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Mutiert

Mutiert

Titel: Mutiert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrich Hefner
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die Außenhandelsgesetze noch tausendfacher Mord, da lässt niemand mit sich handeln …«
    » Mord … was wollen Sie mir da anhängen …«, fiel Tate Crawford ins Wort.
    » An Bord von Tarstons Flugzeug befand sich ein Virus«, erklärte Ryan. » Über tausend Menschen sind daran gestorben, und Sie tragen die Verantwortung dafür. Sie haben diesen Flug organisiert.«
    » Ich habe nichts damit zu tun«, beteuerte Tate.
    » Was hat Tanner Ihnen erzählt?«, schoss Crawford seine nächste Frage ab.
    Tate war verwirrt, als Tanners Name fiel. » Ich hatte keine Ahnung, was sich in den Boxen an Bord der Red Wing befand. Tanner suchte nach einer Möglichkeit, Transporte nach Brasilien zu organisieren. Es ging um Medikamente, die noch keine Zulassung hatten und in Brasilien ausprobiert werden sollten. Hastings sagte, dass es ein lohnendes Nebengeschäft ist. Wir nahmen die Boxen mit, und unsere Leute in Brasilien brachten sie nach Manaus. Dort wurden sie einem Kontaktmann übergeben. Mehr interessierte uns nicht.«
    Ryan horchte auf. » Wie viele Flüge gab es, bevor die Maschine abgestürzt ist?«
    » Fünf«, antwortete Tate. » Als die Maschine nicht am Bestimmungsort eintraf, dachten wir schon, dass etwas schiefgelaufen ist, es gab einen heftigen Sturm damals. Tanner ist uns ganz schön auf die Pelle gerückt.«
    » Wo finden wir Tanner, und für wen arbeitet er?«, fragte Crawford.
    » Ich habe keine Ahnung. Ich habe nur eine Telefonnummer von ihm. Es gehört zu unserem Geschäftsprinzip, dass wir über solche Dinge nicht reden, Sie verstehen. Tanner tauchte hier eines Tages auf und sagte, dass er von einem Bekannten geschickt worden war. Er wolle mit uns über ein kleines Geschäft reden. Hastings reagierte zuerst nicht, aber die Summe, die er bot, war sehr verlockend.«
    » Wie hoch war sie denn?«
    » Eine Million Dollar.«
    » Und wie hieß der Bekannte, der Tanner empfohlen hat?«, fragte Ryan.
    » Miller«, antwortete Tate. » Miller hat ihn zu uns geschickt.«
    » Miller von der Flugaufsicht am Opa-Locka-Flughafen?«
    Tate nickte.
    » So wie es aussieht, ist Tanner für Millers Tod verantwortlich«, fuhr Ryan fort. » Was wissen Sie darüber?«
    Tate kratzte sich am Kinn. » Als damals das Flugzeug verloren ging, kam Tanner zu uns. Er war außer sich und glaubte, wir wollten ihn linken. Die Sache war ihm sehr wichtig. Er glaubte uns nicht und dachte, wir arbeiteten auf eigene Rechnung. Hastings konnte ihn schließlich davon überzeugen und sagte ihm, dass er nach der verlorenen Maschine suchen lasse. Ein paar Tage später erfuhren wir, dass Miller umgebracht worden ist. Aber damals wurde jemand festgenommen, irgend so ein Ex-Bulle. Tanner beruhigte sich, als wir ihm erklärten, dass Tarston mit seiner Kiste wohl ins Meer gestürzt ist.«
    Die Vernehmung von Tate dauerte beinahe vier Stunden und Adrian Cornelson alias Mister Tate, ehemaliger Sergeant der US -Army in Fort Hood, versuchte durch seine Aussagebereitschaft seinen Kopf aus der Schlinge zu ziehen. So erfuhren Crawford und Ryan nach und nach immer mehr über Hastings’ gut organisierte Verbrecherorganisation, doch über Tanner konnte Tate nicht viel mehr erzählen, als sie ohnehin schon wussten. Aufschluss brachte erst die Überprüfung der Handynummer. Ein Prepaidhandy, auf das kein Teilnehmer registriert war. Über den Provider konnten sie in Zusammenhang mit dem Handy nur in Erfahrung bringen, dass es sich in einem Umkreis von fünf Kilometern nahe der Stadt Boulder, Colorado, ins Netz eingewählt hatte.
    » Wir müssen uns diesen Tanner schnappen«, sagte Gene entschlossen.
    Ryan nickte. » Ich hoffe, dass Rosburn in Arizona vorankommt, es ist unsere einzige Chance, Tanner zu kriegen.«
    MedCom Inc., Boulder, Colorado
    Als Joanna Macombies Büro verlassen hatte und den langen Flur in Richtung Ausgang entlangging, sah sie Altmann, der ein paar Meter vor ihr in einem Büro verschwand und die Tür hinter sich schloss. Er hatte Joanna überhaupt nicht bemerkt. Offenbar war er ganz der Alte geblieben. Altmann hatte schon früher nur seine Arbeit im Kopf gehabt und sich wie ein zerstreuter Professor benommen. Vor der geschlossenen Tür blieb sie stehen und schaute sich um, weit und breit war niemand zu sehen. Sie klopfte und wartete, bis sie dumpf Altmanns Stimme vernahm. Als sie das Büro betrat, saß Rodger Altmann hinter seinem Schreibtisch vor einem Computerbildschirm und tippte wild auf der Tastatur.
    » Hallo Rodger«, sagte Joanna. » Noch immer

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