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Muss Lurion sterben

Muss Lurion sterben

Titel: Muss Lurion sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Silverberg
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Geste. „Es erschien ratsam, das Projekt früher in Angriff zu nehmen. Und jetzt brauche ich eine vollständige Rekapitulierung des Planes, wie Sie ihn auffassen.“
    Etwas sträubte sich in Gardner, aber alles, was Archer bis jetzt gesagt hatte, erweckte den Anschein der Wahrheit. „Gut, hier ist die Zusammenfassung“, stieß er widerstrebend hervor. „Wir sind zum Lurion geschickt worden, ein Team von fünf Männern, mit dem Auftrag“ – hier senkte Gardner seine Stimme – , „Lurion zu zerstören. Jeder von uns ist mit einem Schallgenerator ausgerüstet, und fünf dieser Generatoren, an verschiedenen Kontinenten angesetzt, werden resonierende Schwingungen hervorrufen, die den Planeten vernichten werden. Mir ist die Führung übertragen.“
    „Wer hat Sie für den Job ausgesucht?“
    „Karnes. Der Chef des Erdsicherheitsdienstes. Natürlich unter Assistenz des Komputers.“
    Archer nickte und fragte weiter: „Und warum wird es als notwendig erachtet, Lurion zu zerstören?“
    „Die Prognosen des Komputers haben ergeben, daß Lurion in den nächsten zwei Generationen einen totalen Krieg gegen die Erde anfangen wird. Deshalb müssen wir vorher zuschlagen.“
    Archer lehnte sich zufrieden lächelnd zurück. „Gut. Sie haben alles in der richtigen Reihenfolge und Ordnung behalten. Jetzt nur noch eine Frage: Sind Sie bereit und willens, Ihren Anteil an dem Auftrag auszuführen?“
    Gardner schwieg einen Augenblick lang und starrte in das ausdruckslose Gesicht ihm gegenüber. Er feuchtete seine Lippen an.
    „Ja“, sagte er zum Schluß. „Ich bin bereit und willens.“
    „Gut, dann ist alles klar. Wir können mit allem beginnen.“
    „Habe ich den Test bestanden?“
    „Das haben Sie. Wann ist also jetzt der genaue Termin?“
    „Sobald Sie an Ort und Stelle sind. Rufen Sie mich bitte sofort an, wenn das der Fall ist. Ich werde Ihnen dann das Signal geben.“ Gardner wurde sich bewußt, daß er jetzt keine Zweifel mehr an dem Projekt hatte. Von ihm aus konnte nun alles ohne Zögern geschehen.
    „Sehr gut. Da wir uns über alles einig geworden sind, werde ich Sie verlassen“, sagte Archer. Er stand auf und knöpfte sich die Jacke zu. Gardner sah ihm mit zusammengezogenen Brauen zu.
    Der Teleschirm leuchtete wieder auf. Diesmal war es ein Ferngespräch.
    Ein rundes, bärtiges Gesicht tauchte auf. Es war Kully Leopold, der einzige Mann, mit dem Gardner noch keine Verbindung aufgenommen hatte.
    „Ich gehe besser gleich“, sagte Archer eilig.
    „Warten Sie noch einen Augenblick. Sie können ruhig mithören, was uns unser Freund Leopold zu sagen hat.“ Er wandte sich dem Schirm zu. „Sie sind doch Kully Leopold, nicht wahr?“
    „Ja. Und ich wollte anfragen, ob sich irgend etwas geändert hat … Gardner, Ihr Besucher verläßt das Zimmer!“
    Gardner wirbelte um seine Achse und sah erstaunt, wie Archer, mit dem Koffer in der Hand, ärgerlich bemüht war, das umständliche lurionische Türschloß aufzubekommen. Eine Kette von Schlüssen fügte sich auf einmal blitzartig in Gardners Kopf zusammen.
    „Wohin wollen Sie, Archer?“ fragte er.
    „Ich …“, doch Archer hatte endlich die Tür in der Hand und, ohne seinen Satz zu Ende zu bringen, machte er, daß er fortkam.
     
11. Kapitel
     
    Gardner war blitzschnell auf dem Flur, bevor Archer ihm die Tür vor der Nase zuschlagen konnte. Er packte den flüchtigen Archer bei der Schulter und zog ihn ins Zimmer zurück. Die Tür fiel hinter ihm ins Schloß.
    „Warum haben Sie es so eilig?“ fragte Gardner. „Ich hatte Sie doch gebeten, noch zu warten.“
    An Stelle einer Antwort erreichte Gardner ein wuchtiger Faustschlag in seine Magengegend. Gardner keuchte, aber als Archer zum nächsten Schlag ansetzte, ergriff Gardner die Hand des Mannes und schleuderte Archer über seine Schulter.
    Der dünne Mann schoß zurück und landete mit einem heftigen Anprall gegen die Wand. Er versuchte, auf die Füße zu kommen, aber Gardner kam dem zuvor und warf sich auf ihn. Archers Augen suchten verzweifelt nach einem Ausweg. Sein mildes Gesicht war auf eine erschreckende Art lebendig geworden. Er versuchte, ihn zu überrollen, indem er sich an Gardners Armen festklammerte und so das Gewicht des schwereren Mannes von sich wälzte.
    Es gelang ihm. Archer war dünn, aber er schien die biegsame Härte von Berylliumstahl zu besitzen. Er war schnell auf den Beinen, duckte sich und wollte auf Gardner losstürzen. Doch der war schneller, und sein Schlag gegen Archers Kinn

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