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Murats Traum

Murats Traum

Titel: Murats Traum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fabian Kaden
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runter, in einen langen, tiefen Kuss.
    «Und jetzt fick mich», sagte er schließlich leise. «Und wenn du mich dabei ansiehst, halte ich sogar den Mund. Versprochen.»
    Ich versuchte es, und er hielt Wort. Warum war es so schwer, ihm in die Augen zu schauen? Wenn ich es nicht mehr aushielt, legte ich meinen Kopf in den Nacken. Aber ich versuchte immer wieder, seinen dunklen, suchenden Blick zu erwidern. Er gab keinen Mucks von sich, als ich meinen steifen Schwanz in sein Loch schob. Ich umfasste seine Schenkel, zog ihn dicht zu mir heran und rammelte mit aller Kraft drauflos. Meine Eier schlugen gegen seinen Arsch. Ich kam mir vor wie ein Ertrinkender, der mit letzter Kraft an Land will. Ich war an dem Tag schon dreimal in dem Kleinen gekommen und verstand nicht, wo mein Körper noch diesen Sturm hernahm, der sich in mir zusammenbraute.
    Paul spuckte sich in die Hand und begann wieder zu wichsen. Ich sah, wie sein Schwanz zwischen seinen Fingern wuchs. Und ich sah meinen eigenen stoßenden Schwanz, glitschig und geädert. Die Augen des Kleinen rundeten sich, als er merkte, dass ich das Ufer erreichte. Er öffnete seine Lippen und wichste schneller. Es fiel mir jetzt nicht mehr schwer, ihn anzuschauen, egal, was ich für Fratzen schnitt. Ich verlor alle Hemmungen und fing an zu schreien, als es aus mir herausbrach. Ich kam mit solcher Wucht, dass ich dachte, es w ürde mich zerreißen. Der Kleine ließ sich stöhnend los, und sein zuckender Schwanz spie das weiße, klumpige Sperma auf seinen Bauch und seine Brust.
     
    Als wir gemeinsam zum Strand zurückkamen, stand Murat bis zu den Knien im Wasser und blickte aufs Meer hinaus. Ich ging zu ihm. «Na?», sagte er.
    «Na ja», erwiderte ich.
    «Wann fahren wir morgen?»
    «Weiß nicht. Wahrscheinlich nachmittags. Warum?»
    «Nur so. Schwimmst du nicht? Du musst wegen mir nicht verzichten.»
    Wollte er mit Paul allein sein? Irgendwas bedrückte Murat.
    «Okay, bis später. » Diesmal kraulte ich bis weit über die Bojen hinaus, wie vorhin der Kleine. Beim Umkehren sah ich sie, auf dem dunklen Streifen Strand, wo der Sand nass und fest ist: Sie kämpften. Ich konnte nicht erkennen, wie ernst es war. Paul wich tänzelnd vor Murat zurück. Machte er sich über ihn lustig? Ich hatte oft genug erlebt, wie schnell und exakt Murat schlagen konnte, aber neben Paul wirkte er plötzlich unbeholfen und machte keine besonders gute Figur. Ich schwamm langsamer, weil ich fand, dass sie mich bei ihrem Gebalze entbehren konnten. Pauls Beinarbeit war sehenswert. In unserm Viertel trainieren die Kids ja allen möglichen Murks, und manche bringen es damit zu einer Gefährlichkeit, für die ein Waffenschein Pflicht sein m üsste. Aber bei Paul sah es irgendwie noch anders aus, pa-rodistischer, als ob er sich eigentlich bloß aufwärmte mit seinen Drehungen und Tritten aus dem Sprung heraus ... Armer Murat. Plötzlich lag er auf der Schnauze und sein Hals steckte im Schwitzkasten von Pauls Beinen. Ich stellte mir lieber nicht zu ausführlich vor, wie sich das für Murat anfühlte, quasi öffentlich das Gesicht im Sand und Pauls Eier im Genick.
    Sie saßen auf ihren Badetüchern, als ich aus dem Wasser kam, jeder f ür sich, und ich erwähnte nicht, was ich beobachtet hatte. Sie redeten leise, mit nachdenklichen Pausen. Ich spürte, dass sie sich immer noch umkreisten. Murat hatte nicht direkt danach gefragt, aber es schien dem Kleinen wichtig zu sein. Er sprach über Carlo, wie er ihn kennengelernt hatte. «Im Internet», sagte er mit feierlichem Ernst. «Ich habe geschrieben: Ich suche einen Mann, der kein Kind mehr ist.»
    Den Rest des Nachmittags verbrachten wir mit dem Sammeln von trockenem Holz. Paul hatte gemeint, wir würden nach Sonnenuntergang am Strand ein Lagerfeuer machen. Irgendwie waren wir wohl alle drei froh, etwas zu tun zu kriegen, und als Carlo und Philipp von ihrem Ausflug zurückkehrten, hatten wir einen ansehnlichen Scheiterhaufen errichtet. Ein bisschen war es, als kehrten die Eltern nach Hause zur ück. Völlig unvermittelt umarmte mich Philipp und küsste meine Wange. Ich blieb reserviert und fühlte, dass er mit Carlo über mich gesprochen hatte.
    Sie hatten unterwegs Fleisch gekauft, Kartoffeln, Paprikaschoten, lauter Sachen für ein offenes Feuer.
    Der Kleine suchte Carlos Nähe. Der Abend rückte heran, und noch vor Sonnenuntergang wechselten wir hoch in den Bungalow. Irgendwas war im Gange. «Aperitif, die Herren?» Philipp brachte jedem ein Glas Cognac. Dann

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