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Mustererkennung

Mustererkennung

Titel: Mustererkennung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Gibson
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waren da? La Croisette?«
    Klick, und schon hat Cayce das gebookmarkt, wie ein Kame—
    raverschluß. »Erst einmal.«
    »Nach Bombe wurden wir nach Schweiz gebracht. Nora
    brauchte Operation. Das Blut hier war nicht gut. Wir hatten
    Glück, daß nichts passiert war von erste Transfusionen, hier in Rußland. Ich bin bei ihr geblieben, natürlich. Erst sie konnte nicht sprechen. Hat mich nicht erkannt. Dann sie hat gesprochen, aber nur mit mir und in eine Sprache, die war unsere Sprache in Kindheit.«
    »Die Zwillingssprache?«
    »Die Sprache von Stella und Nora. Dann andere Sprache
    kommt wieder. Die Ärzte mich fragen, was ihre Interessen, und natürlich es gab nur Film. Bald zeigen sie uns Schneideraum, unser Onkel hat einrichten lassen, dort in Klinik. Wir zeigen Nora der Film, an was sie hat gearbeitet, in Paris, vorher.
    Nichts. Als ob sie nicht sehen kann. Dann sie bekommt gezeigt ihre Film von Cannes. Diese sie hat gesehen, aber anscheinend mit große Schmerzen. Bald sie hat angefangen benutzen die Ausrüstung. Schneiden. Neu schneiden.«
    Cayce, hypnotisiert, hat ihren Kaffee fast ausgetrunken. Der Kellner kommt und schenkt ihr schweigend nach.
    »Drei Monate hat sie neu geschnitten. Fünf Operationen in
    diese Zeit, und immer hat gearbeitet. Ich habe gesehen, wie
    immer kürzer werden ihre Film. Am Ende sie hat reduziert auf eine einzige Einstellung.«
    In einer unheimlichen Synchronizität der Ereignisse ist es auf einmal einen Augenblick lang ganz still in der Koffeinja. Cayce läuft ein Schauer den Rücken hinunter. »Was war das Bild?«
    »Ein Vogel. Im Flug. Nicht mal scharf. Die Flügel vor eine
    graue Wolke.« Als der Kellner ihr nachschenken will, hält sie ihre Tasse zu. »Danach sie ist weggegangen, nach innen.«
    »Innen?«
    »Erst nicht mehr sprechen, dann nicht mehr reagieren. Nicht
    mehr essen. Wird wieder ernährt mit Schläuche. Erst wollten sie ihr bringen nach Amerika, aber dann amerikanische Ärzte sind gekommen nach Schweiz. Am Ende sie haben gesagt, sie können nichts machen. Geht nicht entfernen.«
    »Was geht nicht zu entfernen?«
    »Der letzte Splitter. Er liegt genau zwischen die Lappen, auf sehr schreckliche Art. Es geht nicht entfernen. Risiko ist zu groß.« Die dunklen Augen sind jetzt bodenlos, füllen Cayces ganzes Gesichtsfeld aus. »Aber dann sie sieht die Screen.«
    »Screen?«
    »Monitor. Oben, in Flur. Hausanlage, sieht man nur Rezeption vor Privatstation. Die Schweizer Krankenschwester sitzt da, liest. Jemand geht vorbei. Haben die Leute gesehen, wie sie immer dahinguckt. Der klügste von die Ärzte, er war aus Stuttgart. Hat Kabel legen lassen von Kamera zu ihre Schneideraum.
    Wenn sie auf diese Bilder schaut, sie fokussiert. Wenn man
    Bilder weggenommen hat, sie hat wieder angefangen zu sterben.
    Er hat aufgenommen eine Kassette mit zwei Stunden von diese
    Material und hat laufen lassen an Schneidetisch. Sie hat angefangen zu schneiden. Zu bearbeiten. Bald hatte sie einzelnes Figur isoliert. Einen Mann, einen Mitarbeiter. Sie bringen diese Mann zu ihr, aber keine Reaktion. Sie hat ihn ignoriert. Weiter-gearbeitet. Eines Tages ich sehe, wie sie arbeitet an sein Gesicht, in Photoshop. So hat das angefangen.«
    Cayce drückt den Kopf an die hohe Rückenlehne ihres Sessels. Zwingt sich, die Augen zu schließen. Wenn sie sie wieder aufmacht, wird sie ihre alte Rickson über den Schultern von Damiens Robotermädchen sehen. Oder den offenen, mit fremden Kleidern vollgehängten Bettzeugschrank in der Wohnung in Hongo.
    »Sind Sie müde? Unwohl?«
    Sie öffnet die Augen. Stella ist noch da. »Nein, ich höre Ihnen nur zu. Danke, daß Sie mir Ihre Geschichte erzählen.«
    »Bitte gern.«
    »Stella?«
    »Ja?«
    »Warum erzählen Sie mir das? Alles, was Sie und Ihre
    Schwester tun, scheint von so vielen Geheimnissen umgeben zu sein. Und dann finde ich Ihre Adresse heraus, was sehr schwierig war, und maile Ihnen, und Sie antworten sofort. Ich komme her, Sie treffen sich mit mir. Das verstehe ich nicht.«
    »Sie sind erste. Meine Schwester ist nicht interessiert an Publikum. Ich glaube, sie versteht nicht, was ich tue mit ihre Werk, daß ich der Welt Möglichkeit gebe, das zu sehen. Aber ich habe wahrscheinlich gewartet, und als Sie mir geschrieben haben, habe ich beschlossen, daß Sie waren die Richtige.«
    »Die Richtige?«
    »Mein Onkel ist sehr, sehr wichtige Mann, sehr große Geschäftsmann, jetzt noch größer als damals, wenn unsere Eltern gestorben. Wir sehen ihn nicht sehr

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