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Mutter des Monats

Mutter des Monats

Titel: Mutter des Monats Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gill Hornby
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Gewinnern. Deborah hatte gedacht, die stumme Auktion sei eigentlich Colettes Projekt gewesen, aber die saß nun ganz aufgeregt neben Rachel – wie süß!
    Einige Sachen, die man da versteigert hatte, waren ja lieb gemeint und echt total großzügig und halfen der gemeinsamen Sache wirklich sehr, aber so richtig … glamourös waren sie eben nicht. Egal. Rachels Mum war offenbar begeistert, Georginas Schweinehälfte ergattert zu haben, und der Rektor hatte Rachels Mutter netterweise eine Jahresration Honig abgekauft. Heathers Angebot, eine Dinnerparty für sechs auszurichten, war an Heathers Mann gegangen. Der fand ihre Kochkünste offenbar unwiderstehlich. Ganz entzückend , die beiden. Eine Woche Aufenthalt in Deborahs Cottage war von den Farrs ersteigert worden, wie nett von ihnen. Deborah hatte ja auf eine Art Gemeinschaftsersteigerung der Frauen von St. Ambrose gehofft. Es handelte sich um eine einfache Hütte – sie fuhren immer dann hin, wenn sie sich wieder mal erden mussten, back to basics , Survival-Urlaub und so – mit ausreichend Platz für bis zu sechzehn Personen und einem winzigen Pool. Hoffentlich waren die Farrs nicht enttäuscht.
    »Auktionslos Nummer sechs: Ein Tag in der Serenity Wellness- und Schönheitsoase , gestiftet von Colette. Herzlichen Dank, Colette. Das klingt fantastisch, Ladys, aber nur eine kann gewinnen und das ist« – Andy Farr beugte sich zum Mikro vor und ließ den Blick durch das Zelt wandern – »Rachel Mason!«
    Deborah freute sich. Eigentlich sah Rachel heute Abend richtig gut aus. Zu ihrem roten Haar und den schmalen, blassen Schultern sah das schlichte schwarze Neckholder-Kleid super aus. Aber im Allgemeinen, fand Deborah, machte sie einfach zu wenig aus sich. Vielleicht war das der Anfang ihres persönlichen Comebacks. Obwohl sie gerade die Stirn runzelte und ziemlich überrumpelt dreinblickte. Die Nase hatte sie auch gerümpft …
    »Und Auktionslos Nummer sieben: Lunch in London mit dem Fernsehstar Andy Farr« – Andy Farr grinste – »eine freundliche Spende von … vom Fernsehstar Andy Farr.« Deborahs Klatschen löste einen mageren Applaus aus. »Und die glückliche Gewinnerin ist … schon wieder Rachel Mason!« Alle applaudierten. Rachel breitete die Arme aus und blickte fassungslos in die Runde.
    »Ich freue mich auch schon drauf, Rachel. Und jetzt kommen wir zum letzten Los dieser Auktion: Ein Abendessen mit dem neuen Rektor beim neuen Franzosen in der High Street, eine großzügige Spende vom Rektor.« Im Zelt herrschte viel regeres Interesse als beim letzten Los, stellte Deborah verwundert fest. Colette hatte sich aufrecht hingesetzt und griente übers ganze Gesicht. »Und der Gewinner ist …« Wayne – der gute, alte Wayne, soo witzig, der Mann – spielte wieder einen Trommelwirbel ein, »ganz überraschend natürlich die Millionärin des Ortes … RACHEL MASON !«
    Deborah war ganz ergriffen. Sie mochte Rachel, spürte eine tiefe Seelenverwandtschaft mit ihr. Es war wunderbar, dass sie so viel ausgegeben hatte, um dem heutigen Abend zum Erfolg zu verhelfen. Deborah stöckelte zu ihr herüber, um sie zu ihren Einkäufen zu beglückwünschen – ganz entzückend –, und stellte verdutzt fest, dass dicke Luft herrschte.
    »Hallo? Was ist denn das für eine Scheiße hier?«, fauchte Rachel Colette an. »Was soll das verdammt noch mal werden?«
    »Das könnte ich dich auch fragen.« Colette erhob sich. »Vielen Dank auch, Schwester! Vielen beschissenen Dank. Was hast du dir dabei gedacht?«
    »Ich habe nichts …«
    »Du wusstest genau, dass ich ein Rendezvous für mich und Tom arrangiert hatte. Und dir war bestens bekannt, wie viel ich dafür zahlen wollte. Unfassbar, dass du mir das weggeschnappt hast. Und woher hast du überhaupt die ganze Kohle, das würde ich gern wissen?«
    »Ich habe überhaupt nicht geboten, Colette. Und Geld habe ich erst recht keins. Auf dein beklopptes Rendezvous bin ich auch nicht scharf. Mit Männern bin ich fertig, für den Rest meines Lebens. Ich war’s nicht. Das ist ein …« Hastig sah sie sich um. Deborah bemerkte Bea, die das Geschehen aus einer Ecke beobachtete und ein verstohlenes, wissendes Grinsen im Gesicht trug.
    »… abgekartetes Spiel.«
    Dann wankte Tony Stuart auf dem Weg zur Bar an ihnen vorbei und nuschelte: »Na, du has wohl Geld wie Heu, Rachel, hm? Ich glaub, mein Kumpel Chris sollte sich einen besseren Anwalt suchen.«
    Plötzlich kam Deborahs Mann Mark zu ihnen herüber und flüsterte theatralisch:

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