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Mutiert

Mutiert

Titel: Mutiert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrich Hefner
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hörte, haben Sie einen großen Durchbruch geschafft und das Virus isoliert«, begrüßte Doktor Madson die beiden Wissenschaftler.
    Professor Sander nickte den Männern zu und hob beschwichtigend die Hände. » Doktor Arlette ist es gelungen, mehrere Viruskulturen anzuzüchten, und wir sind guter Hoffnung, es bald zu Gesicht zu bekommen. Aber als Durchbruch würde ich das nicht bezeichnen, dennoch sind wir heute einen wesentlichen Schritt vorangekommen. Wir können leider noch nicht ausschließen, dass es sich um Filoviren handelt.«
    Coronel Santoro schaute ihn fragend an.
    » Es könnte immer noch eine Form von Ebola oder Marburg sein«, erklärte Professor Sander. » Wir werden uns morgen an die Arbeit machen und das Virus isolieren. Ich hoffe, dass uns das Elektronenmikroskop weitere Aufschlüsse über die Morphologie liefert und es uns bis zum Ende der Woche gelingt, das Virus zweifelsfrei zu identifizieren.«
    » Das heißt, es wird bald ein Mittel gegen diese Krankheit geben?«, fragte der Coronel.
    Professor Sander wollte sich nicht festlegen. » Wir hoffen, dass wir aus dem Blut von Schwester Violante ein geeignetes Hyperimmunserum generieren können, aber das wird noch eine geraume Zeit in Anspruch nehmen.«
    » Ich verstehe«, antwortete Coronel Santoro. » Die Ausbreitung der Krankheit scheint zumindest eingedämmt, aber wir stehen vor einem neuen Problem. Wir haben keine Verbindung mehr zu unserem Außenteam. Die letzte Meldung erreichte uns gegen Mittag. Tenente Farraz meldete, dass das Lager, das die Militärpolizisten auf ihrer Patrouille entdeckten und in dem die Krankheit vermutlich ihren Ursprung hatte, dem Erdboden gleichgemacht wurde. Das Team hat sich dort eingerichtet, um erste Untersuchungen vorzunehmen, doch seither kam kein weiterer Funkspruch mehr bei uns an. Es gibt keine Verbindung mehr zum Außenteam, der Kontakt ist gänzlich abgebrochen.«
    » Wir sollten Hubschrauber einsetzen«, entgegnete Professor Sander.
    Der Coronel ging zum großen Konferenztisch und breitete dort eine Landkarte aus. » Die Nacht bricht an, wir haben Neumond. Eine Suchaktion bei vollkommener Dunkelheit ist zwecklos, das Gelände ist aus der Luft undurchdringlich. Aber wir werden bei Tagesanbruch zwei unserer Einheiten mit Hubschraubern in das Gebiet entsenden.«
    » Ist es denn noch möglich, dass sich dort Leute aus dem Camp aufhalten?«, fragte Anne besorgt.
    Coronel Santoro umkreiste mit dem Zeigefinger das Einsatzgebiet auf der Landkarte. » Wir können es nicht ausschließen, das Gebiet ist sehr unwegsam.«
    » Ich dachte, die Region wäre abgesperrt?«, mischte sich Professor Sander ein.
    Santoro blickte ernst in die Runde. » Dieses Gebiet ist so groß und unübersichtlich, dass unser Riegel nicht überall dicht geschlossen ist. Wir haben den Flusslauf am Rio Uatumá unter Kontrolle, damit wir verhindern, dass Boote in den großen Strom einfahren, aber westlich des Rio Jatapu gibt es keine Flüsse und auch keine Straßen, da gibt es nur Urwald. Dort haben wir keine Posten oder Patrouillen eingesetzt.«
    Professor Sander fuhr sich nachdenklich über die Stirn. » Wenn es dort wirklich Überlebende gibt, weshalb sollten sie sich mit dem Außenteam anlegen? Sie werden froh sein, dass jemand gekommen ist, um sie aus der Gegend wegzubringen.«
    Der Coronel schüttelte den Kopf. » Vergessen Sie nicht, dass es sich bei diesen Menschen vermutlich um Verbrecher handelt. Sie befinden sich illegal dort, und sie beuten den geschützten Regenwald aus, darauf steht eine hohe Strafe. Nein, wir müssen davon ausgehen, dass Tenente Farraz und seine Gruppe in ernste Schwierigkeiten geraten sind. Aber keine Angst, unsere Piloten sind sehr erfahren, sie werden sie finden.«
    » Luisa und Antonio sind dort.«
    » Keine Angst, Doktor Arlette, Ihren Freunden wird nichts passieren, Tenente Farraz ist ein sehr erfahrener und ein hervorragender Offizier.«
    » Ich hoffe, er weiß, was er tut«, antwortete Professor Sander.
    » Darauf können Sie sich verlassen!«, entgegnete der Coronel.
    White Castle, Leblanc Airport, Louisiana
    Noch bevor Gene in das dunkle Abflussrohr kroch, klopfte ihm Terence auf den Rücken. Gene verharrte und wandte sich um. Terence streckte ihm eine Pistole entgegen. » Nimm sie, die wirst du brauchen«, sagte er.
    Gene betrachtete die schwarze Pistole, die in Terence’ Hand lag.
    » Ist eine Smith and Wessen, Modell 910 . Du hast 15 Schuss im Magazin, und eine Patrone steckt im Lauf, ich denke, du

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