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My Story - Streng geheim - Aller guten Jungs sind drei

Titel: My Story - Streng geheim - Aller guten Jungs sind drei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sissi Flegel
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große Schweine und ein Haufen herumwuselnder kleiner wühlten grunzend, schnaubend und schnaufend die Wiese auf. Für uns oben auf dem Hochsitz klang das, als würden sie sich ein herrliches Feierabendvergnügen gönnen. »Das wird den Hubertus aber gar nicht freuen«, meinte Ignaz. »Seine Wiese so zu verschandeln! Und wenn die Tiere schon so nah ans Haus kommen, erschrecken sie uns die Kühe.«
    Â»Haben die Tollwut?«, erkundigte ich mich. Nein, ich war nicht ängstlich, ich wollte es nur interessehalber wissen.
    Â»Nö. Wie kommst denn darauf? So sind sie halt, die Wildsäue.«
    Â»Gut. Trotzdem getraue ich mich jetzt gerade nicht auf die Wiese.«
    Ignaz lachte. »Das machst du besser nicht. Es kommt immer wieder vor, dass eine Sau oder ein Eber wütend wird. Zippi, da gibt’s Geschichten, wenn du die hörst, stehen dir die Haare zu Berge.«
    Â»Dazu brauche ich keine Wildschweingeschichten.« Ich glättete meine krausen Borsten, die, wie bereits mehrfach erwähnt, nicht zu meinen persönlichen Highlights gehören. Dabei fiel mir etwas ein, was mir das Herz zum Eisklumpen gefrieren ließ. »Mensch, Ignaz! Wenn nur Franzl und Marta den Säuen nicht übern Weg laufen!«
    Â»Quatsch, der Weg ist doch …«
    Wir sahen, wie eines der beiden großen Tiere, keine Ahnung, ob Eber oder Muttersau, mitten im fröhlichen Lauf erstarrte. Die Kleinen vergnügten sich noch ausgelassen, aber das große Tier - und nun auch das zweite - nahm, wie es in der Jägersprache heißt, Witterung auf, schnaubte und schnaufte und bewegte sich langsam auf den Hochsitz zu.

    Das geschah vor unseren Augen. Hinter uns, da wo wir keine Augen hatten, hörten wir sehr, sehr rasche Schritte. »Seid ihr oben?«
    Â»Das ist Franzls Stimme.« Ignaz beugte sich übers Geländer. »Beeilung! Macht schnell, die Schweine kommen!«
    Da sahen wir, wie Franzl Marta vor sich die Leiter raufschob, er folgte schnellstens, und wenn das möglich gewesen wäre, hätte ich am liebsten die Leiter hochgezogen, so wie es die Ritter im Mittelalter bei der Belagerung ihrer Burg machten.
    Glücklicherweise verloren die großen Tiere ganz schnell das Interesse an uns, spielten noch ein wenig Bodenaufwühlen, Herumkugeln, Davonrennen und Fangen, bis sie mit Karacho ins Unterholz tauchten.
    Â»Wahnsinn!« Marta rieb sich die Arme. »Wir waren auf dem Weg zu euch, als wir das Schnaufen hörten. Da hat mich der Franzl am Arm gepackt und einfach mitgezogen. Ich hatte keine Ahnung, warum.«
    Â»Gut, dass du nicht Zippi bist«, stellte Ignaz fest. »Zippi hätte sich losgerissen, wäre stehen geblieben und hätte wissen wollen, warum sie, verdammt noch mal, nicht so gehen darf, wie es ihr passt. Bis du es ihr erklärt hättest, hätten euch die Wildschweine umzingelt. Was sagt dir das, Zippi?«, wandte er sich zu mir. »Vertrau deinem Freund, auch wenn du einmal nicht verstehen solltest, was er von dir will.«
    Â»Ich werd’s mir merken«, sagte ich sehr fügsam. »Wenn ich einem Rudel Wildschweine begegne, werde ich genau das tun, was du willst.«
    Inzwischen standen die Sterne am Himmel und auch ein Stückchen Mond war schon sichtbar. Es war demzufolge nicht völlig finster, weshalb ich auch Ignaz’ Gesicht sah, als er leise fragte: »Ohne Wildschweine funktioniert das wohl nicht, was?«

Wie eine Perle am Ohr der Kuh
    D er nächste Tag war ein Sonntag. In der Früh wachten Marta und ich wie immer vom Mopedgeknatter und dem Scheppern der Milchkannen auf dem Anhängerchen auf, wir beugten uns zu unseren Jungs hinunter, tauschten die Morgenküsse aus und trafen uns später mit ihnen und Rosi, Gundi und Yasmina am großen Tisch in der gemütlichen Küche. Die Morgensonne schien schon sehr warm herein, kein Wölkchen trübte den Himmel, die Tür zur Terrasse stand auf, wir hörten das Zwitschern der Vögel, die Kuhglocken und gelegentliches Muhen, der Kaffee duftete, die Milch wärmte sich auf dem Herd, Gundi schnitt den Sonntagskuchen an - an diesem Tag handelte es sich um einen mit Nüssen und Rosinen -, und ich dachte wieder mal, wie gut ich es doch hatte. Hier auf der Jägeralpe war ich, musste nicht Frohsinn und Fröhlichkeit in einem angesagten Feriencamp verbreiten, musste kein Zickengezänk über mich ergehen lassen, musste nicht jede Sekunde des Tages perfekt

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