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Mutter des Monats

Mutter des Monats

Titel: Mutter des Monats Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gill Hornby
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wirklich unfair den beiden gegenüber, und ich glaube, es wäre besser, die Leute würden ihre Nasen in ihre eigenen Angelegenheiten stecken.
    MELISSA meinte, RACHEL habe garantiert Zeit, weil ihre Kinder mit dem Vater im Urlaub seien. Sie, MELISSA, werde persönlich dafür sorgen, dass das klargehe. Der REKTOR sah richtig beglückt aus. Ich hatte sogar den Eindruck, dass er ganz beseelt war. Sein Blick wirkte weggetreten und die Augen glänzten. Dann erkundigte er sich, ob es noch andere Freiwillige gebe, die in den Ferien helfen könnten, doch keiner meldete sich. Ich hatte den Eindruck, dass einige – COLETTE, SHARON, JASMINE und ICH – das eigentlich vorgehabt hatten, doch MELISSA hat uns ganz ernst angeschaut und den Kopf geschüttelt. Also haben wir es gelassen. Da sah der REKTOR noch glücklicher aus. Aber BEA hat wieder die Braue hochgezogen.
    Zusammenfassung
    1. Wenn wir den Marathon und das QUIZ in die Kalkulation einbeziehen, dann wurden ausreichend Spenden gesammelt, und wir haben das Ziel erreicht.
    2. Das QUIZ wird von BEA und CLOVER organisiert.
    3. Die Gestaltung der Bibliothek wird während der Ferien vom REKTOR und von RACHEL MASON übernommen. Allein. Es wird kein anderer dabei sein. Während die Schule leer und verschlossen ist. Die VERSAMMLUNG endete um 13.15 Uhr.
    Heather nahm gerade ihre Unterlagen vom Stuhl, als Tom Orchard sie am Arm berührte. »Einen Augenblick bitte, Mrs Carpenter.« Heather sah, wie Bea stehen blieb, um zu lauschen. »Könnte ich noch kurz mit Ihnen sprechen?«
    »Bis später!«, sagte Heather in bestimmten Ton zu Bea, die daraufhin tatsächlich den Raum verließ. Sie konnte ihre erstaunliche Macht kaum fassen. »Es ist hoffentlich nichts mit Maisie?«
    »Nein, Maisie ist perfekt.«
    »Wohl kaum.«
    »Es geht nicht um Maisie.« Mr Orchard setzte sich und legte die Beine nacheinander auf den Schreibtisch. »Ich möchte Ihnen einen Vorschlag machen. Im Augenblick ist das alles noch streng vertraulich, ich spreche mit niemandem sonst darüber und hoffe, Sie bewahren bis auf Weiteres ebenfalls Stillschweigen.«
    Potztausend, so was Spannendes war ihr ja noch nie passiert! Sie hielt sich an der Stuhllehne fest – es war wichtig, dass sie jetzt nicht in Ohnmacht fiel oder einen Herzinfarkt bekam und alles verpasste, das wäre nämlich wieder mal typisch.
    »Mrs Black, die Schulsekretärin, wird uns zum Ende des Schuljahres verlassen.«
    »Aha«, sagte Heather. Na, das waren ja hervorragende Neuigkeiten. »Das tut mir sehr leid.«
    »Ich weiß nicht, wie wir ohne sie zurechtkommen sollen«, erwiderte Mr Orchard, während er lächelnd einen Stift in die Luft warf und ihn wieder auffing. »Aber unter den Umständen sehen wir uns leider gezwungen, jemand Neues zu suchen.«
    »Hmmm.« Heather dachte scharf darüber nach, ob es ihr überhaupt schon mal passiert war, dass man sie nach ihrer Meinung gefragt hatte. Was für ein berauschendes Gefühl! Nur ausnahmsweise gab sie sich völlig diesem Moment hin, kostete ihn in vollen Zügen aus. Ahhhh! Jetzt aber – was hatte er gesagt? Sie durfte nichts verpassen, wenn sie als Beraterin fungieren wollte.
    »Vielleicht haben Sie aber gar kein Interesse, das wäre auch kein Problem, aber: Ich würde liebend gern jemanden einstellen, der uns alle bereits kennt und den Kindern wie den Eltern und der Schule gegenüber Wohlwollen empfindet. Ich habe schon mit Melissa Spencer gesprochen, und sie meinte, dass Sie diese Person seien. Ich muss sagen, je länger ich darüber nachdenke, desto mehr muss ich ihr zustimmen. Ich glaube, Sie sind genau die, die wir brauchen. Könnte ich Sie vielleicht dazu überreden, sich für die Stelle zu bewerben? Was meinen Sie?«
15.15 Uhr: Schulschluss
    Rachel war diesmal ein paar Minuten früher dran. Sie hatte sich heute einfach auf nichts konzentrieren können. Verlassen, sagte sie sich ständig. Verlassen, verlassen. Sieh an. Der Verlasser ist verlassen worden.
    Doch egal, wie oft sie das Wort wiederholte, es schien sie überhaupt nicht zu tangieren. Wieder und wieder warf sie die Neuigkeit wie eine Wasserbombe in die Tiefe und wartete darauf, dass die Explosion an die Oberfläche drang. Aber nichts passierte. Im Herbst hätte es ihr noch was bedeutet: Er wäre zurückgekommen, sie hätten es noch mal miteinander versucht. Aber jetzt, nach allem, was sie durchgemacht hatte, war es wohl einfach nicht mehr wichtig. Der Scheidungstermin war bereits festgesetzt. Chris hatte es heute Morgen nicht für nötig

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