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Mutterliebst (German Edition)

Mutterliebst (German Edition)

Titel: Mutterliebst (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Antoinette van Heugten
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Pillen an. „Also“, sagt er langsam, „das hat keinerlei Auswirkung auf die Beweismittel gegen Max hinsichtlich des Mords. Es ist nur von Bedeutung hinsichtlich seines angeblichen sprunghaften Verhaltens in Maitland und deiner Theorie, dass Fastow – und vermutlich auch Maitland – experimentelle Medikamente an ihren Patienten ausprobieren.“ Er hält inne. „Und das auch nur, falls – und es ist ein großes Falls – es sich als wahr herausstellt, dass diese Tabletten nicht von der FDA empfohlen werden, was, wie ich sagen muss, so unwahrscheinlich wirkt, dass ich es mir beim besten Willen nicht vorstellen kann.“
    Danielle kämpft gegen den Zorn an, der in ihr aufsteigt. „Ich stimme dir zu, was die rechtlichen Folgen angeht. Aber ich gebe dir nicht recht, was die Tabletten anbelangt. Deshalb musst du sie an ein unabhängiges Labor schicken, wo man sie analysieren kann.“
    Sevillas und Doaks tauschen einen Blick. Doaks zuckt die Achseln. „Ich denke, Sie verschwenden nur Ihr Geld, aber wenn Sie möchten, tu ich es.“
    „Vor Dienstag?“
    Sevillas wirft Doaks einen Blick zu.
    „Ja, ja“, stöhnt der. „Ich ziehe ein paar Fäden.“
    „Schön“, murmelt Sevillas. „Aber wie sollen wir beweisen, dass man diese Tabletten Max tatsächlich verabreicht hat?“
    Danielle wählt ihre Worte mit Bedacht. „Ich denke, dieses Problem habe ich gelöst.“ Langsam zieht sie das Glasröhrchen mit dem Blut, das sie die ganze Nacht im Kühlschrank aufbewahrt und dann in den Eisbeutel aus einem Drogeriemarkt gesteckt hat, heraus.
    Doaks grunzt. „Was ist das? Spendieren Sie jetzt eine Runde Eis am Stiel?“
    Vorsichtig entnimmt Danielle das Glasröhrchen und reicht es Sevillas. „Das muss auch ins Labor gehen, zusammen mit den Tabletten.“
    Sevillas hält das Röhrchen ins Licht, dann dreht er sich um und starrt Danielle an.
    Doaks späht über Sevillas’ Schulter. „Mann, ist das Blut? Wessen Blut?“
    Danielle schlägt die Hände zusammen. „Das von Max.“
    „Wie in aller Welt sind Sie an Max’ Blut gekommen?“ Doaks’ Augen haben sich zu schmalen Schlitzen verengt.
    Sevillas hält das Glasröhrchen auf eine Art, als befinde sich darin Nitroglyzerin. Sein Gesichtsausdruck ist genauso grimmig wie seine Stimme. „Danielle, ich denke, du erzählst uns besser, was hier vor sich geht.“
    Sie nickt. „Während Doaks gestern bei Schwester Kreng war, bin ich in Max’ Zimmer gegangen und habe die Pillen samt der Aufzeichnungen über seine Medikation gefunden. Max war praktisch bewusstlos und hatte am ganzen Arm Nadeleinstiche. Ich weiß nicht, ob sie von Blutentnahmen stammen oder von Injektionen. Deshalb müssen wir die Tabletten analysieren lassen. Sobald wir herausgefunden haben, was sich in seinem Blut befindet, können wir mit unserem Beweis zur Richterin gehen und verlangen, dass der Gerichtsmediziner eine ähnliche Blutprobe von Jonas analysiert. Dann wissen wir endlich, was Fastow ausheckt.“ Sie holt tief Luft. „Ich denke nicht, dass es weit hergeholt ist, wenn wir behaupten, dass Fastow eine Art klinische Studie mit experimentellen Psychotropika an Max durchgeführt hat und dass diese Medikamente Max’ gewalttätiges Verhalten ausgelöst haben.“
    Doaks sieht so aus, als würde er jede Sekunde explodieren. „Gott verdammt! Ich wusste doch, dass Sie etwas im Schilde führen! Und mir erzählen Sie, der Wagen würde an einer anderen Stelle stehen, weil die Sonne Sie geblendet hat – dass ich nicht lache! Haben Sie überhaupt eine Vorstellung, was für eine hirnverbrannte Aktion das war? Ich sollte nach dem Hörer greifen und Ihren Hintern ins Kittchen wandern lassen.“
    Sevillas legt beruhigend eine Hand auf seinen Arm. Dennoch klingen seine Worte wie Peitschenhiebe. „Hör auf, Doaks. Setz dich.“ Doaks tut wie geheißen, wobei er nach wie vor wütend vor sich hin murmelt und wild gestikuliert.
    Sevillas dreht sich um und blickt Danielle zornig an. „Das ist unfassbar. Ist dir eigentlich klar, dass du alles aufs Spiel gesetzt hast, wofür wir hier arbeiten? Wie soll ich dich aus dem Gefängnis raushalten, wenn du solche Risiken eingehst?“ Er stutzt. „Wie bist du an die Blutprobe gekommen? Hat sie einfach irgendwo im Zimmer rumgelegen?“
    Erstaunt über seinen Zorn schüttelt sie den Kopf. „Ich habe ihm das Blut abgenommen. Da lag eine Einwegspritze, und ich …“
    Doaks schlägt sich mit der flachen Hand gegen den Schädel. „Großartig! Hempstead wird im Dreieck springen vor

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