My scottish Dream
Viertelstunde sind wir damit fertig und machen uns auf den
Heimweg.
❤❤❤
An
Gramps‘ Cottage angekommen, laden wir meine Tüten aus und
bringen sie nacheinander in die Küche. Angus lehnt sich gegen
die Küchentheke, als die letzten ins Haus gebracht haben und
mustert mich. »Machst du dich immer so schick, wenn du
einkaufen gehst?«
Ich
schüttele den Kopf. »Eigentlich nicht, aber da ich
mittlerweile wieder Single bin, möchte ich zeigen, was ich habe.
Außerdem möchte ich mich wieder begehrenswert fühlen,
das ist im letzten Jahr etwas untergegangen, obwohl es meine eigene
Schuld war«, antworte ich viel zu offen.
»Oh,
ist ja kein Fehler, aber die Röcke sollten etwas länger
werden oder du dich nicht mehr so über eine Tiefkühltruhe
beugen«, grinst er.
»Ja,
du hast Recht, aber du hast ja Höschenpolizei gespielt und dich
hinter mich gestellt, also ist alles gut.« Ich räume die
Taschen aus und verstaue den Inhalt im Kühl-und im
Gefrierschrank, dann sehe ich in den Schränken nach, wo ich die
anderen Sachen unterbringen kann. Dabei spüre ich die ganze Zeit
Angus‘ Blick im Rücken. Warum sieht er mich die ganze Zeit
so an?
»Also
ich finde dich auch ungeschminkt hübsch, geschminkt auch, aber
diese kurzen Röcke finde ich etwas nuttig«, sagt er.
Ich
richte mich auf, drehe mich zu ihm um und sehe ihn irritiert an. »Du
willst mir sagen, dass ich mich wie eine Nutte kleide?«
Nun
schüttelt der den Kopf. »Nein, du bist oben herum ja recht
züchtig angezogen, aber es gefällt mir einfach nicht.«
»Tja,
gut, dass ich dir nicht gefallen muss«, erwidere ich. Ich will
das Thema wechseln, denn nach dieser mehr oder weniger Beleidigung
habe ich keine Lust mehr, mich über meinen Kleidungsstil zu
unterhalten. »Hast du das Rezept dabei?«
Angus
holt einen Zettel aus seiner Hosentasche und reicht ihn mir.
»Danke.«
Danach pinne ich ihn mit einem Magneten an den Kühlschrank und
falte die Tüten zusammen, die ich ihm gebe. Am liebsten würde
ich ihn wegen seiner Worte rausschmeißen, aber ich sollte ihn
mir warmhalten, falls ich mal Hilfe brauche. »Ich gehe dann
jetzt, da ich noch mal in die Stadt muss«, sagt er. »Wir
sehen uns dann morgen zum Einkochen.«
Ich
schaue ihn an. »Du musst nicht kommen, wenn du keine Zeit
hast.«
»Mal
sehen, ich komme vorbei, wenn ich Zeit habe, wenn nicht, dann nicht«,
erwidert Angus.
»Okay.«
Ich bringe ihn zur Tür und verabschiede ihn freundlich, bevor
ich sie wieder schließe. Da ich noch nichts gegessen habe,
laufe ich zurück in die Küche und mache mir eine Pizza.
Um
die Wartezeit zu verkürzen, studiere ich Gramps‘
Marmeladenrezepte, da sie Angus gleich mehrere genannt hat, und suche
im Anschluss alles, was ich dafür brauche. Theoretisch könnte
ich mir damit heute die Zeit vertreiben. Vanillestangen und so was
habe ich auch eingekauft, um die Marmeladen 'würzen' zu können,
dann gibt es auch mal eine Allie Variante. Vielleicht kommt die ja
an.
Zehn
Minuten später ist meine Pizza dann auch … sehr knusprig
geworden. Seufzend schneide ich sie und esse die Stücke, die
nicht zu sehr verbrannt sind. Warum musste Angus eigentlich sagen,
dass er Miniröcke nuttig findet? Ich habe ihm doch nichts getan,
dennoch beleidigt er mich so.
Nach
einer halben Pizza, die ziemlich herb geschmeckt hat, weil sie
brauner war, als sie sein durfte, gehe ich wieder in die Küche
und spüle das Brettchen ab. Dann hole ich die Erdbeeren aus dem
Kühlschrank, wasche sie und befreie sie von den Blättern.
Ich gebe alles in eine weitere Plastikschüssel, püriere die
Früchte und gebe sie in einen Topf. Schließlich koche ich
die Pampe mit Gelierzucker auf und gebe noch Vanillemark und etwas
Limettensaft dazu. Während die Marmelade einkocht, hole ich die
Einmachgläser aus dem Schrank, wo ich auch die Schüssel
gefunden habe, und spüle sie heiß aus. Als alles fertig
ist, gebe ich die Marmelade gleichmäßig in die Gläser,
verschließe sie und stelle sie auf den Kopf.
❤❤❤
Kapitel
5
Die
Marmelade ist fertig, jedenfalls die Erdbeermarmelade und der Tag ist
fast vorbei, weil ich den Vorgang circa fünf Mal wiederholt
habe, da es einfach viel zu viele Früchte waren. Nun sitze ich
mit einem Fertiggericht und einem Glas Wein auf der Couch und sehe
fern. Gramps hat noch ein altes Gerät, keinen Flatscreen wie
ich, aber das stört mich nicht. Allerdings überlege ich,
ihr einen DVD-Player zu kaufen, weil sie keinen hat. Mir fällt
ein, dass ich gar nicht
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