. Überraschend küsste er sie. Lili wünschte sich nichts sehnlicher, als dass ihr die Knie weich würden und Schmetterlinge in ihrem Bauch tanzten, doch nichts dergleichen geschah. Sie erwiderte seinen Kuss, aber sie empfand nichts dabei. Ihre Gedanken waren immer noch bei Caitlin und Dusten. Die Vorstellung, dass die beiden sich geliebt hatten, missfiel ihr außerordentlich.
    Als Niall seine Lippen von ihrem Mund gelöst hatte, schweifte ihr Blick zu der Fotografie hinüber, die ihre große Ähnlichkeit mit Caitlin dokumentierte. Niall war ihrem Blick gefolgt und erstarrte, doch er sagte kein Wort.
    »Ich sehe ihr ähnlich, nicht wahr?«, entfuhr es Lili entgegen all ihren Vorsätzen.
    »Das finde ich keineswegs«, erwiderte er mit kalter Stimme.
    Lili spürte, wie ihr ein Zittern durch den ganzen Körper lief. Warum belog er sie so plump? Hielt er sie für blind? Warum konnte er nicht wenigstens solche Worte finden wie Dusten vorhin? Dass Caitlin und sie einander ähnlich sahen, aber dass man Lili um ihrer selbst willen lieb haben musste. Bitte sag doch etwas!, dachte sie

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