Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mutiert

Mutiert

Titel: Mutiert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrich Hefner
Vom Netzwerk:
Marschverpflegung stammte, und bekämpfte ihren aufkommenden Appetit. Schließlich räusperte sich Antonio. » Du willst wirklich nichts davon? Ich habe das Blut getestet, es war absolut frei von Viren und anderen Keimen. Außerdem wissen die Indios, was sie tun. Also, soll ich dir ein Stück Braten mitbringen?«
    Luisa pumpte ihre Backen auf, schließlich nickte sie. » Ich habe einen Bärenhunger.«
    Noch bevor Antonio das Lagerfeuer erreicht hatte, drang der Lärm von Schüssen durch den dichten Urwald in das provisorische Camp. Zunächst ein einzelner Schuss, dann folgten zwei weitere, schließlich blieb es ruhig. Bis auf die Schreie einiger Affen und die Warnrufe und den Flügelschlag aufgeschreckter Vögel war nichts mehr zu hören. Die Soldaten sprangen auf und griffen nach ihren Gewehren. Tenente Farraz brüllte ihnen Befehle zu, und sie verschwanden in der Richtung, aus der die Schüsse gekommen waren.
    » Löscht die Feuer!«, rief der Cabo, der eine Pistole in den Händen hielt und zusammen mit Lila Faro zu Luisa herüberhastete.
    » Schnell, kommen Sie«, rief er Luisa zu.
    Luisa erhob sich und folgte dem Offizier, der sie in den Schatten einer Baumgruppe führte und anwies, sich hinter den Bäumen zu verstecken.
    » Was ist los?«, fragte Luisa. Das Herz pochte ihr bis zum Hals.
    » Das waren Schüsse aus einem Schrotgewehr, vielleicht fünfhundert Meter nördlich von hier.«
    » Könnten das nicht Rosburn …«
    » Glaube ich nicht«, antwortete der Cabo. » Unsere Leute haben keine Schrotgewehre. Und jetzt duckt euch und bleibt hier liegen, egal was passiert!«
    White Castle, Leblanc Airport, Louisiana
    Terence rümpfte die Nase. Der Gestank war schier unerträglich. Gene hatte das Fass in der Ecke des alten Schuppens geöffnet; es war bis zum Rand mit einer stinkenden braunen Flüssigkeit gefüllt. Innerhalb von vierundzwanzig Stunden war Gene zum zweiten Mal in die Scheune eingebrochen, nachdem ihm Terence berichtet hatte, dass Hastings’ Männer am Vormittag zwei große Kisten darin eingelagert hatten.
    » Hier ist nichts«, sagte Gene, nachdem er das Fass wieder verschlossen hatte.
    » Ich habe die Kisten mit eigenen Augen gesehen«, widersprach Terence verschnupft. » Ich bin doch nicht blind. Sie waren schwer, zwei Mann mussten sie schleppen.«
    Gene wies mit der Hand in die Ecke. » Die alten Kisten standen gestern schon hier, sie sind leer.«
    Terence begann damit, die Holzwände abzutasten. » Die beiden Kisten, die von den Männern hereingetragen wurden, sahen anders aus. Es muss ein Versteck geben.«
    » Vielleicht haben sie die Kisten schon wieder abgeholt«, mutmaßte Gene.
    » Das kann nicht sein. Ich war den ganzen Tag über hier beschäftigt, das hätte ich sehen müssen.«
    » Hier ist nichts, lass uns verschwinden!«
    Mit der Faust klopfte Terence die fensterlosen Wände ab. Die Taschenlampe spendete genügend Licht, dennoch war nirgends ein Spalt oder eine Ausbuchtung zu erkennen, die auf eine Geheimtür hingedeutet hätte.
    » Ich bin doch nicht verrückt«, murmelte Terence.
    Gene beobachtete den Mann und schüttelte den Kopf. Geduldig wartete er, bis Terence alle Wände untersucht hatte. Schließlich seufzte er und ließ die Taschenlampe zu Boden sinken.
    » Hier ist nichts«, wiederholte Gene. » Komm, gehen wir!«
    Es war ein winziger Spalt, nicht viel größer als ein dunkler Faden, der sich auf dem staubigen Bretterboden abzeichnete. Unmittelbar dort, wo das Fass in der Ecke stand, verlief er bis zur Wand.
    » Wie konnten wir bloß?«, rief Terence und wies auf das Fass. » Hilf mir mal.«
    Gene erkannte jetzt ebenfalls, dass sich im Boden direkt unter dem Fass eine Art Falltür befinden musste. Mit gemeinsamer Anstrengung gelang es ihnen, das Fass, dessen Deckel Gene mit einem Spannring verschlossen hatte, Stück um Stück zur Seite zu wuchten. Terence kniete sich nieder und untersuchte den Spalt. Bald hatte er die Umrisse der Falltür abgetastet. Doch wo befand sich der Mechanismus zum Öffnen, und in welche Richtung ließ sich die Tür bewegen? Mit spitzen Fingern versuchten sie, die Tür anzuheben. Schließlich griff Gene in seine Hosentasche und zog sein Taschenmesser hervor. Nach mehreren vergeblichen Versuchen schaffte er es, den Spalt mit der Klinge so weit zu vergrößern, dass Terence seine Finger in die Fuge schieben konnte.
    » Jetzt bin ich mal gespannt«, sagte Gene, als er sein Messer zur Seite legte und Terence half. Die Tür schwang auf. Sie war beinahe zwei

Weitere Kostenlose Bücher