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Murray,Paul

Murray,Paul

Titel: Murray,Paul Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Skippy stirbt (Teil 2)
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ihr Insulin
nehmen, und sind davon.«
    »Hm,
klingt eher unwahrscheinlich.«
    »Bist du
sicher, dass du das nicht geträumt hast, Skippy?«
    Arrgh -
seit Skippy zurück ist, laufen die Gespräche ständig nach diesem Schema ab.
Anfangs war er überzeugt, Dennis stecke dahinter - die Sache sieht ganz nach
einem seiner Späße aus. Aber es sind nicht nur seine Freunde, die sich dumm
stellen. Niemand erinnert
sich daran, dass er mit Lori weggegangen ist, niemand erinnert sich auch nur
daran, dass er überhaupt mit ihr geredet hat. Und inzwischen sind alle Spuren
des Abends beseitigt: Die Turnhalle ist wieder in ihren Normalzustand versetzt
worden (es riecht darin nur noch so komisch nach Desinfektionsmitteln), und
statt der Halloween-Poster kündigen andere Plakate jetzt die Castings für das
Weihnachtskonzert an. Es ist, als hätte die Party nie stattgefunden, und
Skippy sieht sich mit der Horrorvision konfrontiert, dass er das Ganze nur
geträumt hat.
    »Obwohl,
wenn es ein Traum ist, an den du im Herzen ganz fest glaubst«, versucht Geoff
ihn zu trösten, »dann ist es doch irgendwie, äh, real?«
    »Es ist
kein Traum in meinem Herzen«, entgegnet Skippy finster.
    »Also, ob
du's jetzt geträumt hast oder nicht -« Mario hebt für einen Augenblick den Kopf
von seinem neuen Handy »- die Schlüsselfrage ist doch: Hat die Alte dir ihre
Nummer gegeben? Das ist bei jeder romantischen Begegnung der Indikator für
Erfolg oder Misserfolg.«
    »Nein«,
antwortet Skippy kläglich.
    »Hast du
dich für nach den Ferien mit ihr verabredet?«
    »Nein.«
Bekümmert lässt sich Skippy neben dem Bett zu Boden plumpsen.
    »Meine
Fresse, Skip, du kannst dir nicht mal richtig was zusammenfantasieren«, sagt
Dennis. »Also, was ist jetzt der Plan, willst du sie für den Rest deines Lebens
durch das bescheuerte Fernrohr anstarren?«
    »Keine
Ahnung«, antwortet Skippy bedrückt. »Ich könnte sie ja nach der Schule draußen
abpassen oder bei ihr zu Hause vorbeigehen?«
    »Auf
keinen Fall!« Mario schmettert diese Vorschläge postwendend ab. »Du musst
jetzt cool bleiben. Du willst doch nicht als durchgeknallter Stalker
rüberkommen.«
    »Wie der
Typ, der sie den ganzen Tag durch sein Fernrohr beobachtet«, sagt Dennis.
    »Wir wär's
damit: Du wirst richtig gut in irgendwas, was sie mag«, schlägt Geoff vor. »Sie
spielt doch gern Frisbee; das könntest du trainieren, bis du ein
Weltklassefrisbeespieler bist, dann sieht sie dich irgendwann in Fernsehen und
erinnert sich an dich und schreibt dir einen Brief, aber du denkst, du kannst
mich mal, Süße, ich bin jetzt Profi, ich hab an jedem Finger zehn. Aber eines
Abends in deinem einsamen Hotelzimmer musst du an sie denken, du merkst, dass
du sie immer noch liebst, und du schreibst ihr zurück, aber auf einer
Frisbeescheibe, du steigst auf die Mauer und wirfst sie durchs Fenster in ihr
Klassenzimmer, die Alte kommt raus und sieht dich da oben stehen, und dann, äh,
dann heiratet ihr.«
    Skippy
schaut zweifelnd drein.
    »Besorg
dir die Nummer«, wiederholt Mario. »Dann haben wir was, womit wir arbeiten
können.«
     
    »Lori Wakeham?«
    »Ja, mit
der hab ich auf der Party ...«
    »Wieso
willst du die Nummer
von Lori Wakeham?«
    »Na ja,
ich hab mich doch auf der Party mit ihr unterhalten, da wollte ich sie mal
anrufen und ...«
    »Du hast dich mit Lori Wakeham
unterhalten?«
    »Ja,
vielleicht weißt du's nicht mehr, aber du warst doch derjenige, der -«
    »He,
Titch, Volltreffer, das mit KellyAnn Doheny«, sagt Darren Boyce, der gerade
vorbeigefedert kommt.
    »Keine
Ahnung, wovon du redest«, entgegnet Titch mit ausdrucksloser Miene.
    »Nein, im
Ernst, voll der Treffer.«
Darren Boyce lacht im Weitergehen in sich hinein.
    »Keine
Ahnung, wovon du redest!«, ruft Titch ihm nach, dann knallt er seine Spindtür
zu und marschiert zum Ausgang. Skippy trottet hinterher. Er weiß, wie weit er
sich aus dem Fenster lehnt, und ist bereit, sich so tief wie nötig zu
erniedrigen.
    Als sie
sich dem Billardtisch nähern, kommt Jason Rycroft von dort auf sie zu. »Alles
klar, Titch?«
    »Alles
klar«, antwortet Titch leicht abwehrend.
    »Was
willst du denn mit dem Blödmann?« Jason nickt zu Skippy hin.
    »Ach, der,
der nervt mich wegen der Handynummer von so einer Tussi.«
    »Juster?
Was will denn der mit einer Tussi? Mit ihr auf den Spielplatz gehen?« Jason
wendet sich Skippy zu. »Im Ernst, Juster, nimm's mir nicht übel, aber sind
deine Eier überhaupt schon im Sack?«
    Titch
lacht. »Ja, Juster,

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