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Mutiert

Mutiert

Titel: Mutiert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrich Hefner
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vermissten Außenteam. Vier Einsätze hatte die Hubschrauberstaffel inzwischen geflogen, doch es war, als hätte der dichte Urwald Tenente Farraz und seine Begleiter einfach verschluckt.
    » Ich habe um Verstärkung ersucht, bin aber bis zum Wochenende vertröstet worden«, erklärte Coronel Santoro. » Bislang gibt es kein Lebenszeichen von Tenente Farraz und seinen Begleitern.«
    » Ich glaube, dass sie längst weitergezogen sind«, mischte sich Doktor Madson ein. » Doktor Hagen beschäftigt sich schon seit Jahren mit den Übertragungswegen von gefährlichen Viren. Er ist felsenfest davon überzeugt, dass Fledermäuse die Wirtstiere sind. Er sprach von Höhlen.«
    » Die Höhlen der Serra do Jatapu liegen weit im Norden«, unterbrach der Coronel den Doktor. » Wir haben auf Ihren Rat hin die Suche in dieses Gebiet ausgedehnt, aber auch dort keine Spur gefunden.«
    » Er sprach von einer bestimmten Art, Desmodus oder so, die vorwiegend in Höhlen oder alten Minen haust«, ergänzte Doktor Madson.
    » Desmodus rotundus, der gemeine Vampir, der über diesen ganzen Kontinent verbreitet ist«, mischte sich Professor Sander ein. » Ich kenne die Theorie von Doktor Hagen, aber bislang ist dies reine Spekulation. Fakt ist, dass sich unser Außenteam in dem Camp aufgehalten und festgestellt hat, dass es dem Erdboden gleichgemacht wurde. In erster Linie haben sie den Auftrag, sich im näheren Bereich des Krankheitsausbruchs umzusehen, Proben zu nehmen und die dortige Fauna auf etwaige Infektionen zu untersuchen, um gegebenenfalls die Quelle der Erkrankung auszumachen und so weitere Übertragungen zu verhindern. Meine Leute sollten im so genannten Ersten Angriff also nur das nahe Umfeld untersuchen, um mögliche Infektionsquellen zu lokalisieren. Und sie halten sich dabei strikt an die von der Seuchenbehörde der WHO entwickelte Handlungsanweisung.«
    » Also gehen Sie davon aus, dass sie sich noch immer am Flusslauf aufhalten«, entgegnete Coronel Santoro.
    » Ich weiß nicht, inwieweit Doktor Madson und Mister Rosburn Einfluss auf die Gruppe gewonnen haben, aber meine Leute halten sich an die Vorgaben.«
    Doktor Madson lächelte gekünstelt. » Ich weiß, dass Sie nicht viel von unseren Methoden halten, Professor Sander, aber …«
    » Ich arbeite schon seit Jahren ausgesprochen gut und offen mit der CDC in Atlanta zusammen, aber ich gebe zu, dass ich mit der USAMRIID meine Probleme habe, und das kommt nicht von ungefähr. Ich habe da meine Erfahrungen, glauben Sie mir. Das Militär hat nicht immer nur humanitäre Ziele im Auge. Und bei uns gibt es ein Sprichwort, das heißt: › Viele Köche verderben den Brei‹, und das hat sich schon oft bewahrheitet. Meine Skepsis ist also nicht unbegründet.«
    Coronel Santoro hob beschwichtigend die Hände. » Meine Herren, ich habe dem Tenente klare Anweisung gegeben, und Farraz wird sich strikt an meine Befehle halten. Senhora Behringer führt die Gruppe und alleine ihre Entscheidung zählt. Tenente Farraz hat den Auftrag, die Gruppe vor etwaigen Übergriffen zu schützen, deswegen bin ich sicher, dass es einen Vorfall gab, der ihn veranlasst hat, aus Sicherheitsgründen von dem ursprünglichen Plan abzuweichen, Farraz ist ein guter Mann und ein ausgezeichneter Soldat. Er hat mit Sicherheit die richtige Entscheidung getroffen, und wir werden die Gruppe finden, aber ich benötige dazu mehr Männer. Dieser Urwald ist für eine Überwachung aus der Luft nahezu undurchdringlich, deswegen brauchen wir Bodenteams, die das Gebiet durchkämmen, zwei zusätzliche Einheiten sind notwendig. Das Ministerium ist informiert, aber die Lage ist derzeit angespannt. Es ist wie die Suche nach einer Stecknadel im Heuhaufen, und der Funkkontakt ist abgebrochen. Das macht die Sache umso schwieriger.«
    » Ist es denn möglich, dass sich dort noch immer diese Bande von Verbrechern aufhält, die das Camp bewohnten?«, fragte Anne Arlette.
    Der Coronel zuckte mit der Schulter. » Unseren Informationen nach sind sie nach Brás gezogen. Überlegen Sie selbst, würden Sie an einem Ort bleiben, wo eine tödliche Seuche ausgebrochen ist?«
    Anne Arlette zögerte und blickte Professor Sander an. Schließlich schüttelte sie den Kopf. » Ich denke nicht«, antwortete sie.
    » In drei Tagen wissen wir mehr«, sagte der Coronel. » Sobald die Einheiten hier eintreffen, werden wir das Gebiet am Rio Jatapu gezielt absuchen, und ich verspreche Ihnen, wir werden das Außenteam finden und sicher zurückbringen.«
    »

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