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Mutiert

Mutiert

Titel: Mutiert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrich Hefner
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dann können wir möglicherweise erkennen, mit welchen Abwehrmechanismen das Immunsystem des befallenen Tieres reagiert und wo die Schwachstelle des Virus ist. Dann können wir eine wirksame Medikation entwickeln.«
    » Worauf warten wir dann noch? Jede Sekunde zählt«, sagte Lila und zeigte auf der Karte an die Stelle, an der sich die Siedlung am Ufer des Rio Jatapu befand. » Fahren wir so schnell wie möglich dorthin und suchen wir nach diesen Viechern!«
    Luisa warf dem Cabo einen fragenden Blick zu. Der nickte zustimmend. » Zwei Patrouillenboote warten auf uns am Ufer.«
    Luisa zeigte auf die Karte und wandte sich an Tenente Farraz. » Draußen steht ein Lastwagen, darauf befindet sich unsere Ausrüstung. Sorgen Sie bitte dafür, dass sie umgehend verladen wird. In einer Stunde brechen wir auf. Wir sehen uns zuerst in diesem Camp um.«
    Aeroporto de Belém, Bundesstaat Pará
    Antonio Seramago parkte schon seit Stunden vor dem Aeroporto val de caes in Belém. Er war Taxifahrer und saß in einem gelben Chevrolet Corsica, doch bislang hatte er vergeblich auf einen Fahrgast gewartet.
    Schon seit zwei Tagen fühlte er sich schlecht. Zu den Hals- und Kopfschmerzen, die ihn seit gestern quälten, waren in der Nacht Schweißausbrüche und Gliederschmerzen gekommen. Die Mittel aus der Apotheke schienen überhaupt nicht zu helfen.
    Als er heute Morgen aufstand, waren zumindest die Rückenschmerzen abgeflaut. Er hatte hin und her überlegt, ob er zur Arbeit fahren sollte. Aber dann hatte er sich angezogen und auf den Weg zum Flughafen gemacht, wo er sich vor zwei Jahren einen festen Standplatz ergattert hatte. Er brauchte das Geld, schließlich war der Wagen noch immer nicht abbezahlt, und die nächste Rate wurde bald fällig. Also trank er einen starken Kaffee und fuhr los.
    Antonio Seramago hatte noch nicht einmal eine halbe Stunde vor der Ankunftshalle gestanden, als die Gliederschmerzen wieder einsetzten. Er nahm eine Schmerztablette, die ihn müde machte, kurbelte den Fahrersitz ein Stück zurück und schloss die Augen. Zuvor hatte er noch einen Fahrgast vertröstet und an einen Kollegen verwiesen. Dann war er eingedöst, bis ihn heftige, krampfartige Schmerzen weckten. Seine Eingeweide brannten wie die Hölle, und sein Mund war völlig ausgetrocknet. Er konnte nicht mehr schlucken und er hatte das Gefühl, sein Gaumen wäre auf die Größe eines Tennisballes angeschwollen. Zum Aussteigen fehlte ihm die Kraft. Niemand achtete auf ihn, als er in halber Liegestellung in seinem Wagen saß. Seine Kollegen ignorierten ihn und fuhren in der Schlange einfach an ihm vorbei. Vielleicht hatte Antonio ja gestern einfach nur ein klein wenig zu tief ins Glas geschaut … Als das Taxi nach vier Stunden aber immer noch unbewegt an der gleichen Stelle stand, kam einer der Kollegen zu ihm herüber. Er öffnete die Beifahrertür und schaute Antonio fragend an. » Hast heute wohl keine Lust auf ein kleines Geschäft«, sagte er.
    Antonio wandte den Kopf. Sein Gesicht war kalkweiß und seine Augen glänzten fiebrig. » Helft mir!«, krächzte er mit letzter Kraft.

25
    Samstown, Louisiana, USA
    Terence stieg in Genes Wagen und fuhr mit ihm zurück nach Samstown, da er ebenfalls bei Mama Dolita untergekrochen war, nachdem ihn seine Frau verlassen hatte.
    » Mister, da haben Sie reichlich Glück gehabt«, sagte Terence, nachdem Gene losgefahren war. » Hier in der Gegend ist es unklug, sich auf solche Provokationen einzulassen. Vor allem, wenn man ein Weißbrot ist. Fast jeder Zweite hier hat seinen Job und sein Land verloren, seit Hastings aufgetaucht ist. Leblanc hatte Parzellen an seine Arbeiter verpachtet, aber Hastings hat diese Verträge gekündigt.«
    » Und warum haben sich die Leute darauf eingelassen, schließlich ist ein Vertrag ein Vertrag.«
    Terences Miene verhärtete sich. » Als Hastings damals hier auftauchte und das Regiment übernahm, war er nicht alleine. Er hatte ein paar üble Burschen dabei. Wer sein Land nicht zurückgab, der wachte mit gebrochenen Knochen in der Gosse auf.«
    Gene schüttelte ungläubig den Kopf. » Wir sind hier in den Staaten und nicht mehr im Wilden Westen.«
    » Wir sind in Louisiana«, gab Terence zurück. » Dieses Land ist bekannt dafür, dass man für Geld alles bekommt, sogar die Polizei. Hier zählst du nicht viel, wenn du die falsche Hautfarbe hast.«
    » Aber Sie arbeiten doch selbst auch für Hastings«, erwiderte Gene und bog von der 69 in die 404 ab.
    » Ich habe Familie. Was

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